Einige Vereine der Premier League wie Manchester United, West Ham und Stoke müssen nachsitzen, die Wiederholungsspiele werden nicht ohne Einfluss auf den engen Terminkalender bis Mai dieses Jahres bleiben.
Wie immer im Januar stehen die Transfers im Mittelpunkt der Spekulationen, vor allem diejenigen, die nicht zustande kommen werden. Mancini möchte Balotelli nicht verkaufen und ist wohl der einzige Mensch auf der Erde, der diesen Wunsch nachvollziehen kann. Neulich sah man den Stürmer im Fernsehen, wie er aus seinem Auto heraus Autogrammkarten verteilte, die er, laut Augenzeugen, sogar eigenhändig geschrieben hat. Das Auto, ein Bentley, fiel nicht weniger auf, war es doch in den klassischen Tarnfarben eines Armeefahrzeugs lackiert. Das könnte natürlich auf einen Transfer nach Kabul oder nach Bagdad schließen lassen, Balotelli würde dort mehr Schaden anrichten als eine ganze Elite-Einheit der US-Armee. Rolls-Royce hätte ihm niemals ein Modell in dieser Lackierung verkauft, also musste er sich mit einem Bentley begnügen. Den braucht er im Irak gar nicht. Dort gibt es die Original-Hummer, schwer gepanzert, kugelsicher und solide, in diesem Auto könnte man sogar einen Nachmittag im Strafraum von Stoke City überleben. Spekuliert wird auch über Agüero, der sich in Manchester nicht mehr wohlfühlt, seit ihn seine Frau verlassen hat.
Ob sie das gemeinsame Auto mitgenommen hat und von welcher Marke, ist hier nicht überliefert. Immerhin, ihr Papa zuhause in Argentinien, ein gewisser Maradona, hat vielleicht noch einen Hummer nach kolumbianischer Panzer-Norm, mit dem er Samstags zum Fischen fährt. Jetzt soll Real Madrid hinter Agüero her sein, der sich dort wohler fühlen würde als in Manchester, wo die Hälfte des Gehalts für Heizkosten und Solarium draufgeht. In Spanien erwarten ihn Sonne, arbeitslose Fans und Anhänger von Atletico Madrid. Da könnte auch Agüero einen Hummer gut gebrauchen.
Ausgrabungen
Logisch, dass die Presse sodann über eine Rückkehr von Ronaldo nach England spekuliert, wo Sir Alex mittlerweile mit dem Spaten auf dem Trainingsgelände von United umherläuft, um die 90 Millionen auszugraben, die er einst für den Portugiesen eingesäckelt hat. Ein Spaten ermöglichte auch die Rückkehr von Joe Cole nach West Ham. Der verlorene Sohn, bei Chelsea meist auf der Bank, wie es sich für einen englischen Nationalspieler gehört, war bei Lille vergraben und vergessen, von Liverpool geholt und wieder vergraben worden, landet jetzt bei West Ham, wo alles anfing und hoffentlich auch aufhören wird.
Das trifft auch eines Tages auf Sturridge zu, Nationalspieler und ewiges Talent der Walcott-Klasse. Bei Chelsea erfolglos, bei Liverpool kaum bessere Perspektiven. Wer es in zwei Jahren nicht schafft, sich bei einem Verein durchzusetzen, taugt nichts, sagte einst Sir Alex Ferguson. Unter ihm brauchten die meisten höchstens eine Saison, um nach ganz oben zu kommen, siehe Ronaldo, Beckham, Solksjaer, Hernandez oder Valencia. Cantona, Van Nistelrooy, Rooney und Van Persie schlugen sogar gleich zu Anfang ein. Ausnahmen waren Blanc, Veron und Cruyff. Sie brauchten nur eine Saison, um bei United glatt durchzufallen.
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