Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließen die Berchemer Handballer am Samstagabend das Parkett. Zum einen gelang es gegen die Fivers, die drohende Niederlage in den Schlussminuten noch abzuwenden, zum anderen blieb ein leicht bitterer Nachgeschmack. Die 18:15-Pausenführung hätte durchaus höher ausfallen können, nach 50 gespielten Minuten stand es immer noch 30:27, ehe die Kräfte nachließen. Die Gäste scorten fünfmal, Berchem nur einmal. Nach einem bemerkenswerten Kraftakt und einem Doppelschlag von Ervacanin in den Schlussminuten stand schließlich das Remis.
„Es war mehr drin, unzufrieden bin ich aber nicht“, sagte HCB-Trainer Marko Stupar: „Wir haben einige Male unser Konzept verloren und bei den Angriffen improvisiert. Die zweite Halbzeit war anstrengend. Die Fivers sind läuferisch top und sie sind es gewohnt, das Tempo über 60 Minuten hoch zu halten.“
Beide Seiten hatten Probleme, in die Gänge zu kommen und schalteten vor allem im Umschaltspiel zu langsam. Nach einer Viertelstunde Spielzeit begann die beste Berchemer Phase. Hoffmann kam rein und traf gleich zum 12:10, dann zum 14:11 und schließlich nach 28’ zum 17:12. Es war die höchste Torspanne des gesamten Matches. Zu dem Zeitpunkt zeigte sich bereits, dass Guden nicht seinen besten Tag erwischt hatte. „Raphael war im Abschlusstraining vor dem Spiel überragend. Heute hat es nicht so gut geklappt. Er wird das verkraften müssen“, erklärte Stupar. Trotzdem ging es mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Kabinen.
Nach dem Dreh behielten Liszkai und Co. fortlaufend einen Respektvorsprung von maximal drei Toren. Stupar brachte im letzten Spieldrittel frische Kräfte (Goergen, Pereira, Sinner). Weyer zerriss sich am Kreis. Sein sechster Treffer nach klasse Zuspiel von Hoffmann besorgte das 29:27, Biel setzte noch einen drauf. Die Schlussphase war eingeläutet und die Beine wurden schwerer. Hoffmann scheiterte an Bergmann (53.), Weyer dann am Außenpfosten (1. Fehlschuss). Brenneis brachte die Österreicher erstmals seit der 12. Minute (6:7) in Front. Schuh legte nach und es sah nicht gut aus für die Hausherren. Ervacanin setzte sich aber durch und schaffte den Anschluss. In Unterzahl (Zeitstrafe Weyer) spielend übernahm erneut Ervacanin in der Schlussminute die Verantwortung, um den letzten Angriff mit Erfolg abzuschließen.
Das Rückspiel findet am kommenden Samstag (19.30) in Wien statt. „Wir werden das Hinspiel analysieren und im zweiten Aufeinandertreffen die richtigen Maßnahmen treffen, um unsere Chance zu nutzen. Das Spiel fängt 0:0 an. Die ersten 15 Minuten werden der Schlüssel sein“, so Stupar.
Statistik
Berchem: Liszkai (10 Paraden, davon 1 7m), Meyers – Hoffmann 3 , B. Brittner 2, Ervacanin 7, Leist 6/3, Majerus 1, Guden 3, Weyer 7, Biel 5, Goergen, Majerus, Sinner, Pereira, Ch. Brittner, Schmale, Deville, B. Brittner, Schmale
Fivers: David (1- 23’, 30-41’, 48-50’, 8 P.), Bergmann (23-30’, 41-48’, 50-60’, 5 P.) – Nigg 5, Damböck 9, L. Gangel 5, P. Gangel 1, Schuh 2, Glätzl 3, Martinovic 1, Dvorak, Seidl, Brenneis 2, Kolar 2, Heizinger, Haunold 3
Schiedsrichter: Sniurevicinius/Grigalionis (LTA)
Zeitstrafen: Berchem 4 – Fivers 4
Siebenmeter: Berchem 3/3 – Fivers 0/1
Zwischenstände: 5’ 2:3, 10’ 5:5, 15’ 8:7, 20’ 13:10, 25’ 14:12, 30’ 18:15, 35’ 19:19, 40’ 24:24, 45’ 27:25, 50’ 30:28, 55’ 31:32
Zuschauer: 250 zahlende
Krack nicht im Fivers-Kader
Mit Mett Krack steht auch ein luxemburgischer Handballspieler bei den Fivers unter Lizenz. Der 22-Jährige studiert in Wien und lief zuletzt für die zweite Mannschaft auf. Gegen Berchem stand er im erweiterten Aufgebot, verletzungsbedingt trat Krack die Reise nach Luxemburg jedoch nicht mit an.
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