Dank einer überzeugenden Vorstellung – 6:3, 6:4, 6:7 (6:8), 6:3 – gegen Wimbledon-Champion Andy Murray hat der Rekord-Grand-Slam-Sieger bei den Australian Open zum elften Mal nacheinander das Halbfinale – zum 34. Mal insgesamt (ein Rekord) – erreicht und ist für den Klassiker mit dem spanischen Weltranglisten-Ersten – der zum 11. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier ausgetragen wird – gerüstet.
Tennis in Zahlen
Australian Open (21,64 Mio. Euro) in Melbourne
Herren-Einzel, Viertelfinale: Rafael Nadal (E/1) – Grigor Dimitrow (BUL/22) 3:6, 7:6 (3), 7:6 (7), 6:2; Roger Federer (SUI/6) – Andy Murray (GB/4) 6:3, 6:4, 6:7 (6), 6:3.
Halbfinale (Donnerstag / 23.01.14): Tomas Berdych (CZE/7) – Stanislas Wawrinka (SUI/8); Freitag: Nadal – Federer.
Damen-Einzel, Viertelfinale: Agnieszka Radwanska (POL/5) – Viktoria Asarenka (BLR/2) 6:1, 5:7, 6:0; Dominika Cibulkova (SVK/20) – Simona Halep (ROM/11) 6:3, 6:0
Halbfinale (in der Nacht zu Donnerstag / 23.01.14): Eugenie Bouchard (CAN/30) – Na Li (CHN/4), Cibulkova – A. Radwanska.
Nadal präsentiert sich in Melbourne erneut als unglaublicher Kämpfer und lässt sich auch von einer schmerzhaften Zwei-Euro-Münzen großen Blase an der Schlaghand nicht behindern. Nadal ist eben Nadal, was auch Scharapowa-Freund Grigor Dimitrow beim 3:6, 7:6 (3), 7:6 (7), 6:2 zu spüren bekam. „Er ist ein riesengroßer Wettkämpfer“, sagte der Bulgare, der Nadal am Rande einer Niederlage hatte.
Starke Leistungen
Wenn es jemand schaffen kann, Nadal den Titel bei seiner Rückkehr nach Australien streitig zu machen, dann Federer. Der von vielen Experten bereits abgeschriebene Eidgenosse knüpfte gegen Murray an seine bislang starken Leistungen an. Zwei Sätze lang hatte 32-Jährige in der Rod Laver Arena alles im Griff. Als ihm auch im dritten Durchgang ein Break zum 5:4 gelang, schien der zehnte Erfolg im 21. Duell mit dem Schotten bereits perfekt.
Doch plötzlich steigerte Murray seine Leistung und sicherte sich nach zwei abgewehrten Matchbällen im Tiebreak den dritten Satz. Für die Wende reichte es aber nicht mehr, zu sehr schien der dreimalige Melbourne-Finalist noch die Nachwirkungen seiner Rücken-Operation zu spüren. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man nach einer Operation zurückkommt und gleich bei seinem zweiten Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier gewinnt“, sagte der Schotte.
Zufrieden
Federer wirkte die gesamte Partie über dominant. „Ich habe gezeigt, dass ich wieder richtig fit bin, dass ich mich gut bewege und in einem großen Match voll da bin“, sagte der Schweizer zufrieden. Er ließ sich auch von insgesamt 13 vergebenen Breakchancen nicht aus der Ruhe bringen. „Ich bin es inzwischen gewohnt, dass ich viele Möglichkeiten nicht nutze.“
„Ich freue mich sehr auf das Duell mit Rafa. Es wird schön, schwer und brutal“, sagte Federer, nachdem er nach 3:20 Stunden gegen Murray seinen dritten Matchball endlich genutzt hatte. Federer ballte die Faust, auf der Tribüne reckte sein neuer Coach Stefan Edberg beide Arme in die Höhe. „Es ist toll, nach all den Rückschlägen im vergangenen Jahr wieder im Halbfinale zu stehen. Es läuft wie im Traum.“
Nadal geriet gegen Dimitrow erstmals in Melbourne so richtig in Bedrängnis. Die Blase an der Schlaghand behinderte die Nummer eins der Welt besonders beim Aufschlag. Trotzdem fand er wieder einmal einen Weg, die Partie zu drehen. Als er im Tiebreak des dritten Durchganges zwei Satzbälle des Bulgaren abgewehrt hatte, war der Weg ins Halbfinale frei. „Ich habe ganz schön gelitten“, gestand der Mallorquiner. „Grigor hat eine große Zukunft vor sich.“
Damen
Wie bei den Herren am Vortag ist am Mittwoch auch bei den Damen die Titelverteidigerin ausgeschieden. Einen Tag nach der überraschenden Niederlage von Titelverteidiger Djokovic gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka schied in Asarenka auch die Melbourne-Siegerin des vergangenen Jahres aus. Die Weißrussin musste sich Agnieszka Radwanska aus Polen mit 1:6, 7:5, 0:6 geschlagen geben. Damit sind bei den Australian Open erstmals seit Einführung des Profitennis beide Titelverteidiger im Viertelfinale ausgeschieden. Letztmals bei einem Grand-Slam-Turnier war dies 1997 bei den French Open geschehen, als unter anderem Vorjahressiegerin Steffi Graf in der Runde der letzten acht scheiterte.
Radwanska traf nun im Halbfinale in der Nacht zu Donnerstag (23.01.14) auf die Slowakin Dominika Cibulkova, die der Rumänin Simona Halep beim 6:3, 6:0 keine Chance ließ. Im anderen Vorschlussrunden-Duell spielen Vorjahresfinalistin Li Na aus China und die 19 Jahre alte Kanadierin Eugenie Bouchard gegeneinander.
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