In der dritten Runde beim ATP-Masterturnier (4.178.500 $) in Montreal hatte Gilles Muller (ATP 46) gegen den Weltranglisten-Dritten Andy Murray nicht den Hauch einer Chance. Muller verlor die Begegnung mit 3:6 und 2:6.
Dabei hätte Muller gleich zu Beginn einen idealen Auftakt haben können. Beim ersten Aufschlagspiel des Briten hatte der Luxemburger gleich viermal die Möglichkeit, seinem Gegenüber den Service abzunehmen. Jedoch konnte keine genutzt werden. Dann geriet der Linkshänder in seinem zweiten „service game“ selbst in die Bredouille. Der erste Aufschlag kam nicht wie gewohnt und Murray bewies in dieser Phase seine Defensivqualitäten. Mit einem gut getimten Lob nahm er dem Spora-Spieler den Aufschlag früh zum 1:3 ab.
Beeindruckende Show
Murray lieferte weiterhin eine beeindruckende Show ab. Muller versuchte, die Ballwechsel zu diktieren, jedoch unterliefen ihm dann zu viele Fehler oder der Schotte hatte die richtigen Konterschläge parat. Es schien so, als würde Muller – aufgrund der vielen Passierschläge gegen sich – seinem Kontrahenten einen zu großen Respekt entgegenbringen. Nichtsdestotrotz hatte „Mulles“ in der Folge keine Mühe mehr, seinen Aufschlag durchzubringen. Jedoch galt dies auch für den zweifachen Grand-Slam-Champion. Somit ging der erste Satz nach 32′ mit 3:6 an den Favoriten.
Auch der zweite Durchgang begann denkbar schlecht. Gleich im ersten Aufschlagspiel musste Muller das Break zum 0:1 hinnehmen. Murray attackierte stets den – gestern schwachen – zweiten Aufschlag seines Gegners. Insgesamt machte der Juniorenchampion von 2001 hier nur sechs von 18 möglichen Punkten.
Taktik-Umstellung
Nachdem der Schifflinger dann 0:2 zurücklag, stellte er seine Taktik etwas um. Er suchte vermehrt den Weg nach vorne und ging damit noch mehr Risiko. Dies ging zu Anfang auch auf. Jedoch blieb bei Aufschlag Murray weiterhin nicht zu holen. Der Schützling von Trainerin Amélie Mauresmo servierte sehr präzise und hart. Nachdem die einheimische Nummer eins dann noch ein weiteres Break zum 1:4 kassierte, war die Begegnung an sich schon gelaufen. Haufenweise unerzwungene Fehler machten dem luxemburgischen Davis-Cup-Spieler schwer zu schaffen.
Jedoch ließ Muller den Kopf nicht hängen. Er bot in dieser Phase ansehnliches Tennis und holte sich ein Break zum 2:4 zurück. Jedoch brachte dieses kleine Erfolgserlebnis nicht die nötige Leichtigkeit zurück. Zumal da seine beste Waffe, der Aufschlag, ihm gestern einen Strich durch die Rechnung machte. Gleich drei Doppelfehler unterliefen dem Weltranglisten-46. in einem Spiel. Damit musste Muller einmal mehr seinen Aufschlag aufgeben – dies bereits zum bereits vierten Mal. Somit war die Messe endgültig gelesen. Nach 1:05:39 Stunden verwandelte der Schotte mit einem Ass die Partie.
Erfolgreiches Turnier
Nichtsdestotrotz war es für Muller ein erfolgreiches Turnier. Zum ersten Mal seit zehn Jahren stand er bei einem Masterturnier in der dritten Runde. Am Mittwoch konnte er bekanntlich einen eindrucksvollen Sieg gegen Gaël Monfils (Frankreich, 15) feiern. Somit kann er sich mit diesem Drittrunden-Einzug über 90 Weltranglistenpunkte und 44.650 $ freuen.
Ab nächster Woche nimmt Muller am Masterturnier in Cincinnati teil.
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