Es war der erste Sieg eines Tschechen in der Geschichte des niederländischen Rennens. 22 Sekunden hinter Kreuziger hetzte die erste Verfolgergruppe, angeführt von dem Spanier Alejandro Valverde, über die Ziellinie in Valkenburg.
Radsport in Zahlen
48. Amstel Gold Race (251,8 km): 1. Roman Kreuziger (Tschechien) Saxo-Tinkoff 6:35:21 Std.; 2. Alejandro Valverde (Spanien) Movistar 0:22 Min. zurück; 3. Simon Gerrans (Australien) Orica-GreenEdge; 4. Michal Kwiatkowski (Polen) Omega-Quick Step; 5. Philippe Gilbert (Belgien) BMC; 6. Sergio Henao (Kolumbien) Sky; 7. Björn Leukemans (Belgien) Vacansoleil-DCM; 8. Pieter Weening (Niederlande) Orica GreenEdge; 9. Enrico Gasparotto (Italien) Astana; 10. Bauke Mollema (Niederlande) Blanco alle gleiche Zeit; … 29. Ben Hermans (Belgien) 0:47; 39. Tony Gallopin (Frankreich) 1:11; 47. Haimar Zubeldia (Spanien) 1:31; 63. Maxime Monfort (Belgien) 5:28; 65. Matthew Busche (USA) g.Z.; Aufgabe u.a. Andy Schleck (Luxemburg), Ben King (USA), Thomas Rohregger (Österreich) alle RadioShack-Leopard.
Topfavorit Philippe Gilbert, der auf identischer Zielpassage im Vorjahr Straßen-Weltmeister geworden war, blieb nur Rang vier zeitgleich mit Valverde. Der Belgier war am Sonntag zur Rennhälfte bei der Tour durch Limburg über 34 Anstiege zu Fall gekommen, hatte sich aber nicht ernsthaft verletzt.
«Tolles Gefühl»
Der nach seinen Erfolgen bei Gent-Wevelgem und dem Pfeil von Brabant hoch gewettete Peter Sagan aus der Slowakei war im Finale isoliert. Er konnte die Verfolgung einer siebenköpfigen Ausreißergruppe, aus der sich Kreuziger zum richtigen Zeitpunkt gelöst hatte, nicht organisieren. Der 23-Jährige hatte auch keine Kraft mehr, mit Gilbert mitzugehen. Der Weltmeister griff zwei Kilometer vor dem Ziel auf der von tausenden von Zuschauern gesäumten Steigung am Cauberg an – Roman Kreuziger blieb aber außer Reichweite und fuhr seinem einsamen Triumph entgegen.
«Ich habe gehört, wie die Zuschauer meinen Namen gebrüllt haben. Ich habe nur getreten und getreten und mir nichts gedacht. Dieser Erfolg – das ist ein tolles Gefühl», freute sich der im Alberto Contador-Rennstall Saxo-Bank fahrende Kreuziger, der seinen ersten Klassiker gewann.
Der Spanier Mikel Astarloza war als letzter von ursprünglich sieben Ausreißern, die das Rennen lange bestimmt hatten, 17 Kilometer vor dem Ziel von einer ersten Verfolgergruppe gestellt worden. In dieser Gruppe lauerte Kreuziger auf seine Chance und schlug acht Kilometer vor dem Ziel mit einer Attacke zu.
Der einzige Luxemburger Teilnehmer am Amstel Gold Race, Andy Schleck (RadioShack-Leopard), musste am Sonntag frühzeitig aufstecken. Ein Sturz mitten im Peloton ca. 90 km vor Schluss wurde ihm zum Verhängnis.
Weitere „Opfer“ waren u.a. der Franzose Thomas Voeckler (musste in die Klinik) und Weltmeister Philippe Gilbert. Zusammen mit Gilbert versuchte Schleck noch einige Zeit, wieder ins Peloton zurückzufinden. Zu dem Zeitpunkt des Rennens war das Tempo im Peloton aber sehr hoch, sodass es mit der Aufholjagd für Schleck nichts wurde.
Nach der Aufgabe suchte Andy Schleck denn auch dem Arzt auf, denn er war beim Sturz auch zu Boden gegangen und war mit dem Oberkörper auf den Lenker geprallt. Wegen Schmerzen im Rippenbereich suchte er also sicherheitshalber den Renn-Arzt auf.
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