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Nico Rosberg siegt in Hockenheim

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M-Spitzenreiter Nico Rosberg hat den Großen Preis von Deutschland gewonnen. Er verwies am Sonntag beim zehnten Saisonlauf der Formel 1 auf dem Hockenheimring Valtteri Bottas und Lewis Hamilton auf die Plätze.

Nico Rosberg hat seine persönlichen Traumtage mit seinem ersten Formel-1-Sieg beim Heimrennen in Deutschland gekrönt. Der 29 Jahre alte Mercedes-Pilot ließ der Konkurrenz am Sonntag auf dem Hockenheimring keine Chance. «Huhuhu, Yes, Thank you», jubelte Rosberg via Boxenfunk. Rosberg baute mit seinem vierten Saisonsieg seine Führung auf Teamkollege Lewis Hamilton wieder aus. Der Brite fuhr beim Großen Preis von Deutschland allerdings ein sensationelles Rennen und raste vom 20. Startplatz auf den dritten Rang vor.

Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel musste sich mit seinem Red Bull in einem abwechslungsreichen Rennen mit packenden Überholmanövern mit dem vierten Platz begnügen. Seine Podestserie setzte dagegen Valtteri Bottas fort. Der Finne wurde im Williams wie zuletzt in Großbritannien Zweiter.

Rosberg 14 Punkte vor Hamilton

Im Klassement führt der frisch vermählte Rosberg, der als erster deutscher Fahrer seit Michael Schumacher 2006 auf dem badischen Traditionskurs gewinnen konnte, nach 10 von 19 Saisonrennen mit 190 Punkten. Hamilton liegt eine Woche vor dem Großen Preis von Ungarn 14 Zahler zurück.

Rosberg konnte schon in der ersten Kurve froh sein, sich am Samstag zum fünften Mal in dieser Saison die Pole gesichert zu haben, in der Mercedes-Box atmete auch Fußball-Weltmeister Lukas Podolski auf. Rosberg kam vor 52.000 Zuschauern bestens weg, als die Roten Ampeln erloschen. Dahinter konnte auch Bottas seinen zweiten Startrang verteidigen, nicht aber dessen Williams-Teamkollege Felipe Massa. Der Brasilianer überschlug sich nach einer Kollision mit dem McLaren von Kevin Magnussen, rutschte zig Meter auf dem «Dach» liegend über den Asphalt der Auslaufzone.

Frustriert und enttäuscht

Massa, der schon zuletzt in Silverstone bei seinem 200. Rennen durch einen unverschuldeten Unfall früh ausgeschieden war, stieg frustriert und enttäuscht, aber unverletzt aus dem Auto. Das Safety Car musste gleich auf der ersten Runde von 67 Umläufen raus. Hinter Rosberg und Bottas reihten sich Vettel, Fernando Alonso, der letztlich Fünfter wurde und Hülkenberg ein. Vettels von Rang fünf gestarteter Teamkollege Daniel Ricciardo war hingegen einer der großen Leidtragenden des Unfalls: Der Australier fiel bis aus Rang 13 zurück und sah schon bald den entfesselt fahrenden Hamilton.

Startplatz 15 nach der Qualifikation nach einer explodierten Bremsscheibe. Startplatz 20 auf dem Grid, weil auch noch das Getriebe am Silberpfeil des Silverstone-Gewinners gewechselt werden musste. Rennrang drei für den britischen Weltmeister von 2008 nach knapp einem Viertel der Renndistanz von 306,458 Kilometern. «Muss ich Sprit sparen?», fragte Hamilton seinen Renningenieur. Klare Antwort von der Box: «Nein.»

«Eine Schrecksekunde»

Als letzter der Top Ten kam Hamilton zum ersten Reifenwechsel in die Box, wieder ließ er sich die etwas härteren Pneus aufziehen und sparte sich die schnelleren weicheren für die letzten Runden auf. Bei einem nachfolgenden Duell mit seinem ehemaligen McLaren-Rivalen Jenson Button demolierte Hamilton den Frontflügel an seinem Wagen. «Das war in der Tat eine Schrecksekunde», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

An der Spitze drehte Rosberg im zweiten Mercedes unterdessen einsam seine Runden. Bottas lag fast 15 Sekunden zurück. Dahinter folgten zunächst Vettel und Alonso. Die nachfolgenden Reifenwechsel veränderten vorerst die Reihenfolge nur in Momentaufnahmen, was schwerer wog, waren die Schwierigkeiten mit dem linken Vorderrad. Zuerst klagte Rosberg, dann Hamilton. Beide kamen an die Box, bekamen neue Reifen. Danach lief es wieder rund.

Vettel bekam hingegen die dringende Warnung, auf seinen Verbrauch zu achten. «Was wollt ihr? Wollt ihr, dass ich überhole oder soll ich Sprit sparen?», zischte der 27 Jahre alte Heppenheimer zurück. Aufs Podest schaffte es der Hesse nach dem Sieg auf dem Nürburgring vor einem Jahr nicht mehr, dafür waren die beiden Mercedes und auch Bottas im Williams mit Mercedes-Antrieb einmal mehr einfach zu stark.

Grand Prix von Deutschland, auf dem Hockenheimring (67 Runden à 4,574 km/306,458 km):

1. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:33:42,914 Std. (Schnitt: 196,206 km/h); 2. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 0:20,789 Min.; 3. Lewis Hamilton (England) Mercedes + 0:22,530; 4. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull + 0:44,014; 5. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 0:52,467; 6. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull + 0:52,549; 7. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India + 1:04,178; 8. Jenson Button (England) McLaren Mercedes + 1:24,711; 9. Kevin Magnussen (Dänemark) McLaren Mercedes + 1 Runde; 10. Sergio Perez (Mexiko) Force India + 1 Runde; 11. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari + 1 Runde; 12. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus + 1 Runde; 13. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso + 1 Runde; 14. Esteban Gutiérrez (Mexiko) Sauber + 1 Runde; 15. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia + 1 Runde; 16. Kamui Kobayashi (Japan) Caterham + 2 Runden; 17. Max Chilton (England) Marussia + 2 Runden; 18. Marcus Ericsson (Schweden) Caterham + 2 Runden

Ausfälle: Felipe Massa (Brasilien) Williams (1. Runde); Romain Grosjean (Frankreich) Lotus (26. Runde); Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso (49. Runde); Adrian Sutil (Gräfelfing) Sauber (52. Runde)

Schnellste Rennrunde: Lewis Hamilton (Mercedes) 1:19,908 Min. Pole Position: Nico Rosberg (Mercedes) 1:16,540 Min.

Fahrer-Wertung nach 10 von 19 Rennen: 1. Nico Rosberg 190 2. Lewis Hamilton 176 3. Daniel Ricciardo 106 4. Fernando Alonso 97 5. Valtteri Bottas 91 6. Sebastian Vettel 82 7. Nico Hülkenberg 69 8. Jenson Button 59 9. Kevin Magnussen 37 10. Felipe Massa 30 11. Sergio Perez 29 12. Kimi Räikkönen 19 13. Jean-Eric Vergne 9 14. Romain Grosjean 8 15. Daniil Kwjat 6 16. Jules Bianchi 2

Team-Wertung nach 10 von 19 Rennen: 1. Mercedes 366 2. Red Bull 188 3. Williams 121 4. Ferrari 116 5. Force India 98 6. McLaren Mercedes 96 7. Toro Rosso 15 8. Lotus 8 9. Marussia 2

Nächstes Rennen: GP Ungarn am 27. Juli in Budapest