Nach dem Ausscheiden in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation darf Düdelingen jetzt in der vierten Runde der Europa League ran. Ein Weiterkommen gegen den letztjährigen Vizemeister der israelischen Eliteliga Ligat ha’Al würde den Einzug in die Gruppenphase dieses Wettbewerbs bedeuten.
„So weit will ich gar nicht denken, das wäre einfach unglaublich für unseren Verein. Doch vorerst heißt es, sich mit Hapoel Tel Aviv zu beschäftigen, einem Gegner mit enormem Potenzial, gegen den es ganz schwierig werden wird“, sagte F91-Trainer Didier Philippe, der enormen Respekt vor dieser Aufgabe zeigt. „Tel Aviv ist eine große Mannschaft, die schon viel Erfahrung in dieser Phase der europäischen Wettbewerbe gesammelt hat. Ich erinnere mich noch daran, wie sie im Parc des Princes den PSG schlugen, das sagt wohl schon genug aus über ihre Stärke. Leider war es diesmal zu kompliziert, um sie beobachten zu lassen, trotzdem sind wir gut informiert und haben sie auch studiert“, sagt Philippe, der über einen Informanten aus seinem Scoutingnetz zahlreiche Informationen erhalten hat.
Bekanntester Spieler der Mannschaft des jungen Trainers Nitzan Shirazi ist der 30-jährige kamerunische Neuzugang Eric Djemba-Djemba, der von 2003 bis 2005 bei Manchester United unter Vertrag stand, danach aber in der Versenkung verschwand. Der ehemalige Nationalspieler seines Landes spielte vor seinem Wechsel nach Israel drei Jahr für den dänischen Erstligisten Odense BK.
Enormes offensives Potenzial
Wie es scheint, hat diese Mannschaft ein enormes offensives Potenzial, so dass Didier Philippe es ein bisschen vorsichtiger angehen wird. „Natürlich wollen wir nicht ins offene Messer laufen, doch werden wir versuchen, das richtige Gleichgewicht zwischen Defensiv- und Angriffsverhalten zu finden. Aus der Defensive schnell Konter starten, dazu sind wir in der Lage. So ähnlich wie gegen Salzburg also, wo uns das ja bestens gelungen ist, wird unsere Taktik wohl aussehen. Dabei darf man nicht vergessen, dass Tel Aviv sowohl vom Spielermaterial als auch von der Spielstärke her viel höher einzuschätzen ist als Salzburg oder sogar Maribor. Und wir wissen, dass wir unser Niveau nochmals steigern müssen, um zu bestehen.“
Taktisch wird es trotzdem nur wenige Veränderungen geben. Es scheint, als würde Didier Philippe der gleichen Mannschaft vertrauen, die in Düdelingen Red Bull Salzburg mit 1:0 besiegte.
Kein richtiges Heimspiel
Bekanntlich muss der luxemburgische Double-Sieger für dieses Spiel ins neue Stadion nach Oberkorn ausweichen, da das Stade Jos. Nosbaum den Ansprüchen der UEFA in diesem Stadium des Wettbewerbs nicht mehr genügt. „Natürlich ist es immer besser, im heimischen Stadion antreten zu können, wo man jeden Grashalm kennt. Doch ich bin dem Differdinger Verein und meinem Freund Michel Leflochmoan sehr dankbar, dass wir die Partie in diesem wunderschönen Stadion austragen können und auch, dass wir im Vorfeld schon dort trainieren konnten. Es wäre der Horror gewesen, für unsere Fans und für den Luxemburger Fußball ganz allgemein, wenn wir ins Ausland hätten ausweichen müssen,“ so Philippe.
Auf die Frage, ob er sich nicht doch eine Qualifikationschance gegen diesen Gegner ausrechnet, blieb er vorsichtig: „Es ist ein Fußballspiel und in dieser Sportart ist alles möglich. Auch wenn der Gegner übermächtig scheint, meine Truppe hat bewiesen, dass auch sie Fußball spielen und sich am Gegner steigern kann. Das Wichtigste ist, im Heimspiel kein Tor zu kassieren, sollte uns dies gelingen, ist auch eine weitere Sensation möglich. Die Mannschaft ist jedenfalls extrem motiviert und wird alles geben, um den Zuschauern erneut ein hochklassiges und spannendes Spiel zu bieten.“
Die Fans werden sicherlich hinter ihrer Mannschaft stehen und wir wagen uns kaum vorzustellen, was in Düdelingen los wäre, sollte der F91 auch diese Hürde packen.
Die Aufgebote
F91:
Tor: Jonathan Joubert, Michaël Ménétrier;
Abwehr: Jerry Prempeh, Massimo Martino, Julien Tournut, Jean-Philippe Caillet, Ibrahim Touray, Kevin Malget, Bryan Melisse, Lehit Zeghdane;
Mittelfeld: Ben Payal, Sofian Benzouien, Gaël Hug, Joël Pedro, Jean-Sébastien Legros, Ilies Haddadji, Thierry Steimetz;
Angriff: Aurélien Joachim, Dan Da Mota, Saïd Idazza, Joël Kitenge, Mike Post
Trainer: Didier Philippe
Hapoel Tel Aviv:
Tor: Boris Klaiman, Ariel Leon Talias, Apoula Edel;
Abwehr: Mor Shushan, Eliran Danin, Walid Badir, Ze’ev Haimovic, Yigal Antebi, Iyad Khutaba, John Paintsil;
Mittelfeld: Hanan Maman, Alroey Cohen, Nir Lax, Salim Toama, Eric Djemba-Djemba, Roei Gordana, Avihai Yadin, Kfir Eizenstein, Arthur Atzianov, Bruno Coutinho, Nosa Igiebor;
Angriff: Eden Shrem, Victor Mare, Tal Ben Haim II, Omer Damari, Toto Tamuz
Trainer: Nitzan Shirazi
Schiedsrichter: Tommy Skjerven (NOR)
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