Jempy Drucker rettet knappen Vorsprung ins Ziel

Gleich nach dem Start setzten sich Jempy Drucker, Gusty Bausch und Espoir Pit Schlechter (LC Tetingen) an die Spitze des Feldes. Erstgenannter forcierte das Tempo und suchte die schnelle Entscheidung. Nach der ersten, von neun Runden, hatte Drucker einen Vorsprung von 3″ auf Schlechter, gefolgt von Bausch, auf 8″. Vincent Dias Dos Santos (LC Tetingen), Tom Flammang (LG Bartringen) und Kim Michely folgten wenig später. Pascal Triebel (LC Tetingen) und Jérôme Junker (VV Tooltime Préizerdaul) hatten einen schlechten Start erwischt und lagen bereits 40″zurück. Im zweiten Umlauf betrug Druckers Vorsprung bereits 12″ vor dem Duo Schlechter/Bausch. Flammang hatte eingangs der 4. Runde Pech, als ihm der Reifen an der ungünstigsten Stelle des Parcours, in der Abfahrt in den Wald, weit vor dem Materialposten absprang. Entmutigt stieg er, an 4. Stelle liegend, vorzeitig vom Rad.
Eine Runde später hatte Drucker seinen Vorsprung auf 15″ ausgebaut und alles schien auf einen deutlichen Sieg des Mannes aus Sandweiler hinzudeuten. Rad in Rad versuchten Schlechter und Bausch Anschluss zu halten. Der Espoirs-Meister hatte jedoch drei Runden vor Schluss Pech, als ihm der Vorderreifen platt ging. Dadurch musste er Bausch die alleinige Verfolgung von Drucker überlassen, der nun bereits 17″ Vorsprung besaß.
Mehr als zwei Minuten dahinter lieferten sich die beiden Kumpel Triebel und Junker einen erbitterten Kampf um die Bronzemedaille.Bildergalerie
Zur Überraschung der Zuschauer wurde es im letzten Renndrittel noch einmal spannend. Bausch hatte den Abstand zu Drucker auf 12″ verkürzen können, nachdem dieser, auf einen Fehler hin, mit dem verschneiten Boden Bekanntschaft gemacht hatte. Und Bausch holte weiter auf. Eingangs der letzten Runde waren es plötzlich nur noch sechs winzige Sekunden, die beide trennten. Ein Rennverlauf so richtig nach dem Geschmack des Publikums.

„Blindflug“

Sollte Bausch seinen Titel doch noch verteidigen können? Die Antwort war negativ, da Drucker nicht in Panik geriet und seinen knappen Vorsprung ins Ziel zu retten wusste. „Ich bin die letzten beiden Runden fast im Blindflug gefahren, da ich eine Kontaktlinse verloren hatte. Glücklicherweise kenne ich die Strecke fast auswendig und konnte doch noch gewinnen. Wie immer bei den Landesmeisterschaften trumpfte Gusty mit einer hervorragenden Leistung auf“, so der glückliche Meister.
Der Zweitplatzierte war nach dem Rennen dennoch nicht unzufrieden: „Ich bin meinen Rhythmus gefahren, da ich wusste, dass Jempy, nach seinem schnellen Start, gegen Ende etwas nachlassen würde. Meine Beine ließen es heute jedoch nicht zu, zu ihm aufzuschließen. Es hat nicht viel gefehlt. Jempy war heute einen Tick stärker und hat verdient gewonnen.“ Der Kampf um den dritten Platz bei der Elite wurde auf den letzten Metern entschieden. Der 43-jährige Triebel hatte im Sprint gegen Junker die besten Reserven und war dementsprechend zufrieden mit seinem Resultat: „Ich habe mein Ziel erreicht. Obschon die Strecke mir nicht besonders entgegenkommt gaben Jérôme und ich unser Bestes, mit dem besseren Ausgang für mich.“ Mit seinem dritten Platz verteidigte Pit Schlechter seinen Titel bei den Espoirs souverän vor Vincent Dias Dos Santos.
Mit Junior Bob Jungels (UC Dippach) erwies sich ein weiterer Titelverteidiger als konkurrenzlos. Für eine Überraschung sorgte der Alzinger Rick Theis bei den Débutants, der Seriensieger Sven Fritsch (VV Tooltime Préizerdaul) das Nachsehen gab. Bei den Damen setzte sich die Zeitfahr-Meisterin Christine Majerus (GSD Gestion ESGL 963) erstmals durch.