Uli Hoeneß ist ins Visier der deutschen Steuerfahnder geraten. Der 61-jährige Bayern-Präsident reichte Mitte Januar wegen eines Kontos bei der Schweizer Bank Vontobel Selbstanzeige ein. Einen Rücktritt schliesst er aus.
Nach der Selbstanzeige von FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung geht der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, davon aus, dass «mindestens zwölf Millionen Euro» unversteuert geblieben sein könnten. Ob die Selbstanzeige tatsächlich zur Straffreiheit führe, hänge davon ab, ob Hoeneß «wirklich alles» auf den Tisch gelegt habe, sagte Eigenthaler der «Passauer Neuen Presse» (Montagausgabe).
Der Experte rechnet mit weiteren Ermittlungsansätzen für Steuerfahnder: «Ich gehe davon, dass noch andere Prominente aus dem Sportbereich Schwarzgeldkonten haben und jetzt nachdenklich werden,» sagte er dem Blatt. Einen Rücktritt wegen seiner Steueraffäre schließt Hoeneß derzeit aus, wie er dem digitalen Magazin «Sport Bild Plus» sagte.
Zur Sache selbst äußerte sich der 61-Jährige nicht und wies darauf hin, dass er sich in einem schwebenden Verfahren befinde. «Sie können sich vorstellen, dass mir vieles auf der Zunge liegt, aber ich muss erst mit den Behörden meine Hausaufgaben machen», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» vom Montag. Laut den Recherchen des Blatts hat Hoeneß seit mehr als zehn Jahren versteuertes Geld in Millionenhöhe auf der Schweizer Bank Vontobel in Zürich deponiert. Offenbar habe er dem Fiskus aber nicht die anfallende Kapitalertragsteuer gezahlt, berichtete die Zeitung. Laut «Focus» ermittelt die Staatsanwaltschaft München gegen Hoeneß wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.
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