Nach dem 4:2-Testspielsieg gegen den belgischen Erstligisten
La Gantoise ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Doch Nationaltrainer Luc Holtz warnt vor zu viel Euphorie.
„Ich habe den Spielern auch gesagt, dass ich einige am liebsten noch einmal zurechtgewiesen hätte, aber wenn es gut läuft, bin ich natürlich froh. Es darf jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass es nach den letzten guten Resultaten von selbst läuft. In dieser Hinsicht muss ich vorbeugen.“ Trotzdem beflügelt Trainer und Mannschaft die gute Leistung gegen La Gantoise. „Es geht permanent bergauf. Gegen La Gantoise haben wir es sogar geschafft, in Ballbesitz dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken, und auch die Ballbehandlung jedes Einzelnen hat gestimmt“, erklärt Holtz, der jedoch sofort darauf hinweist, dass gegen Israel zunächst die Defensivarbeit Priorität hat.
Joachim geschont
Beim Training am Mittwoch auf den Höhen von Lipperscheid wurde Stürmer Aurélien Joachim wie schon die letzten Tage geschont. Er laboriert seit Wochen an einer Verletzung am Schneidermuskel – dieser ermöglicht den Schneidersitz, daher der Name – und verspürt ein leichtes Ziehen. Gegen Israel sollte er aber wieder einsatzbereit sein. Das gleiche Szenario wie gegen Nordirland kündigt sich also an. Auch dort hatte der Profi zunächst nicht mittrainiert, weil er angeschlagen war und hatte danach enorme Probleme, sein Spiel gegen die körperlich starke Mannschaft von der Insel durchzusetzen.
„Aurélien hat sich gegen Nordirland nicht bewegt und hatte Riesenprobleme gegen deren starke Verteidigung. Durch die enorme Belastung der letzten Monate war er läuferisch nicht hundertprozentig auf der Höhe. Aber das bereitet mir keine Sorgen, denn ich habe ja Alternativen (siehe Interview Seite 30 in der Tageblatt-Donnerstagausgabe (11.10.12)“, so der Nationaltrainer, der beim letzten WM-Qualifikationsspiel auf Stefano Bensi verzichten musste und deshalb in der Schlussphase nicht voll auf Offensive setzten konnte.
Standardsituationen
Auch das Einstudieren von Standardsituation stand am Mittwoch auf dem Programm. Daran beteiligt waren Gilles Bettmer, Ben Payal, Lars Gerson und Mario Mutsch. Zwei neue Varianten wurden eingeübt. „In solchen Spielen können gut ausgeführte Freistöße entscheidend sein“, erklärt Holtz. Besondere Bedeutung könnten den hohen Bällen zukommen, da die Israelis im Durchschnitt einen Kopf kleiner sind als beispielsweise die Nordiren. Auch die israelische Nationalmannschaft steckt mitten in den Vorbereitungen auf den Doppeltermin gegen Luxemburg (am Dienstag (16.10.12) trifft die FLF-Auswahl in Tel Aviv ein zweites Mal auf denselben Gegner). Das Team von Nationaltrainer Eli Guttmann landete am Mittwoch auf Findel und trainierte ein erstes Mal auf luxemburgischem Boden.
Die heimischen Medien beschäftigen sich zurzeit vor allem mit der Nicht-Nominierung von Superstar und Kapitän Yossi Benayoun (West Ham United/ENG). Nach dem ersten enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen Aserbaidschan und der anschließenden 0:4-Schlappe gegen Russland in der WM-Qualifikation scheint Auswahltrainer Guttmann ein Zeichen setzen zu wollen und verzichtete u.a. auch auf Ex-FCK-Angreifer Itay Shechter. Einen ersten Ausfall muss Israel auch schon beklagen. Noch vor der Abreise verletzte sich der defensive Mittelfeldspieler Avihai Yadin, der eigentlich für die Startformation vorgesehen war.
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