Mit einem souveränen 4:1-Erfolg in Madagaskar sicherte das FLT-Quartett Gilles Muller, Mike Scheidweiler, Laurent Bram und Gilles Kremer die Klasse.
Im Detail
Madagaskar – Luxemburg 1:4
Freitag:
Lofo Ramiaramanana – Laurent Bram 1:6, 4:6, 4:6, Jacob Rasolondrazana – Gilles Muller (ATP 63) 3:6, 1:6, 6:7 (3);Samstag:
Antso Rakotondramanga/Rasolondrazana – Muller/Scheidweiler 5:7, 3:6, 5:7;Sonntag:
Rakotondramanga – Kremer 7:6 (2), 7:5, Ando Rasolofomanana – Bram 4:6, 6:3, 5:7
Den Sieg hatten die Gäste bereits am Samstag besiegelt: nach dem 2:0 am ersten Tag (Siege von Bram und Muller) setzte sich das erfahrene Doppel Muller/Scheidweiler in drei Durchgängen (7:5, 6:3, 7:5) durch: „Es war gut, dass wir in drei Sätzen durch waren. Gilles hatte Probleme mit dem Magen und Kopfschmerzen und sein Leistungsvermögen hat mit dem Verlauf abgenommen. Mike hat nicht so gut begonnen, dann aber immer stärker aufgeschlagen“, resümierte FLT-Kapitän Jacques Radoux die entscheidende Begegnung. Am Ende stand dann der 14. Sieg für Muller/Scheidweiler (bei fünf Niederlagen).
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Team, das gut gekämpft hat. Alles ist perfekt verlaufen. Ich hatte vor dem Duell darauf hingewiesen, dass es ein schwieriges Match wird. Und die Spiele waren auch schwierig. Laurent hätte am Freitag die Sätze zwei und drei durchaus auch verlieren können. Und auch wenn Gilles immer Herr der Lage war, war es eine umkämpfte Begegnung“, analysiert Radoux.
Souverän
Jeweils zwei Punkte gehen auf das Konto von Gilles Muller – einer im Einzel und einer im Doppel mit Scheidweiler – und von Laurent Bram, der seine beiden Einzel mit nur einem Satzverlust gewann. „Wir hätten hier auch ohne Gilles gewinnen können, aber das muss man das erst mal machen“, so Radoux. Der Sonntag war für den Ausgang der Partie nicht mehr von Bedeutung. Die geschwächte Nummer eins kam nicht zum Einsatz. Gilles Kremer verlor sein Einzel in zwei Sätzen. Den vierten Punkt holte dann Laurent Bram mit einem abschließenden Dreisatzerfolg.
Schwierig war am Wochenende bei der Begegnung mit einigen Variablen – Hitze, unbekannter Austragungsort, unbekannter Gegner – sicherlich auch „die Gefühle zu verwalten. Es waren immerhin bis zu 900 Zuschauer anwesend, die mit ihren Trommeln viel Lärm machten“. Aber auch damit ging das FLT-Quartett souverän um und gewann seit 2005 wieder ein Abstiegsspiel. Vor sieben Jahren gab es in einem Heimspiel einen 3:2-Erfolg gegen Marokko (Gruppe I). Danach folgten zwei Niederlagen: 2007 gegen Mazedonien (2:3/Gruppe I) und 2008 gegen Finnland (2:3/Gruppe II).
Schöne Geste
Luxemburg ließ dem Gastgeber also am vergangenen Wochenende keine Chance, verabschiedete sich aber mit einer schönen Geste aus der Hauptstadt Antananarivo: nach dem Abschluss der Partie hielt das FLT-Team noch eine Tennis-Clinic mit zehnjährigen Kindern des Gastgeberlandes ab.
Noch ein kleiner Ausblick zum Abschluss: 2013 wünscht sich das Davis-Cup-Team wohl wieder ein Heimspiel. Das letzte gab es 2008 (0:5 gegen Dänemark). Die Mannschaft könnte gleich aussehen wie in Madagaskar. Muller wird weiter auf der Tour spielen, Bram, Scheidweiler und Kremer werden ihren Berufen nachgehen und vor den Begegnungen versuchen ihre Bestform zu erreichen. Nicht dabei war in Madagaskar Mike Vermeer, der einige Tage vor Beginn der Partie abgesagt hatte (das „T“ berichtete). Vermeer wird ein Studium in New York beginnen und nicht mehr als Profi tätig sein. 2013 könnte der naturalisierte Luxemburger eventuell zum ersten Ma zum Einsatz kommen (das „T“ berichtete).
Mögliche Gegner
Noch einen schnellen Blick auf mögliche Gegner. Den Klassenerhalt geschafft haben Monaco, Moldawien und Irland oder Ägypten (Spiel noch nicht beendet). Ebenfalls in der Gruppe II spielen werden Zypern, Bosnien/Herzegowina, Ungarn und Estland. Aus den Aufstiegsspielen im September kommen noch die Verlierer der Duelle Weißrussland gegen Polen und Ukraine gegen Lettland hinzu. Die Absteiger aus der Gruppe I und die Aufsteiger aus der Gruppe III stehen noch nicht fest.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können