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Masters-EM-Titel krönt 45-jährige Karriere

Masters-EM-Titel krönt 45-jährige Karriere

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Unverwüstlich, ein Urgestein, ewig jung, ein riesengroßes Kämpferherz ... dies sind nur ein paar wenige Bezeichnungen, die auf Justin Gloden, den neuen Europameister der Masters über 10.000 m, passen.

Mit Begeisterung erzählt der nunmehr 61-jährige Mittel- und Langstreckenläufer von seiner ersten Masters-Europameisterschaft im August in Izmir (Türkei). Fachmännisch analysiert der Perfektionist seine beiden Läufe: die 10.000 m, wo er den EM-Titel erkämpfte, wie auch den 5.000-m-Lauf, bei dem er einem stärkeren Spanier den Vortritt überlassen musste.

Steckbrief Justin Gloden

o Geboren: am 22. März 1953 in Elvingen

o Familienstand: Verheiratet – zwei Kinder

o Landesrekorde und Bestleistungen: 800 m: 1.49.00, 1.500 m: 3.39.92, Meile: 3.59.4, 2.000 m: 5.07.06, 3.000 m: 7.54.2, 5.000 m: 13.38.51, 10.000 m: 28.46.4, 1/2 Stunde: 10.134 m, 1 Stunde: 19.970 m, 20.000 m: 1.00.04.6, 25 km (Straße): 1.16.26, 30 km (Straße): 1.36.12, Halbmarathon: 1.04.05, Marathon: 2.14.03
45 Landesmeistertitel

o Auszeichungen: Sportler des Jahres 1980

o Teilnahme an: EM in Prag (1978), Athen (1982) und Split (1990); WM in Helsinki 1983 und Rom 1987; Olympische Spiele in Seoul (1988)

„D’Zäit ass hei bei der Masters-EM net wichteg“, meint der mehrfache Rekordhalter von den 800 m bis hin zum Marathon (neun Rekorde haben seit gut 30 Jahren noch Bestand, d. Red.). „Et war immens waarm zu Izmir, Mëttes 40 Grad an owes och nach 36 Grad. Den Titel vum Europameeschter ass d’Kiischt um Kuch, mee de Kuch selwer si meng Performancen als jonken Athlet.“ Justin Gloden steht also noch immer mit beiden Füßen auf dem Boden. Um aber diese Kirsche pflücken zu können, legt der in Elvingen geborene und in Mersch wohnhafte Athlet jeden Monat zwischen 230 und 330 Laufkilometer zurück, fast so viele wie in seiner früheren Sportlerkarriere. Der pensionierte Bankfachmann notiert selbstverständlich akribisch jeden Kilometer in sein Trainingsheft. Seit seinem Beginn in der Leichtathletik, d.h. von 1975 bis jetzt, September 2014, legte er insgesamt 105.506 km über Felder, Wiesen, Wälder und Straßen zurück.

Titeldrang

„Das erste Mal“ scheint eine besondere Motivation für Justin Gloden darzustellen. Bei seinem allerersten Marathon 1985 lief der damalige Spora-Athlet gleich Rekordzeit auf der schnellen Strecke des Frankfurter Marathons. Nun, bei der ersten Teilnahme an einer Masters-EM, fügte der mittlerweile beim Celtic Diekirch Lizenzierte einen Europameistertitel zu seinem reichhaltigen Palmarès hinzu. Justin Gloden sprüht noch immer vor Tatendrang, denn weitere gute Platzierungen – und warum nicht auch noch weitere Titel – schließt er nicht aus.

So will er nächstes Jahr im März an der Hallen-EM im polnischen Torun teilnehmen und eine gute Zeit über 3.000 m anpeilen. Danach sollte es weitergehen mit der Masters-WM in Lyon (F). Auch schmiedet er schon Pläne für 2016, wo er mit träumerischen Augen an die Masters-WM in Perth (Australien) denkt. 2017 könnten dann die Hallen-WM in Südkorea in Daegu und die EM in Aarhus folgen. „Josiane (seine Frau und ehemalige Athletin) liebt Dänemark und wird mich dorthin begleiten“, strahlt Justin. „Ich versuche, mich jetzt auf kürzere Strecken vorzubereiten. Jenny (die genau wie ihr Vater Mittelstrecklerin ist) will eine gute Zeit über 1.500 m laufen. Wir werden jetzt gemeinsam trainieren, dann schaffe ich auch die geforderten Normen“.

„Zevill dropgängeresch“

Der nimmermüde Justin steckt also noch voller Pläne. „Ech lafe kee Marathon méi, ech sinn dofir zevill dropgängeresch, war seine Erklärung, weshalb er zu kürzeren Strecken zurückkehrt. „Elo am Alter hunn ech e besseren Ënnerbau wéi fréier. Ech hu méi Zäit, fir no mir ze kucken. Ech maachen zweemol an der Woch Fitnesstraining. An der Pensioun kann ech elo wéi e Profi trainiéieren.“

Schon früher legte er sehr viel Wert auf eine gesunde Lebensweise. Die richtige Ernährung, viel Schlaf (8-9 Stunden nachts und ein Mittagsschläfchen) sind ein absolutes „must“. Mit dieser professionellen Einstellung möchte Justin Gloden „esou laang ech gesond bleiwen „seine Karriere“ fortsetzen.