Drei Tage vor Ende der Fernfahrt Paris-Nice ist das Feld der möglichen Anwärter auf den Gesamtsieg arg zusammengeschrumpft. Für das letzte «Maillot jaune», das am Sonntag am Col d’Eze übergeben wird, kommt eigentlich nur noch eine Handvoll Fahrer infrage.
Die Ergebnisse
4. Etappe über 204 km von Varennes-sur-Allier nach Croix de Chaubouret:
1. Richie Porte (AUS/Sky) 5:18:39 Stunden, 2. Geraint Thomas (GBR/Sky) gleiche Zeit, 3. Michal Kwiatkowski (POL/Quick Step) 0:08 Minuten zurück, 4. Jakob Fuglsang (DEN/Astana), gleiche Zeit, 5. Tejay van Garderen (USA/BMC) 0:17, … 43. Bob Jungels (LUX/Trek) 3:13, 63. Ben Gastauer (LUX/Ag2r) 10:12.Gesamtwertung nach 4 von 7 Etappen:
1. Kwiatkowski 19:44:11 Stunden, 2. Porte 0:01 Minuten zurück, 3. Thomas 0:03, 4. Van Garderen 0:27, 5. Fuglsang 0:32, … 39. Jungels 3:27, 63. Gastauer 10:53.
Allen voran der Gesamtsieger von 2013, Richie Porte, der am Donnerstag in der Schlusssteigung am Col de la Croix de Chaubouret bewies, dass er aus dem richtigen Holz geschnitzt ist, um seinen Erfolg zu wiederholen.
Porte, der Australier, der diese Saison schon Etappensiege in der Tour Down Under und bei der Algarve-Rundfahrt feierte, kommt zwar in der Tour de France nicht schadlos durch die «haute montagne», aber in Anstiegen so um die 1.200 m wie dem Col de la Croix de Chaubouret, ist er in seinem Element.
Der Steigung nahe Saint-Etienne verdankt Charly Gaul übrigens den Beinamen «Ange de la montagne». Vor 61 Jahren fuhr der «jeune garçon aux yeux de poupée», wie L’Equipe damals schrieb, beim Circuit des Six Provinces den Berg mit einer «allure d’un ange pour qui rien n’est difficile» hoch. So einen Ausnahmekletterer wie Gaul es 1954 war, gibt es im Moment nicht. Ein Dutzend Fahrer trafen innert 30 Sekunden oben am Berg ein, ganz vorne Richie Porte und Geraint Thomas, der die Vorentscheidung 2,8 km vor dem Gipfel eingeleitet hatte.
Weil Michal Kwiatkowski nur 8 Sekunden einbüßte, durfte er das gelbe Leibchen wieder überstreifen. «Ich hoffe, dass ich das Trikot bis zum Sonntagnachmittag behalten kann», sagte er im Ziel. Mit einem guten Gefühl geht aber auch Richie Porte auf die Schlussetappen. «Der Col d’Eze ist mein Zuhause, hier trainiere ich fast täglich, wenn ich keine Rennen bestreite.»
Jungels auf 3’13», Gastauer auf 10’12»
Die Etappe wurde während 190 km vom Belgier Thomas De Gendt (Lotto-Soudal) und dem Dänen Chris-Anker Sorensen (Tinkoff) geprägt. Beide hatten zeitweise auch den Franzosen Antoine Duchesne (Can-Europcar) an der Seite.
De Gendt visierte vor allem das Bergpreistrikot an, das er seinem Landsmann Philippe Gilbert entriss. Als es aber ans Eingemachte ging, war es schnell um die kleine Fluchtgruppe geschehen. Sörensen büßte über 10, De Gendt gar 12 Minuten ein.
Auch die beiden Luxemburger Fahrer im Feld, Bob Jungels und Ben Gastauer, konnten nicht mit den Besten mithalten. Gastauer wurde relativ früh im Schlussanstieg des Col de la Croix de Chaubouret abgehängt und forcierte danach nicht mehr. Oben kam er als 63. mit 10’12» Verspätung auf Etappensieger Richie Porte an.
Besser machte es da schon Bob Jungels, der rund 8 km vor dem Scheitel loslassen musste. Er fuhr als 43. ins Ziel mit einem Rückstand von 3’13. Beide Luxemburger Fahrer fielen in der Gesamtwertung zurück. Jungels ist jetzt 39. auf 3’27», Gastauer 63. auf 10’53».
Die fünfte Etappe am Freitag (13.03.15) führt über 192,5 km von Saint-Etienne nach Rasteau. Die Hauptschwierigkeit (Col de la République, 12,2 km lang, 1. Kat.) müssen die Fahrer schon nach 12 km bewältigen, danach folgen der Col du Devès (4,1 km à 4,4% bei km 125, 3. Kat.), die Côte de l’Alleyrac (6,2 km à 4% bei km 148, 2. Kat.) und die Côte de Buisson (1,8 km à 4,3% bei km 184, Kat. 3).
Auf dem Menü stehen auch zwei Zwischensprints (Cornas, km 111, und Valréas, km 164).
Zu Demaart
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