Die Stunde der Entscheidung naht, und zugleich wächst die Angst vor dem historischen EM-Aus. „Countdown zum D-Day“, titelt die niederländische Zeitung Algemeen Dagblad in großen Buchstaben auf ihrer Internetseite – und listet im Minutentakt Neuigkeiten aus dem „Oranje“-Lager auf: John Heitinga hat Rafael van der Vaart mit einem Zahnstocher gepiekst! Ibrahim Afellay musste zum Zahnarzt!
Niederlande – Deutschland
o So wollen sie spielen
Niederlande:
1 Stekelenburg – 2 Van der Wiel, 3 Heitinga, 4 Mathijsen, 15 Willems – 6 Van Bommel, 8 N. de Jong – 11 Robben, 10 Sneijder, 20 Afellay – 16 Van Persie
Es fehlt: –Deutschland:
1 Neuer – 20 Boateng, 5 Hummels, 14 Badstuber, 16 Lahm – 7 Schweinsteiger, 6 Khedira – 13 Müller, 8 Özil, 10 Podolski – 23 Gomez
Es fehlt: –o Schiedsrichter:
Jonas Eriksson (Schweden)o Bisherige Vergleiche:
10 Siege, 14 Unentschieden, 14 Niederlageno Anstoß:
Mittwoch (13.06 12) um 20.45 Uhr in Charkow (TV: ZDF, TF1, La 2)
Nicht so rund
Es liest sich banal und erweckt doch den Eindruck, als ob es bei den Niederländern irgendwie nicht rundläuft. In der Tat ist die Anspannung vor dem Duell mit dem Erzrivalen Deutschland am Mittwochabend (13.06.12 – 20.45 ZDF, TF1 und La 2) riesig. Noch nie ist die Niederlande bei einem großen Turnier schon nach zwei Gruppenspielen K.o. gegangen, nun droht das vorzeitige Aus ausgerechnet gegen den ungeliebten Nachbarn. Zeit für Durchhalteparolen.
„Die Deutschen sind stark, aber wir können sie schlagen. Wie, werde ich nicht sagen“, sagte Bernd van Marwijk am Dienstag vor dem Abschlusstraining im ukrainischen Charkow: „Kritik ist Teil unseres Jobs. Die Systemfrage kann man nach 20 Spielen stellen, aber nicht nach einer Niederlage.“ Mittelfeldstar Wesley Sneijder ist sich sicher: „Wir sind beide Favoriten bei dieser EM, es wird ein großes Spiel.“
Auch Bundestrainer Joachim Löw erwartet ein Duell zweier „Weltklassemannschaften auf Augenhöhe. Vielleicht wird es auch eine Hitzeschlacht, mir müssen an die Schmerzgrenze gehen“. Trotz der Auftaktniederlage der Niederländer glaubt Löw aber nicht, dass der Vize-Weltmeister anders ins Spiel gegen den Erzrivalen geht: „Ich erwarte nicht, dass Holland taktisch groß etwas ändern wird. Ihr Spiel besteht aus viel Ballbesitz, dazu sind sie in der Offensive weltklasse besetzt“, sagte der 52-Jährige am Dienstag.
Mittelfeld-Regisseur Bastian Schweinsteiger ist gespannt, „was die Niederländer so zu bieten haben“, weiß aber vor allem um „die große Chance, eine Vorentscheidung in der Gruppe herbeizuführen“. Sich selbst sieht Schweinsteiger nach seiner langen Verletzungspause noch nicht in Topform, „aber ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft. Natürlich habe ich schon besser gespielt, aber das kommt mit den Spielen. Da bin ich mir sicher, ich weiß nur nicht, wann“.
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