Nach dem verpassten Matchball vor einer Woche kann der FC Bayern München sein 23. Meisterstück mal so eben zwischen zwei Champions-League-Viertelfinals perfekt machen. Die Neun-Tore-Show gegen den Hamburger SV (9:2) und die Gala im Hinspiel gegen Juventus Turin (2:0) lassen vor der Partie bei Eintracht Frankfurt kaum noch Zweifel am frühesten Titelgewinn der Bundesliga-Geschichte. Doch selbst eine Niederlage beim starken Aufsteiger aus Hessen könnte reichen – wenn Dortmund gegen Augsburg nicht gewinnt.
Doch die Bayern glauben an ihre eigenen Stärken und lassen sich auch das Feiern nicht verbieten. „Feiern ist ja immer relativ, man braucht ja nicht bis in die Morgenstunden feiern“, meinte Kapitän Philipp Lahm für den Fall der Fälle. Auch Trainer Jupp Heynckes denkt allenfalls an eine „moderate“ Feier. „Ich denke, dass es ein großes Ereignis ist. Aber wir haben noch andere Ziele“, sagte der Coach. Allerdings haben die Münchener in Frankfurt mit 18 Niederlagen die schlechteste Auswärtsbilanz gegen ein Bundesligateam. Zudem wollen die Hessen mit aller Macht ihre Top-five-Position verteidigen.
Für Meister Dortmund ist die Partie gegen den abstiegsbedrohten FC Augsburg nur eine Durchgangsstation vor dem Rückspiel gegen den FC Malaga. Nach dem Aus im DFB-Pokal und im nationalen Titelrennen bleibt dem BVB in der Champions League die einzige Titelchance der Saison.
Internationale Plätze
Im spannenden Kampf um die internationalen Startplätze hat der HSV (38 Punkte) trotz der bitteren Pleite vom vergangenen Wochenende die Chance, einen Konkurrenten zu überflügeln. „Meine Meinung ist, dass die Mannschaft das kapiert hat, intern haben wir Tacheles geredet“, sagte Trainer Thorsten Fink vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg (39). Christian Streich erwartet einen Gegner, der um Rehabilitation bemüht ist. „Sie werden sehr aggressiv sein, denn sie sind verpflichtet dazu“, sagte der Freiburger Chefcoach.
Der FC Schalke 04 hat mit 42 Zählern sogar die Qualifikation zur Champions League im Blick, muss aber seine zuletzt gezeigte Auswärtsschwäche bei Werder Bremen abstellen. „Die gute Ausgangsposition nach einem Heimsieg müssen wir wieder auswärts bestätigen und nachlegen“, sagte Sport-Vorstand Horst Heldt.
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