Es hat also bis Donnerstagabend gedauert, bis definitiv klar war, wer mit dem nach seinem gegen Etzella Ettelbrück im Halbfinale erzielten 2:0 mit dem T71 Düdelingen im Endspiel des Final Four die Klinge kreuzen würde. Es ist die Amicale Steinsel, die ebenfalls mit einem 2:0 gegen Esch ins Finale einzieht.
Die Entscheidung hierüber fiel am grünen Tisch und nicht auf dem Parkett. Am ganzen Schlamassel des am letzten Freitag ausgetragenen ersten Halbfinalspiels zwischen Amicale Steinsel und Basket Esch ist übrigens keines der beiden Teams schuldig. Ein übereinstimmend anerkannter falscher Eintrag auf dem Spielbogen vom neutralen Anschreiber war der Auslöser (das Tageblatt berichtete ausführlich).
Der Basket Esch, der seinen Einspruch über die Wertung des Spiels auch im Respekt für seine Spieler und Anhänger rechtfertigte und zugleich ankündigte, dass er keine Berufung gegen ein erstinstanzliches Urteil einlegen würde, eben wegen hieraus resultierenden möglichen Verspätungen im FLBB-Terminplan, bekam vom Verbandsgericht recht. Die Partie wurde annulliert und sollte neu angesetzt werden, «dans sa totalité». Steinsel war mit dem Entscheid des Verbandsgerichtes nicht einverstanden, legte Berufung ein und forderte die Validierung des Spiels oder bei einer Wiederholung nur das letzte Viertel mit dem zu diesem Zeitpunkt «richtigen» Punktestand austragen zu müssen.
Erlösendes Aufatmen
Vom in letzter Instanz tagenden Berufungsrat sollte die erste Forderung voll und ganz erfüllt werden. Denn der Berufungsrat kippte das vom Verbandsgericht gefällte Urteil und validierte schlicht und einfach das Ergebnis des Spiels, sodass Steinsel mit einem 2:0 fürs Finale qualifiziert war. Hierzu der Escher Manager Paul Schulté: «Mir hu guer keng Schold a mir gi bei d’Lisette gelooss a si batter enttäuscht. Fir eis ass dat Uerteel onvertrietbar, onerkläerlech an d’Ethik vum Sport gouf net respektéiert. Mir ware bereet, nëmmen de leschte Véierel ze spillen oder nëmmen eng Verlängerung, well ouni déi véier Punkte fir d’Spill jo 82:82 ausgaangen. Mir hu Beispiller bruecht, wou bei ähnleche Fäll de Mätch frësch gespillt ginn ass. Dat kann een op bebasket.fr nokucken. Mir sinn déi, déi firwat och ëmmer, gebiischt gi sinn. Dobäi huet et sech: Fir eis ass d’Affär ofgeschloss.» Eine Urteilsbegründung liegt noch nicht vor. Es dürfte allerdings so sein, dass für das Verbandsgericht die durch den irrtümlichen Eintrag Ende des dritten Viertels zustande gekommene Differenz von vier Korbpunkten spielbeeinflussend und spielentscheidend war und für den Berufungsrat eben nicht. Wie dem auch sei, es dürfte nicht nur in Steinsel, sondern auch anderswo erlösend aufgeatmet worden sein. So in Düdelingen, wo man auf die Einhaltung des festgesetzten Terminplans mit einem möglichen Entscheidungsspiel spätestens am 2. Mai pochte, was jetzt der Fall ist, und nun die gebuchten Flugtickets für Heimreise oder Urlaub nicht zu annullieren braucht.
So auch bei der durch die Vorkommnisse arg in die Bredouille geratene Verbandsführung, die händeringend nach einem Ausweg aus der verzwickten Situation suchte. Durch das Urteil des Berufungsrates war für die FLBB dann alles wieder im Lot. Alles kann jetzt wie geplant und terminiert über die Bühne gehen.
Showdown
Der Showdown beginnt also, wie vorgesehen, am Samstagabend (25.04.15) mit dem ersten Spiel im laut dem Modus «best of three» ausgefochtenen Finale. Die Klingen kreuzen, genau wie in den zwei letzten Jahren, Steinsel und Düdelingen. Beide Teams sind zu Hause ungeschlagen, standen sich bis jetzt in vier Vergleichen mit jeweils zwei Heimsiegen gegenüber, kennen sich in- und auswendig. Als Erster nach dem Play-off durfte Steinsel die Reihenfolge der Finalspiele bestimmen, wählte zuerst das Heimspiel.
Am Samstag (25.04.15) fällt noch keine Entscheidung in der Titelfrage. Der Gewinner des ersten Schlagabtauschs zwischen selbst ernannten Titelaspiranten nimmt nur mit einem 1:0 eine Option auf die Meisterkrone, der Verlierer hingegen gerät unter absoluten Erfolgszwang. Fest steht bereits, dass der Meister nach Spiel zwei in Düdelingen oder nach einem möglichen Entscheidungsspiel in Steinsel gekürt wird.
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