Fünf Spieltage vor Schluss wird die Titelfrage zwar noch nicht beantwortet, sollten sich die Escher aber am Samstag gegen den Erzrivalen aus Düdelingen behaupten, dann haben Bock, Muller, Labonté und Co. einen ganz großen Schritt in Richtung Double getan.
Es könnte aber auch ganz anders kommen. Gelingt es dem HBD nämlich, die drei Siegpunkte aus Lallingen zu entführen, dann lösen die Schützlinge von Trainer André Gulbicki ihren Gegner am Samstag sogar an der Tabellenspitze ab. Sollte dies der Fall sein, dürfen sich die Handballanhänger auf einen enorm spannenden Monat Mai freuen, denn neben Esch und Düdelingen kann auch der HB Käerjeng weiterhin den Meistertitel aus eigener Kraft gewinnen.
Spannung
Für Spannung ist demnach nicht nur am Samstagvormittag beim außerordentlichen FLH-Kongress gesorgt. Für wen stehen im Klassiker die Siegchancen besser? Diese Frage ist im Vorfeld nur ganz schwer zu beantworten. Vor einigen Wochen hätte man eher auf einen Erfolg der Schuster-Truppe gewettet, in den letzten Spielen hatte es aber den Anschein, die Formkurve der Escher würde ganz leicht nach unten tendieren.
Lag es daran, dass Spielmacher Sascha Pulli wegen einer Ellbogenverletzung die zwei letzten Begegnungen verpasste oder ist es nicht einfach nur verständlich, dass man nicht über einen längeren Zeitraum auf einem Topniveau spielen kann? „Nach einigen sehr starken Begegnungen haben wir zuletzt etwas unseren Rhythmus verloren, außerdem es ist ganz normal, dass der eine oder andere Spieler manchmal gedanklich abschalten muss, für das Topspiel morgen gegen den HBD hoffe ich aber, dass alle wieder ihre beste Leistung abrufen werden. Auch Sascha Pulli wird auflaufen“, sagte HBE-Trainer Pascal Schuster.
Die Düdelinger ihrerseits scheinen zum richtigen Zeitpunkt in Form zu kommen. Der knappe und etwas glückliche Heimsieg gegen Käerjeng vor zwei Wochen ohne den gesperrten Martin Hummel hat den Teamkameraden von Alain Poeckes und Dan Ley einen riesigen Motivationsschub gegeben und plötzlich glauben in Düdelingen wieder alle an den Titel, zumal Torwart Thierry Hensen am Mittwoch in Berchem ein gelungenes Comeback feierte.
Red Boys unter Zugzwang
Die beiden anderen Begegnungen des sechsten Spieltags stehen natürlich ganz im Schatten der Schlagerpartie. Verfolger Käerjeng dürfte bei Schlusslicht Petingen im Normalfall keine Probleme haben, um den ganzen Einsatz zu kassieren, gespannt darf man schon eher auf den Auftritt der Red Boys sein. Die Differdinger verloren am Dienstag zuhause etwas unglücklich gegen Käerjeng und somit fast alle Hoffnungen auf den Titel, obwohl rein rechnerisch noch einiges möglich ist. Der ganze Frust dieser bitteren Niederlage entlud sich nach Spielschluss vor allem bei Red-Boys-Trainer Sergi Skercevic, der nach dem Last-Second-Tor von Volpi wutentbrannt einen Stuhl in die Ecke warf. Welche Konsequenzen diese Pleite hat, wird sich in Berchem zeigen.
Können Zekan, Hoffmann und Co. normal angreifen oder sitzt der Stachel der Enttäuschung so tief, dass sie auch im Roeserbann leer ausgehen werden? Die Teilnahme ihres schwedischen Rückraumspielers Johansson ist wegen einer Fußverstauchung noch ungewiss.
Im Play-down geht es in allen drei Begegnungen um wichtige Punkte. Co-Leader Schifflingen scheint bei Schlusslicht Strassen die leichteste Aufgabe zu haben, derweil auf Spitzenreiter Standard mit Mersch ein ganz harter Brocken wartet. Diekirch hat in Bettemburg im Rennen um den Klassenerhalt drei Zähler fest eingeplant.
Die Damenmeisterschaft wird am Wochenende ebenfalls wieder mit einem kompletten Spieltag fortgesetzt. Tabellenführer HBD kann mit einem Auswärtssieg beim Standard einen weiteren Schritt Richtung Titelverteidigung machen. In der dritten deutschen Bundesliga der Frauen geht es für Roude Léiw Bascharage beim Tabellenvorletzten Gedern-Nidda um ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf.
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