Der 17-Jährige musste dabei die Überlegenheit des Schweizer Meisters Jan Christen in Petingen anerkennen. „Jan ist ein guter Crosser, der auch bei den Weltcups vorne mitfährt. Letzte Woche war ich in einem anstrengenden Lehrgang mit meinem neuen Team und hätte nicht gedacht, dass es hier so gut laufen würde. Leider bin ich gleich in der ersten Runde gestürzt und habe dadurch den Kontakt zu Jan verloren. Mir ging es in erster Linie darum, Punkte zu holen, um bei der Meisterschaft am Start gut platziert zu sein. Einen weiteren Titel im Cyclocross würde ich gerne mitnehmen, auch wenn mein Fokus auf die Straßenrennen gerichtet ist“, so Mathieu Kockelmann, der über die Mannschaft Auto Eder, das Nachwuchsteam von Bora-hansgrohe, den Weg ins Profigeschäft schaffen will.
Aufholjagd
Christine Majerus, die sich beim letzten Neujahrsquer mit Platz vier abfinden musste, ging auch diesmal nicht als Favoritin an den Start. Diese Rolle hatte Manon Bakker, die Nummer 18 der Weltrangliste, inne. Nach der ersten der insgesamt vier Runden auf dem sehr schlammigen Parcours hatte die 22-jährige Niederländerin, zusammen mit der luxemburgischen Meisterin, bereits einen deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz herausgefahren. Die Luxemburgerin, die einen ausgezeichneten Tag erwischt hatte, konnte ihre Wegbegleiterin in der zweiten Schleife distanzieren und bis ins Ziel einen Vorsprung von 22 Sekunden herausfahren. „Ich habe mich selbst überrascht und bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich gefahren bin. Mein Vorsprung war Mitte des Rennens kurzzeitig geschmolzen, da die Kette runtergesprungen war. Ich freue mich über diesen Sieg, den ich Amy Pieters widme, die momentan um ihr Leben kämpft“, so die Sportlerin des Jahres in Gedanken bei ihrer schwer gestürzten Teamkollegin.
Eine starke Vorstellung bot Isabelle Klein (Toproad Roeserbann), die das Podium, hinter der erst 16-jährigen Belgierin Xaydee Van Sinaey, nur um 17 Sekunden verpasste.
Bei Sonnenschein und fast frühlingshaften Temperaturen nahmen anschließend 51 Elite- und Espoirs-Fahrer die kraftraubende Strecke in Angriff. Den besten Start erwischte der Franzose Joris Delbove, dicht gefolgt von Marcel Meisen. Erstgenannter kam nach sieben Runden als Vierter ins Ziel und war damit Schnellster der insgesamt 27 teilnehmenden Espoirs.
Noch in der ersten Schleife konnte sich Joshua Dubau leicht absetzen. Der 25-jährige Franzose, der beim Weltcup in Namur in die Top 10 gefahren war, baute seinen Vorsprung bis auf 30 Sekunden aus und sah eingangs der letzten Runde schon wie der sichere Sieger aus. Auf den letzten drei Kilometern ging Marcel Meisen – an Position drei liegend – dann tief in den roten Bereich und hatte den Führenden, eingangs des langen Zielanstiegs, eingeholt. Der mehrfache Deutsche Meister flog am verdutzten Dubau vorbei und konnte seine beeindruckende Siegesserie „in extremis“ retten. „Mit einer starken letzten Runde habe ich vor allem in der Abfahrt viel Zeit auf Joshua gutgemacht. Ich bin eine perfekte Linie gefahren und hab dann Lunte gerochen“, so der Routinier, der gestern erstmals im Trikot seines neuen Teams Stevens unterwegs war. In ein paar Tagen will der 32-Jährige seine Erfolgsserie bei der deutschen Meisterschaft ebenfalls fortsetzten.
Schnellster einheimischer Fahrer war Mats Wenzel. Nach einer starken Vorstellung erreichte das Nachwuchstalent des Teams Leopard Pro Cycling das Ziel als 18., mit einem Rückstand von 5:24 auf den Tagessieger.
In der Altersklasse des Débutants gab es einen französischen Doppelsieg durch Aubin Sparfel, vor Théophile Vassal. Der Dippacher Rick Meylender konnte mit Platz drei überzeugen.
Ergebnisse
Elite/Espoirs (51 Teilnehmer):
1. Marcel Meisen (D) in 1:01:41
2. Joshua Dubau (F) auf 0:04
3. Fabien Doubay (F) auf 0:25
4. Joris Delbove (1. Espoir/F) 0:52
5. Marek Konwa (POL) 1:16
6. Tomas Paprstka (CZE) 1:40
7. Aurélien Philibert (F) 2:13
8. Lukas Vanderlinden (2. Espoir/B) 2:34
9. Arne Baers (3. Espoir/B) 2:51
10. Joachim Van Looveren (4. Espoir/B) 3:21
… 18. Mats Wenzel (8. Espoir/Leopard Pro Cycling) 5:24
… 20. Ken Conter (Snooze-VSD) 6:29
… 24. Raphaël Kockelmann (CCI Differdingen) 8:12
Damen (25):
1. Christine Majerus (SD Worx) in 41:44
2. Manon Bakker (NL) auf 0:22
3. Xaydee Van Sinaey (1. Juniorin/B) 2:15
4. Isabelle Klein (Toproad Roeserbann) 2:32
5. Nikola Bajgerova (CZE) 3:06
6. Joce Vanderbeken (B) 3:46
7. Cyriane Muller (F) 4:04
8. Elodie Kuijer (1. Espoir/NL) 4:51
9. Alma Johansson (2. Juniorin/SWE) 5:20
10. Nina Berton (2. Espoir/Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch) 5:51
Junioren (24):
1. Jan Christen (SUI) in 36:58
2. Mathieu Kockelmann (CCI Differdingen) auf 1:03
3. Gabin Cler (F) 1:30
4. Quentin Du Mouza (F) 1:46
5. Kerrian Masset (F) 1:59
Débutants (17):
1. Aubin Sparfel (F) in 29:03
2. Théophile Vassal (F) auf 0:32
3. Rick Meylender (UC Dippach) 1:02
4. Emilien Romain (F) 1:33
5. Yoren Vanhout (B) 2:01
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