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Minella bringt Wozniacki ins Wanken

Minella bringt Wozniacki ins Wanken

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Die Logik blieb am Dienstagabend im Spiel von Mandy Minella (WTA 116) und Caroline Wozniacki (9) gewahrt. In 1,42 Stunden setzte sich die favorisierte Dänin gegen die Lokalmatadorin mit 6:3, 7:6 (2) durch.

Die Luxemburgerin zeigtevor allem im zweiten Satz eine großartige Leistung gegen die Nummer 9 der Welt.

In einem gut gefüllten CK Sportcenter startete Wozniacki im ersten Aufeinandertreffen der beiden Spielerinnen besser in die Partie. Schnell lag die ehemalige Nummer eins der WTA-Rangliste nach 10′ mit 3:0 in Front. In dieser Phase hatte die Luxemburgerin erhebliche Probleme mit dem präzisen und druckvollen Grundlinienspiel ihrer Gegnerin und hatte ihren Rhythmus noch nicht gefunden. Zudem unterliefen der Nummer eins der Setzliste quasi keine leichtsinnigen Fehler.

Zu viele Rückhandfehler

Im vierten Spiel verkürzte Minella mit einem Ass zum 3:1. Im folgenden Spiel kam die Luxemburgerin dann zu ihren Breakmöglichkeiten. Jedoch wehrte die Finalistin von 2008 diese ab und sicherte sich mit fünf Punkten in Serie das 4:1. Danach suchte Minella vermehrt den Weg nach vorne, wie es Coach Tim Sommer gefordert hatte (siehe auch „T“ von Dienstag). Jedoch unterliefen ihr immer noch zu viele Fehler auf der Rückhand. So steigerte Minella ihr Niveau kontinuierlich, musste sich nach 37′ aber dennoch mit 3:6 im ersten Satz geschlagen geben.

Der zweite Satz begann aus luxemburgischer Sicht denkbar schlecht, Minella wurde im ersten Aufschlagspiel direkt gebreakt. Doch die Luxemburgerin ließ den Kopf nicht hängen und nutzte den bereits vierten Breakball in diesem Spiel zum direkten Rebreak. Die FLT-Vertreterin attackierte in diesem Abschnitt den schwachen zweiten Aufschlag von Wozniacki gekonnt und diktierte von jetzt an die Ballwechsel. Dabei konnte sie zum ersten Mal mit 2:1 in Führung gehen. Dieser Aufwind hielt allerdings nicht allzu lange an, zu viele Rückhandfehler unterliefen der Spielerin vom Tennis Spora in dieser Phase des Matches, und somit geriet sie mit 2:4 ins Hintertreffen. Minella war aber weiterhin die spielerisch beste Akteurin und kämpfte sich noch einmal heran.

„Gewissheit“

Beim Stand von 3:4 nutzte die 27-Jährige ihre zweite Breakmöglichkeit in diesem Aufschlagspiel und schloss zum 4:4 ab. Ihre starke Vorhand kam immer besser zur Geltung. Im zweiten Satz war das Spiel hochklassig, mit dem angedachten Szenario: Minella am Drücker und Wozniacki in der Konterposition.

Als Wozniacki beim Stand von 5:4 zum Matchgewinn servierte, glaubten viele nicht mehr an die Wende. Doch die Nummer 116 der Welt belehrte das Publikum eines Besseren. Mit einer großen Energieleistung und unbändigem Kampfeswillen nahm sie ihrer Kontrahentin das Servicespiel zu null ab und glich zum 5:5 aus. Anschließend ging die Fed-Cup-Spielerin sogar mit 6:5 in Front, bevor Wozniacki den Tiebreak herbeizwang. Dabei geriet die einzig einheimische Spielerin im Hauptfeld durch leichtsinnige Fehler aber schnell mit 0:5 ins Hintertreffen und musste sich – trotz ihrer sehr guten Leistung – im Endeffekt mit 7:2 geschlagen geben. „Es war definitiv ein sehr gutes Match von mir. Jedoch ist es ungemein schwierig, auf diesem Niveau die spielerische Klasse und die nötige Konzentration aufrechtzuerhalten. Ich kann jedoch zufrieden mit meiner gezeigten Leistung sein. Auch die Unterstützung des Publikums war fantastisch. Diese Darbietung gibt mir die Gewissheit, dass ich mit diesen Topspielerinnen mithalten kann“, so Minellas Analyse nach dem Spielende.

Auf jeden Fall kann sie erhobenen Hauptes aus diesem Turnier gehen und auf diese überzeugende Darbietung aufbauen. Lob kam auch von ihrer Gegnerin Wozniacki, die zugab, dass Minella „ein sehr gutes Match abgeliefert, hart gekämpft und auf einem guten Niveau gespielt“ hat.