In Frankreich geht die große Angst um: Vor dem Spitzenspiel in der WM-Qualifikation bei den Fußball-Zauberern aus Spanien glaubt in der «Grande Nation» kaum jemand, dass Franck Ribéry und seinen Teamkollegen heute in Madrid die Revanche für die 0:2-Niederlage im EM-Viertelfinale glücken wird. Ganz im Gegenteil: «Spanien gibt Grund zur Furcht», schrieb die Wochenzeitung Le Nouvel Observateur. Das Fachmagazin France Football sprach sogar von einer «Mission Impossible», und bei einer Umfrage der Le Parisien meinten 85 Prozent der Leser, die «Bleus» hätten keine Chance.
Die Worte von Ribéry lassen eine Abwehrschlacht erwarten: «Wir werden unsere Konter ausnützen müssen», forderte er im TV.
«Alle tun das gut»
Beide Teams liefern sich in der Gruppe I mit je sechs Punkten aus zwei Begegnungen zwar noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aber die Zahlen der Spanier «jagen einem einen Schauer über den Rücken», meint Le Parisien. In der Tat: Gegen Frankreich wird der Welt- und Europameister im Vicente-Calderón-Stadion seinen 25. Quali-Sieg in Serie zu erreichen versuchen. Nach dem 1:1 im EM-Auftaktspiel gegen Italien hat die «Roja» in sieben Begegnungen keinen Gegentreffer mehr kassiert. Auch ohne einen echten Stürmer und den geschonten Team-Motor Andres Iniesta wurde Weißrussland am Freitag auswärts mit 4:0 in Grund und Boden gespielt.
Das Rezept der Spanier verriet jetzt Flügelflitzer Pedro, der in Minsk drei Tore schoss: «Wir haben eine Spielphilosophie und sehr klare Ideen. Egal, wer spielt, alle tun das gut», sagte er.
Die Franzosen sind unterdessen nicht in Topform, verloren daheim ein Testspiel 0:1 gegen Japan und sind international unerfahrener. Und Tricolore-Trainer Didier Deschamps trägt nicht dazu bei, seinen Landsleuten Hoffnung einzuimpfen. «Wir können uns mit Spanien überhaupt nicht vergleichen», sagte er der spanischen Sportzeitung Marca. Was Spanien mache, sei «unglaublich», «die Spieler wollen immer gewinnen und bleiben dabei immer bescheiden», so der 44-Jährige, der den Fußball in Frankreich scharf anprangerte: «Wir lassen den Spielern zu viele Freiheiten, die können bei den Clubs machen, was sie wollen.»
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