«Jeder Tag ein kleiner Klassiker»

Die Eneco-Tour führt über die Straßen der Flandern- und Ardennen-Klassiker des Frühjahrs. „Jeder Tag ein kleiner Klassiker“, resümiert zum Beispiel Jempy Drucker das Etappenrennen. Der Luxemburger freut sich, nach zwei Wochen wieder ins Renngeschehen eingreifen zu dürfen. Zuletzt wusste Drucker bei der Tour de Wallonie mit einem 6. Platz in der Schlusswertung zu überzeugen. „Vor zwei Wochen war meine Form ganz in Ordnung. Ich habe nach der Tour de Wallonie einige Trainingskilometer hinter dem Motorrad absolviert, um die Form zu halten. Aber jetzt wird es Zeit, wieder Rennen zu fahren“, freut sich der 26-Jährige auf den heutigen Startschuss.

Letztes Jahr gewamm der Niederländer Lars Boom (Team Rabobank) die Eneco-Tour. (AFP)

Sein Accent.Jobs-Wanty-Team ist neben Topsport Vlaanderen die einzige Pro-Kontinental-Mannschaft am Start des WorldTour-Rennens. Es gilt sich also mit jeder Menge Hochkarätern zu messen. Vor allem Bradley Wiggins (GBR/Sky) und Weltmeister Philippe Gilbert (B/BMC) werden im Fokus stehen.
Es sind aber nicht die einzigen erwähnenswerten Fahrer im Peloton.

Starkes Peloton

„Viele Fahrer, die die Tour de France bestritten haben, nehmen bei der Eneco-Tour das Renngeschehen wieder auf“, erklärt Drucker. „Dass das Peloton so stark ist, motiviert mich umso mehr.“ Drucker weiß, dass er und sein Team im Kampf um das Gesamtklassement wohl nicht viel auszurichten haben. Deshalb konzentriert man sich mehr auf einzelne Etappen. „Wir werden versuchen, uns in Fluchtgruppen zu zeigen und im Sprint setzen wir vor allem auf Danilo Napolitano.“

Drucker selbst hat auch die eine oder andere Etappe im Kopf, auf der er sich zeigen möchte. „Es sind alles Straßen, die ich kenne.“ Er glaubt, dass vor allem die zweite und die letzte Etappe am Sonntag ihm entgegenkommen.

Ambitionen für das Zeitfahren

Auch Bob Jungels will seine sensationelle erste Profi-Saison gut fortsetzen. Von einer Leaderrolle will er aber nicht unbedingt etwas wissen. Schließlich hätte man mit Maxime Monfort und Stijn Devolder zwei erfahrene Kapitäne dabei. Der 20-Jährige weiß ebenfalls, dass die Konkurrenz bei einem WorldTour-Rennen besonders stark ist. Dass er sich aber auch hier behaupten kann, hat er spätestens mit seinem 16. Platz bei der Clasica Ciclista San Sebastian unter Beweis gestellt. Ambitionen hegt er vor allem fürs Zeitfahren am kommenden Freitag. „Die Strecke müsste mir eigentlich liegen“, so der Zeitfahrweltmeister der Junioren von 2010 über die 13,2 Kilometer um Sittard (NED).

Interessant für die Radsportfans in Luxemburg dürfte die vorletzte Etappe am Samstag sein, die am Col de la Redoute endet. Die berühmte Steigung aus dem Klassiker Liège – Bastogne – Liège ist nur knappe anderthalb Autostunden von Luxemburg entfernt.

Das RLT-Aufgebot

Jan Bakelants, Stijn Devolder, Maxime Monfort (alle B), Danilo Hondo (D), Bob Jungels (L), Giacomo Nizzolo (ITA), Gregory Rast (SUI), Jesse Sergent (NZL)
Sportliche Leiter: Dirk Demol, Luc Meersman (beide B)