Ein Sieg mit vier Toren Unterschied gegen den schwedischen Meister, das hatten im Vorfeld wirklich nur die allergrößten Optimisten dem Fusionsklub aus der Minettemetropole zugetraut. Ohne Komplexe startete der Luxemburger Titelträger am Samstag in seine erste Champions- League Partie. Nach 8‘ führte die Truppe von Trainer Klöckner mit 5:3 und bereits in den Anfangsminuten setzten zwei Spieler die Glanzpunkte. Rückraumspieler Max Kohl hatte bis dahin schon drei Treffer erzielt und Neuzugang Sebastian Bininda war der große Rückhalt im Tor. «Basti», wie der Deutsche genannt wird, stand sofort im Rampenlicht und in Hälfte zwei avancierte er in seinem ersten offiziellen Match für den HB Esch gleich zum Publikumsliebling.
Der Heimkeeper erzielte in der 9‘ mit einem weiten Abspiel sogar ein Tor für seinen neuen Klub. Nach und nach wurde auch Spielmacher Pulli immer besser, Marzadori seinerseits leistete sowohl in der Abwehr als auch am Kreis ein Riesenpensum, Scholten ließ phasenweise seine Klasse aufblitzen und Decker traf trotz Trainingsrückstand das eine oder andere Mal ins Schwarze. Etwas schwerfällig wirkte allerdings Neuverpflichtung Nenad Malencic, der Serbe ist jedenfalls noch steigerungsfähig.
Delikate Situation
Die Schweden ihrerseits blieben hinter den Erwartungen zurück, dennoch übernahmen sie in der 18‘ beim Spielstand von 10:11 durch Persson erstmals die Führung. Esch zeigte sich aber unbeeindruckt, in der Schlussphase des ersten Durchgangs war es erneut Max Kohl, der im Stile eines Martin Muller jeden Wurf versenkte. Trotz Unterzahl in den Schlussminuten retteten die Schwarzweißen einen Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause.
Der Start in den zweiten Abschnitt verlief nicht optimal. Persson und Linnel glichen aus, Scholten verwarf einen Siebenmeter und das Match drohte zu kippen. Doch gerade in solch delikaten Situationen zeigten die Escher, welch abgebrühte Truppe sie geworden sind. Es kam zu keinem Moment Panik auf, im Gegenteil die Teamkollegen von Christian Bock behielten klaren Kopf, die Partie stand Mitte der zweiten Halbzeit allerdings auf des Messers Schneide. Es waren aber nicht die schwedischen Profis die in der Schlussphase das Heft in die Hand nahmen, nein, es war der Luxemburger Meister der erstaunlicherweise die Akzente setzte.
Sehenswerte Partie
Kohl und Pulli wirbelten die Abwehr von Halmstad immer wieder durcheinander und als Pulli in der 53‘ das 26:24 markierte, war der Sieg greifbar nahe. Durch Halen und Adolfsson konnten die Skandinavier aber wieder ausgleichen, die letzten 5‘ standen aber wieder ganz eindeutig im Zeichen des Aussenseiters. Bininda im Tor wuchs über sich hinaus, der Escher Schlussmann peitschte auch die Zuschauer an und im Angriff war gegen die knallharten Würfe von Kohl kein Kraut gewachsen.
Den Schlusspunkt in dieser sehenswerten und unterhaltsamen Partie setzte in der 60‘ der erst 16jährige Tomassini, der in seinem ersten Match in der ersten Mannschaft, unter dem Jubel der Escher Anhänger den 30:26 Endstand erzielte. Einfach grandios was der HB Esch wieder geleistet hatte, ob es aber reichen wird um in die Gruppenphase der Champions League einzuziehen, wird sich am nächsten Samstag beim Rückspiel in Halmstad zeigen.
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