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«Ich habe nichts zu gestehen»

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Im Alter von 38 Jahren steigt Andreas Klöden vom Rad. Der zweimalige Zweite der Tour de France stand lange Jahre im Schatten von Jan Ullrich. Wie der deutsche Toursieger hatte er auch gegen Doping-Vorwürfe zu kämpfen, wurde aber nie überführt.

Andreas Klöden tritt als einer der letzten Vertreter der viel gescholtenen «alten Generation» der deutschen Radprofis zurück. Jens Voigt (41), der auch 2014 noch fahren wird, hält weiter die Stellung. Im Gegensatz zu dem Berliner Oldie erhielt der 38 Jahre alte Klöden keinen Vertrag mehr im neuen Trek-Rennstall, der RadioShack-Trek im kommenden Jahr nachfolgt. Das bestätigte am Donnerstag Teamsprecher Tim Vanderjeugd.

Die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sei mit einer der Gründe für das Karriereende nach 16 Profijahren gewesen, sagte Klöden der Nachrichtenagentur dpa. Der «Weserkurier» hatte das Ende der Laufbahn des zweimaligen Zweiten der Tour de France (2004/2006) gemeldet. Seine zwölfte Tour hatte er im Juli auf Rang 30 als bester deutscher Profi abgeschlossen.

Mehr Zeit für die Familie

Er werde sich jetzt mehr um seine Familie mit den zwei Kindern kümmern. «Ich mache erst einmal ein halbes Jahr Pause, dann sehen wir weiter», sagte Klöden, der zu aktiven Zeiten mehr als einmal mit Doping-Vorwürfen konfrontiert worden war, zu seiner Zukunftsplanung. Ein Doping-Geständnis wie von den ehemaligen Telekom-Kollegen Rolf Aldag, Udo Bölts oder zuletzt verspätet von Erik Zabel dürfte wohl kaum auf seiner Agenda stehen. «Ich habe nichts zu gestehen», sagte der gebürtige Sachse im «Weserkurier».

Klöden, der sich in den vergangenen Jahren nur noch selten mit deutschsprachigen Journalisten austauschte und sich auch mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) überwarf, hatte sich an der Seite seines Freundes Jan Ullrich im berüchtigten Team Telekom einen Namen gemacht. In dieser Zeit holte er hinter seinen Team-Kollegen Ullrich und Alexander Winokourow bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney die Bronzemedaille.

Viele Siege

Siege bei den Rundfahrt-Klassikern Paris-Nizza (2000), Baskenland-Rundfahrt (2000/2011), Tirreno Adriatico (2007) und Tour de Romandie (2008) waren weitere Stationen auf dem Erfolgsweg des zierlichen Kletter- und Zeitfahr-Spezialisten. Der in seinen Teams meist nur in der zweiten Reihe stehende Klöden galt als besonders cleverer Verhandler und ließ sich immer fürstlich entlohnen. Auch ohne den ganz großen Erfolg gehörte «Hilde» – so sein Spitzname – zu den Millionen-Verdienern.

Eine sogenannte Expertenkommission zur Aufklärung der Dopingvorwürfe gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin der Uni-Klinik Freiburg hatte 2009 in ihrem Abschlussbericht auch Dopingvorwürfe gegen Klöden erhoben. Der T-Mobile-Profi soll sich zum Tourstart 2006 in Freiburg Blutdoping unterzogen haben. Der Wahlschweizer bestritt stets vehement jedwede Doping-Verstrickung. Die Staatsanwaltschaft Bonn hatte zuvor auf die Eröffnung eines Verfahrens verzichtet, nachdem Klöden ähnlich wie Ullrich eine Geldsumme für wohltätige Zwecke gespendet hatte.