Tageblatt: Was erwarten Sie von dem ersten Europa-Grand-Prix nach dem schwierigen Saisonstart von Lotus?
Gerard Lopez: „Bis jetzt war es eine komplizierte Saison. Kompliziert vor allem, da wir nicht viel gefahren sind. Mit den technischen Problemen konnten wir nicht viel am Auto arbeiten. Wir wissen, dass das Auto gut ist, aber wenn wir z.B. nicht an der Radaufhängung arbeiten können, ist es kompliziert. China hat uns ein wenig nach vorne gebracht, da wir ein wenig mehr fahren konnten.“
„T“: Wie lautet die Devise für die kommenden Rennen?
G.L.: „Wir müssen einen Schritt nach vorne machen und das Auto besser verstehen. Wir dürfen keine technischen Probleme mehr haben.“
„T“: Lotus bewirbt an diesem Wochenende die Ausstellung des spanischen Künstlers El Greco. In der Pressemitteilung wurde Gerard Lopez als „einer der einflussreichsten Geschäftsleute“ beschrieben. Sie sind bekanntlich ein bescheidener Mensch: Mussten Sie Ihre Presseabteilung hier zurechtweisen?
G.L.: „Nein, auf keinen Fall. Es stimmt ja, dass wir viele Aktivitäten, wie z.B. und vor allem in London im Energiebereich, haben.“
„T“: Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?
G.L.: „Ich habe nicht nur Informatik studiert, sondern auch asiatische Kunst. Ich habe mich bereits früh sehr stark für europäische Kunst interessiert. Und ich habe durchaus eine Vorliebe für die Werke von El Greco. Die Ausstellung ist einfach außergewöhnlich. Greco hat die Kunst weltweit geprägt.“
„T“: Woher stammt das Interesse für die Kunst?
G.L.: „Ich habe bereits als kleiner Junge angefangen zu malen.“
„T“: Der Spanien-Grand-Prix ist für Sie mit Ihren spanischen Wurzeln sicherlich ein besonderes Wochenende.
G.L.: „Ja, das stimmt. Es ist ein anderer Grand Prix. Es sind viele Freunde präsent. Es ist schade, dass es keinen Grand Prix in Luxemburg gibt. Sonst hätte ich zwei Heimspiele.“
„T“: Ein Sieg in Barcelona wäre die Kirsche auf dem Kuchen.
G.L.: „Nein, das ist unmöglich. Mercedes fährt in einer anderen Liga. Wir müssen versuchen, näher an Red Bull zu kommen. Wir messen uns in diesem Jahr mit McLaren, Force India. ‹Elo muss ufänken, eppes ze passéieren.’“
„T“: Sie haben sich kürzlich zu der Verteilung der Gelder in der Formel 1 geäußert. Was muss sich diesbezüglich ändern?
G.L.: „Die Teams müssen zusammenarbeiten. Denn entgegen der öffentlichen Meinung ist es nicht Bernie Ecclestone, der sich dagegenstemmt. In einer Sitzung hat er gesagt, dass er bereit wäre für eine Änderung. Aber die Teams, die mehr haben, müssen akzeptieren, auch mal weniger zu haben.“
„T“: Wer gewinnt das Derby am Sonntag?
G.L.: „Das Derby ist etwas Spezielles. Fola hat ein stärkeres Team als Jeunesse. Aber Jeunesse kann sich im Derby immer steigern. Da ist immer Pfeffer drin. Es wird kein einfaches Match. Spielerisch können wir diese Begegnung gewinnen. Die Meisterschaft entscheidet sich im Derby.“
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