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Nicht auf die leichte Schulter nehmen

Nicht auf die leichte Schulter nehmen

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In Esch grassiert seit Wochen das Handballfieber. Der Fusionsverein aus der Minettemetropole steht am Samstagabend (23.03.13 / 20.30 Uhr) erneut vor einem historischen Spiel.

Nach dem beeindruckenden 28:26-Hinspielsieg am Sonntag (17.03.13) beim belgischen Rekordmeister Initia Hasselt hat der Luxemburger Pokalsieger am Samstag (23.03.13) die Riesenchance, sich als erster FLH-Vertreter für ein Halbfinale in einem europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.

Die Ausgangsposition mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken könnte kaum besser sein, zu euphorisch sollten die Teamkollegen von Christian Bock das Rückspiel am Samstag (23.03.13) aber nicht in Angriff nehmen.

Herausragende Spieler

Hasselt ist durchaus fähig, die Partie noch zu drehen, die Belgier werden sicherlich aus den Fehlern des Hinspiels gelernt haben und sich möglicherweise besser auf die Escher einstellen. Vor sechs Tagen ragten beim Tabellenführer der Sales-Lentz League insbesondere zwei Spieler heraus. Torwart Andy Mauruschatt, der erneut den Vorzug vor Sedin Suzo bekam, spielte eine ganz starke Partie und war mit 20 Paraden der große Rückhalt.

Neben Mauruschatt stach bei den Eschern im Angriff insbesondere Martin Muller hervor. „Hammer-Martin“ erzielte zwölf wunderschöne Feldtore und war maßgeblich am Sieg seiner Mannschaft beteiligt. Hasselt-Keeper Lettens wird in der Nacht nach dem Spiel wegen der fulminanten Würfe des Escher Angreifers möglicherweise schlecht geschlafen haben.

Das Lob für den großartigen Hinspiel-Erfolg gilt aber nicht nur diesen beiden Akteuren. Das gesamte Team zeigte eine geschlossene und kollektive Leistung. Prunkstück war erneut die aggressive und kompakte Abwehrarbeit. Romain Labonté ist nach wie vor der Fels in der Brandung und ist trotz seines fortgeschrittenen Alters nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Auch seine Nebenleute wie Sas, Marzadori, Bock, Pulli, Decker, Weibel und Kohl rackerten sich aufopferungsvoll ab.

Deckel drauf

Einziger kleiner Schwachpunkt waren die Außenpositionen, wo die Belgier durch Köhlen und Verhoeven die meisten Gegentreffer erzielten. Im Angriff kam am Sonntag von den Außen ebenfalls zu wenig Druck, allerdings leisteten die Flügelflitzer im Rückzugsverhalten eine enorm wertvolle Arbeit. Die Gegenstöße des quirligen Jacobs konnten fast alle unterbunden werden. „Wir sind mental gereift und haben eine internationale Stärke entwickelt“, das waren die Worte von Trainer Werner Klöckner am Sonntag vor dem Spiel und genau dies traf am vergangenen Wochenende in der Schlussphase auch zu. Esch bewies Nervenstärke und der HBE-Coach zeigte im Hinspiel mit seinen Auswechslungen auch jede Menge Fingerspitzengefühl.

Als Muller in den Schlussminuten verständlicherweise etwas abbaute, waren es Bock, Kohl und Decker, denen ganz wichtige Tore gelangen. Am Samstag (23.03.13) sind all diese Tugenden erneut gefragt, will man weiter an der Erfolgsstory schreiben.

Eines ist für die Escher am Samstag (23.03.13) jedenfalls strengstens untersagt: Auf gar keinen Fall sollte man die Belgier auch nur eine einzige Sekunde auf die leichte Schulter nehmen.

Im Hinspiel war die Leistung toll, das Schwerste steht Pulli, Bock, Muller und Co. aber am Abend noch bevor. Schaffen sie die Qualifikation, dann gehen sie auf alle Fälle in die Annalen des Luxemburger Handballsports ein. Also: Deckel drauf und zu.