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Conference LeagueHesperingen will seine zwei letzten Chancen gegen die „Saints“ nutzen

Conference League / Hesperingen will seine zwei letzten Chancen gegen die „Saints“ nutzen
Clément Couturier (beim Kopfball) und Hesperingen wollen in Wales den Grundstein für die dritte Qualifikationsrunde legen Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der luxemburgische Meister Swift Hesperingen trifft am Dienstag (20.00 Uhr MEZ) im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Conference League auf den walisischen Titelträger The New Saints. Es ist die letzte Chance für zwei Lucky Loser.

Rund eine Woche nach dem schmerzlichen Ausscheiden aus der Champions League nach einer starken Leistung gegen Slovan Bratislava greift der Swift Hesperingen gegen die Waliser von The New Saints wieder an. Mittlerweile steht Carlos Fangueiro fünf Wochen an der Spitze der Mannschaft. Gegen die Slowaken war seine Handschrift bereits erkennbar. Mit schnellem Flügelspiel und aggressivem Pressing und Gegenpressing wurde dem Gegner das Leben schwer gemacht.

Der Portugiese hofft, auf der Insel den nächsten Schritt machen zu können, gibt aber auch zu, dass die Anfänge nicht einfach waren: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer bisherigen Entwicklung. In den ersten zwei Wochen hatte ich ein paar Probleme, meine Ideen zu vermitteln. Einige Spieler haben am System gezweifelt – das habe ich gefühlt. Danach haben sie die Ideen aber sehr schnell verinnerlicht. Ich werde ihnen vor dem Spiel gegen The New Saints einige Bilder aus dem Spiel gegen Bratislava zeigen. Teilweise haben wir ein herausragendes Gegenpressing an den Tag gelegt. Das zeigt, zu was die Mannschaft in der Lage ist.“

Nachdem vergangene Woche die mangelnde Effizienz Hesperingen gegen Slovan Bratislava zum Verhängnis wurde, reiste der Swift mit einer Geheimwaffe nach Wales. Fangueiro verbindet viele Hoffnungen mit der Verpflichtung von Rachid Alioui. Der 31-jährige Franko-Marokkaner hat u.a. 13 Tore in der Ligue 1 vorzuweisen. Obwohl der Angreifer erst kürzlich zur Mannschaft stieß, könnte er bereits am Dienstag zum Einsatz kommen. „Er ist noch nicht ganz bei 100 Prozent. Ich sehe ihn eher in einer Rolle als Einwechselspieler für das morgige Spiel. Rachid hat aber ein ganz besonderes Talent und hat die Kaltschnäuzigkeit, die wir brauchen“, sagt der ehemalige F91-Trainer. Auch der erfahrene portugiesische Verteidiger Jaime Simoes steht erstmals im Aufgebot des Swift.

Fangueiro rechnet mit einem Gegner, der vielseitig ist: „Sie stehen mal sehr tief und mal pressen sie hoch und erarbeiten sich dann relativ schnell Chancen. Auch ihr Umschaltspiel ist sehr gefährlich. Die Saints sind eine sehr solidarische Mannschaft, die sich sehr gut dem Gegner anpassen kann. Aber wir haben Lösungen parat.“

Die Partie wird am Dienstag auf einem Kunstrasenplatz ausgetragen. Ein Untergrund, den luxemburgische Mannschaften grundsätzlich nicht mögen, auf der Insel oder in Skandinavien aber zum Standard gehört. „Das ist vielleicht zu Beginn ein Vorteil für sie, aber wir haben viele Spieler, die technisch versiert sind und sich schnell anpassen können“, so Fangueiro, der gegen die Waliser wohl mit seiner bestmöglichen Elf antreten kann.

Stürmisch

Der Swift trifft am Dienstag auf eine wahre Tormaschine. The New Saints erzielten vergangene Saison im Schnitt fast vier Tore und wurden mit 16 Punkten Vorsprung bei nur 22 Spielen walisischer Meister. Es war der 15. Titel der Vereinsgeschichte. Damit ist der Swift-Gegner Rekordmeister der 1992 gegründeten Cymru Premier – der ersten Liga von Wales. Vor allem in den vergangenen elf Jahren räumte der Verein so richtig ab und holte zehn Titel. Im Gegensatz zu irischen Vereinen läuft für die Waliser die Meisterschaft noch nicht. Beim Verein aus dem Westen der Insel machten vergangene Saison offensiv vor allem der Schotte Declan McManus (19 Tore) und der Engländer Ryan Brobbel (15 Tore und 13 Vorlagen) auf sich aufmerksam. Die Defensive wird von den Routiniers Ryan Astles und Chris Marriott zusammengehalten. Aber auch sie waren machtlos gegen den schwedischen BK Häcken in der ersten Runde der Champions League. Genau wie Hesperingen bekommen The New Saints als „lucky loser“ in der Conference League eine neue Chance, weiterhin auf internationalem Parkett vertreten zu sein.

„Wir wollen dort weitermachen, wo wir gegen Häcken aufgehört haben, dann können wir die Teilnahme an der nächsten Runde ins Visier nehmen“, sagte Saints-Trainer Craig Harrison anlässlich der Pressekonferenz vor dem Duell gegen Swift. Der ehemalige Abwehrspieler von Middlesbrough und Crystal Palace hatte ein paar Probleme, sich auf den luxemburgischen Gegner vorzubereiten: „Es war ein bisschen frustrierend. Sie haben so viele neue Spieler, deshalb ist es teilweise sehr schwer einzuschätzen, was auf uns zukommen wird. Hesperingen hat gut gegen Bratislava gespielt und es erwarten uns zwei sehr schwere Spiele.“

Aufgrund der Kaderstärke geht der Swift als leichter Favorit in die Partie und will in Oswestry den Grundstein für einen langen Europapokalsommer legen.

Die Aufgebote

Swift Hesperingen:
Tor: Youn Czekanowicz, Geordan Dupire, Anthony Sadin
Abwehr: Nego Ekofo, Dylan Cardoso, Cédric Sacras, Simão Martins, Jerry Prempeh, Yann Matias, Davis Spruds, Aldin Skenderovic, Jaime Simoes
Mittelfeld: Olivier Marques, Bryan Nouvier, Blankson Anoff, Charles Morren, Gustavo Hemkemeier
Angriff: Paul Ayongo, Lado Akhalaia, Dominik Stolz, Lucas Correia, Rachid Alioui
Trainer: Carlos Fangueiro

The New Saints:
Tor: Reece Thompson, Connor Roberts
Abwehr: Josh Pask, Chris Marriott, Ryan Astles, Blaine Hudson, Daniel Davies, Ashley Baker, Billy Kirkman
Mittelfeld: Ryan Brobbell, Daniel Redmond, Adrian Cieslewicz, Daniel Williams, Rory Holden, Ben Clark, Leo Smith, Jake Canavan
Angriff: Josh Daniels, Declan McManus, Jordan Williams, Adam Roscrow, Gwion Dafydd
Trainer: Craig Harrison 

Fast wie Versailles: der Garten des Swift-Mannschaftshotels in Clutton
Fast wie Versailles: der Garten des Swift-Mannschaftshotels in Clutton Foto: Editpress/Dan Elvinger