Bei den Roller Open in Petingen (64.000 Euro) gewann der Luxemburger sein Auftakteinzel mit 6:4 und 6:1 gegen den Neu-Luxemburger Ugo Nastasi.
Ugo Nastasi – Entscheidung: 18. September
Seit vier Monaten besitzt Ugo Nastasi neben der französischen auch die luxemburgische Nationalität. Um für das Großherzogtum Davis Cup spielen zu können, erfüllt er alle Bedingungen. Er ist Luxemburger (die Großmutter war Luxemburgerin), ist mindestens 14 Jahre alt (19) und hat in den letzten 36 Monaten nicht für ein anderes Land im Davis Cup oder in einem ITF-Wettbewerb gespielt.
Da Nastasi jedoch in Frankreich wohnt, erfüllt er einen Punkt nicht: zwei Jahre am Stück in besagtem Land zu wohnen. Die FLT hat sich in einem Brief an den Internationalen Verband ITF gewandt und um eine Ausnahmeregelung gebeten. Eine Antwort der zuständigen Kommission wird für den 18. September erwartet.
Die FLT ist positiv gestimmt, dass diese zugunsten des Spielers ausfallen wird.
(dat)
Die Auftritte in Luxemburg sind Gilles Muller nicht immer gelungen. Bei den beiden Challengern 2004 und 2005 schied der 29-Jährige jeweils in Runde eins aus. Geht man noch weiter zurück, stehen dort die Resultate der beiden Future-Turniere auf der „Schéiss“: zweite Runde 2000 und 2001.
Unvergessen natürlich auch der Erfolg beim Junioren-Turnier Mobilux Junior Open 2000. Bei seinem letzten Auftritt 2006 gewann der Linkshänder seine drei Spiele im Davis Cup gegen Portugal.
Am Mittwoch war Muller natürlich der haushohe Favorit, alles andere als ein Sieg wäre eine Überraschung gewesen. Die Frage war: Wie findet der Topgesetzte bei seinem ersten Auftritt 2012 in der Halle seinen Rhythmus und wie schnell gewöhnt sich sein Gegenüber an das hohe Tempo, das Nastasi zwar kennt, aber noch nicht in einem Match „erlebt“ hat?
Guter Start von Nastasi
Die Antwort: Nastasi begann vor einer gut gefüllten, aber nicht komplett ausgelasteten Tribüne in der neuen Petinger Halle, gut, Muller war noch nicht heiß gelaufen. Die Nummer eins der FLT erspielte sich beim 3:2 erste Breakchancen, ließ diese aber ungenutzt. „Ich habe gut begonnen und nicht viele Fehler gemacht. Vor allem kam mein Aufschlag. Das war sehr wichtig“, erklärte Ugo Nastasi.
Es entwickelte sich ein durchaus ansehnliches Spiel. Nastasi versuchte viel, ging auch mal unerwartet mit einem unterschnittenen Ball ans Netz: „Ich wusste, dass Gilles sofort viel Druck macht. Darum habe ich versucht, zu variieren und auch mal Serve and Volley zu spielen.“ Nastasi zeigte, dass er Gefühl in der Hand hat und ein guter Konterspieler ist. „Ich habe es verpasst, zu Beginn meine Chancen zu nutzen, um den Sack zuzumachen. Aber ich wusste, dass die Möglichkeiten wiederkommen würden, wenn ich konzentriert weiterspielen würde. Das war dann auch der Fall. Bei mir fehlte in den Angriffsbällen die letzte Konsequenz. Er hat seinerseits in Durchgang eins sehr gut gespielt. Mir war aber bewusst, dass er höchstwahrscheinlich nicht das ganze Match auf diesem Niveau spielen kann“, analysierte Muller, der zum richtigen Moment einen Gang hochschaltete. Beim 5:4 nutzte er seine Breakpunkte und verwandelte seinen vierten Satzball nach 38‘ zum 6:4.
Danach übernahm Muller mehr und mehr die Oberhand auf dem Platz. Nastasi machte mehr Fehler als in Satz eins und der erste Aufschlag kam nicht mehr so regelmäßig.
Jetzt gegen Desein
Für Ugo Nastasi war nur noch eine Resultatsverbesserung möglich (1:6), aber er konnte zeigen, dass Potenzial in ihm steckt und er auf jeden Fall eine Verstärkung für die FLT-Davis-Cup-Mannschaft wäre (siehe auch S. 32).
Für Gilles Muller geht es am Donnerstag (13.09.12) weiter mit dem Achtelfinale gegen Niels Desein (Belgien, 284): „Wir haben noch nicht gegeneinander gespielt. Hier ist aber kein Gegner einfach. Die können alle was. Desein ist groß und hat einen starken Aufschlag. Das ist schon viel“, so blickt der 29-Jährige voraus.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können