Bei der dreitägigen „EasyToys Bloeizone Fryslân Tour“ (NL/2.1) war die Sportlerin des Jahres in der vergangenen Woche auf Rang 17 in der Endabrechnung gefahren – 1:24 Minuten hinter Gesamtsiegerin Ellen Van Dijk (NL/Trek-Segafredo). Am Freitag sprang nun ein Tagessieg heraus.
„Weil ich erst für Paris-Roubaix in Bestform sein will, gehe ich das Frühjahr anders an als in den letzten Jahren“, sagte Majerus am Freitag nach ihrem Sieg im Gespräch mit dem Tageblatt. „Da ich mir eigentlich nicht erlauben kann, jetzt schon in Topform zu sein, habe ich mein Trainingslager dementsprechend gesteuert. Ich versuche, meine Form kontinuierlich über die anstehenden Rennen aufzubauen. Umso erstaunter bin ich, dass es mir nach einem harten Rennen gelungen ist, den Sieg einzufahren.“ Vor sechs Jahren hatte sie das oberste Treppchen an gleicher Stelle, als Zweite hinter der Kanadierin Leah Kirchmann (Team DSM), nur knapp verpasst.
Bereits nach 60 der insgesamt 134,2 Kilometer rund um Dwingerloo war das Feld in vier Gruppen zersprungen. Majerus, die sich vom Start an als einer der Aktivposten erwies, fand sich in der 17-köpfigen Spitzengruppe wieder. Zusammen mit drei weiteren Fahrerinnen konnte die Landesmeisterin sich, auf der ersten Runde des Schlussparcours, von ihren Wegbegleiterinnen absetzen. „In dieser Konstellation konnte ich mir eigentlich nicht erlauben, einen Platz auf dem Podium zu verpassen. Es war ein positiver Druck, dem ich letztlich standhalten konnte. Wegen des starken Gegenwindes war es ein offenes Rennen. Ich bin froh, dass ich meine Chance nutzen konnte. Auf den letzten fünf Kilometern musste ich eine Reihe von Attacken, vor allem von Floortje Mackaij, kontern. Ich wusste, dass ich in einer Sprintankunft größere Erfolgsaussichten hätte, als es mit einer Solofahrt zu versuchen. Im Sprint einer kleinen Gruppe, wo jeder angeschlagen ist, darf man mich nicht unterschätzen. Da ziehe ich mich meistens gut aus der Affäre. Zudem waren meine Sprintwerte bei den letzten Trainingseinheiten ziemlich gut. Es war ein recht kurzer Sprint, bei dem ich die Initiative ergriffen habe“, erklärte die glückliche 35-Jährige.
Majerus’ Blick ist aber bereits auf das WorldTour-Rennen an gleicher Stelle gerichtet: „Mit Lotte Kopecky (B), die heute (am Freitag) nicht dabei war, haben wir am Samstag bei der Ronde van Drenthe (1.UWT) eine formstarke Fahrerin im Team, die sicherlich um den Sieg mitfahren kann. Auch wenn das Wochenende für mich schon gut verlaufen ist, werde ich alles daransetzen, meine Arbeit so gut wie möglich zu verrichten“, gab die Cessingerin abschließend zu verstehen.
Mit von der Partie war auch die Kontinentalformation Andy Schleck-CP NVST-Immo Losch, allerdings ohne luxemburgische Fahrerin. Das beste Resultat erzielte die Deutsche Friederike Stern, als 55., mit einem Rückstand von 13:11 auf Christine Majerus. Für die Tagessiegerin geht es dann, am kommenden Mittwoch in Belgien, nahtlos weiter mit der Danilith Nokere Koerse (1.Pro).
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