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Mehr als nur lockeres Einrollen

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RADSPORT - Am Dienstag (21.01.14) startet das erste WorldTour-Rennen der Saison 2014 in Australien mit Frank Schleck und Laurent Didier.

Zu diesem frühen Zeitpunkt sind die Fahrer sicherlich noch nicht bei 100 Prozent, doch sie sind frisch und es gibt die ersten WorldTour-Punkte zu ergattern. Mit dabei sind auch Frank Schleck und Laurent Didier.

Die Etappen

21.1.: Nooriotpa – Angaston (135 km), 22.1.: Prospect – Stirling (150 km), 23.1.: Norwood – Campbelltown (145 km), 24.1.: Unley – Victor Harbor (148,5 km), 25.1.: McLaren Vale – Willunga Hill (151,5 km), 26.1.: Adelaide – Adelaide (85,5 km: 18 Runden auf Rundkurs à 4,75 km).

Aufgebot von Trek

41. Frank Schleck (LUX), 42. Jens Voigt (D), 43. Boy van Poppel (NED), 44. Fabio Felline (ITA), Danny van Poppel (NED), 45. Laurent Didier (LUX), 46. Calvin Watson (AUS).

Für einige Fahrer hat das Warten endlich ein Ende. Am Dienstag beginnt die WorldTour-Saison mit der Santos Tour Down Under.

Aber kaum ein Fahrer wird sich so nach diesem Rennen sehnen wie Frank Schleck. Nach seiner abgelaufenen Sperre (wurde bei der Tour de France 2012 positiv auf Xipamid getestet) und dem späteren Rauswurf bei RadioShack-Leopard ist der Mondorfer so motiviert wie selten zuvor.

Seine Wut bzw. Enttäuschung über die Sperre und vor allem den Rauswurf hat der 33-Jährige in Motivation umgewandelt und so hart trainiert wie vielleicht selten zuvor.

„Ich ging nach Portugal, in die Schweiz, nach Spanien, um optimale Trainingsbedingungen vorzufinden, und habe auch zu Hause weit mehr Trainingskilometer zurückgelegt als die Jahre davor“, so Schleck bei der Teamvorstellung am 10. Januar in Roubaix. „Ich bin froh, wenn es endlich losgeht“, so Schleck, der es noch einmal allen zeigen will.

Mentale Stärke

Sein Team-Manager, Luca Guercilena, weiß auch, wie wichtig ein Frank Schleck für das neue Trek Factory Racing Team ist. „Frank hatte eine sehr schwierige Zeit zu überstehen, während der er seine unglaubliche mentale Stärke unter Beweis gestellt hat. Er hat über das gesamte Jahr vorbildlich trainiert und ist bereit für die Saison“, so der Italiener. Nach einer so langen Pause ohne Rennen muss Schleck erst einmal wieder seinen Platz im Feld finden. „Man darf nicht erwarten, dass Frank bereits bei seinen ersten Rennen Top-Resultate einfahren wird“, erklärt Guercilena, „wir setzen ihn deswegen auch überhaupt nicht unter Druck. Natürlich wäre es für ihn persönlich schön, wenn er bereits im Februar oder März das eine oder andere gute Ergebnis erzielen würde. Für uns reicht es jedoch, wenn er für die Ardennen-Klassiker bereit ist.“ Schleck selbst weiß auch, dass es vielleicht etwas dauert, bis er sich wieder an das Peloton gewöhnt hat, dass dies aber ein Problem werden könnte, glaubt er nicht.

Dass er die Santos Tour Down Under zum lockeren Einrollen nutzen kann, wird wohl nicht der Fall sein, wie sein Teamkollege Laurent Didier zu berichten weiß. Der Dippacher bestreitet dieses Jahr seine zweite Australien-Rundfahrt und bringt einige Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr mit. „Es ist nicht so, als würden die meisten Fahrer dieses Rennen als lockere Vorbereitung sehen. Es geht schon zur Sache. Jeder ist frisch und will vorne mit dabei sein. Das Rennen verläuft ziemlich nervös“, so Didier.

Außerdem haben die Fahrer mit hohen Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius zu kämpfen. „Ich fahre gerne in Australien wegen des guten Wetters. Die sehr hohen Temperaturen von über 40 Grad müssten zwar nicht sein, doch die muss man eben in Kauf nehmen“, so Didier, der sich diese Saison wieder in den Dienst seiner Kapitäne stellen wird, aber auch gerne eine Etappe in irgendeinem Rennen gewinnen möchte.

Starkes Feld

Die diesjährige Tour Down Under ist so stark besetzt wie selten zuvor, daran ändert auch das vorzeitige Ausscheiden von Thomas Voeckler (Europcar) nichts. Der Franzose brach sich am Mittwoch beim Training in Adelaide das Schlüsselbein. Mit u.a. Cadel Evans (BMC), Richie Porte (Sky), Enrico Gasparotto (Astana) oder Jan Bakelants (Quick-Step) sind einige Hochkaräter am Start.

Auch einige der schnellen Männer aus dem Peloton sind beim ersten WorldTour-Rennen der Saison am Start, wie z.B. die beiden Deutschen Marcel Kittel (Giant-Shimano) und André Greipel (Lotto).

Aber auch Trek hat mit den Brüdern Van Poppel für die Sprintankünfte vorgesorgt, genau wie Cannondale mit Elia Viviani und die Lokalmatadoren von Orica mit Matthew Goss. Sie alle können sich bereits am Sonntag beim People’s Choice Classic in den Vordergrund fahren.

Das Kriterium findet traditionsgemäß vor der eigentlichen Tour Down Under statt. Die Entscheidung um den Gesamtsieg wird voraussichtlich erst auf der fünften Etappe fallen, wenn die Fahrer gleich zweimal den Willunga Hill erklimmen müssen. Steigungen von bis zu 10 Prozent werden schnell die Spreu vom Weizen trennen.