Es war Spartak-Moskau-Profi Christopher Martins, der in Zenica die Kapitänsbinde trug – denn Florian Bohnert ersetzte auf der rechten Abwehrseite Kapitän Laurent Jans. Der 20-jährige Mathias Olesen kam in seinem dritten Spiel zum Debüt in der Startelf der FLF-Auswahl. Eine etwas kleinere Überraschung war, dass Vahid Selimovic auch von Beginn an ran durfte. Nach drei Partien auf der Bank und vielen Diskussionen zu diesem Thema gehörte auch Sébastien Thill wieder zur ersten Elf von Holtz. Luxemburg lief wie schon gegen Nordirland am Freitag in einem 3-5-2-System auf.
Die Luxemburger hatten in Zenica Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Prevljak in der ersten (Chanot ging dazwischen) und Demirovic (Schuss ging über das Tor) in der vierten Minute setzten die Gäste gleich unter Druck. Die Reaktion erfolgte durch einen Turbo-Lauf von Bohnert über rechts, der in den Strafraum einzog. In letzter Sekunde wurde seine Flanke dort zur Ecke abgewehrt (6.). Selimovic sah nicht souverän gegen Demirovic aus, als er sich in der 13. eine Gelbe abholte. Der Freistoß brachte den Bosniern allerdings nichts ein.
Dann kam es bereits zur ersten Personaländerung. Maxime Chanots Einsatz endete nach nur 16 Spielminuten. Der Verteidiger aus New York musste wegen eines Ellenbogenchecks, ausgerechnet von Nebenmann Selimovic, frühzeitig raus. Reservist Jans kam demnach – schneller als erwartet – auf den Platz.
Die Spielanteile waren nun ausgeglichen. Rodrigues wurde in der 20. im Strafraum leicht gestoßen, ein Elfmeterpfiff blieb aber aus. Auf der anderen Seite hinderte C. Martins Gojak aus zentraler Position am Abschluss (24.). Moris entschärfte einen strammen Schuss von Danilovic (28.), ehe Sinani im anderen Sechzehner den Ball nicht unter Kontrolle bekam. Der Angreifer aus Huddersfield hatte nur eine Minute später das Auge für Rodrigues, dieser konnte allerdings nicht abschließen.
Die Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatten es dann in sich. Nach einem Pass von C. Martins wurde Barreiro aus dem Abseits zurückgepfiffen, ehe die Hausherren richtig gefährlich wurden. In der 41., nach einem Ballverlust von Rodrigues in der Vorwärtsbewegung, konnte Bosnien seine Konterchance in einer Überzahlsituation nicht nutzen, da Prevljak über das Gehäuse schoss. Kurz vor der Pause spektulierte Moris dann richtig, um Nalic zu bremsen. Nur wenige Sekunden später hielt der RUSG-Keeper überragend gegen Gojak.
In der Pause nahm Nationaltrainer Luc Holtz zwei Wechsel vor. Vincent Thill kam für Danel Sinani und Dirk Carlson ersetzt Vahid Selimovic. Luxemburg lief nun in der Innenverteidigung mit drei Spielern auf, die keine gelernten Innenverteidiger sind (Carlson, Jans, Olesen). Es dauerte rund zehn Minuten, ehe sich den Gästen eine gute Chance bot. Rodrigues wurde bilderbuchmäßig von C. Martins in Szene gesetzt (55.), beim Abschluss fehlte nicht viel.
Mit der Hereinnahme von Starstürmer Dzeko wurde es richtig laut im Stadion. Doch die FLF-Auswahl kombinierte mutig weiter. In der 75. Spielminute hatten die Luxemburger laut UEFA-Angaben 53% Ballbesitz – und auch bei der Chancenverteilung gab es Aktionen auf beiden Seiten. Erst rutschte Carlson mit den Knien in den Ball, um Menalo zu behindern, dann versuchte es Rodrigues mit einem Schuss (78.), der Vasilj aber nicht vor Probleme stellte.
Die Entscheidung fiel fünf Minuten vor Schluss. Eine Unachtsamkeit reichte den Hausherren. Dzeko feierte sein 61. Länderspieltor für Bosnien. Moris konnte zwar noch den ersten Schuss abwehren, nachdem alle Luxemburger den Ball verpasst hatten, doch das Leder landete gleich wieder beim Angreifer, der einschob.
Statistik
Bosnien-Herzegowina: Vasilj – Ahmedhodzic (46. Milicevic), Hadzikadunic, Kolasinac – Dedic (46. Stevanovic), Gojak, Danilovic, Nalic (66. Menalo), Gazibegovic (46. Civic) – Prevljak (66. Dzeko), Demirovic
Luxemburg: Moris – Bohnert (66. M. Martins), Chanot (16. Jans), Selimovic (46. Carlson), Pinto – C. Martins, Olesen – S. Thill (73. Borges), Barreiro, Sinani (46. V. Thill) – Rodrigues
Schiedsrichter: Smajc – Zunic, Kordez (alle Slowenien)
Gelbe Karten: Hadzikadunic – Selimovic, V. Thill, Rodrigues
Torfolge: 1:0 Dzeko (86.)
Beste Spieler: Gojak, Danilovic – C. Martins, Jans, Barreiro
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