An diesem Wochenende stehen in der Coque auf Kirchberg die Halbfinal-Begegnungen der Coupe de Luxembourg auf dem Programm. / Fernand Schott
Am Sonntag stehen sich der Tabellenleader der Sales-Lentz Handball League, Handball Esch, und der Tabellenvierte Red Boys Differdingen gegenüber. Doch nicht nur die Tabellensituation macht Esch zum Favoriten: Das Team von Coach Peter Brixner hat im Moment einfach einen guten Lauf. Mit dem Sieg letzte Woche gegen den HBD sicherte man sich die Tabellenspitze. Vor knapp zwei Wochen konnte man in Differdingen ebenfalls mit 27:24 die Oberhand behalten. Und auch die Pokalstatistiken sprechen Bände: Der Fusionsverein hat insgesamt 26 Pokalsiege zu verzeichnen, davon zwei nachPOKAL-WOCHENENDE
DAS PROGRAMM
o Morgen:
15.00: Beneliga: 1. Halbfinale:
Volendam (NL) – Tongeren (B);
17.30: 2. Halbfinale:
Bocholt (B) – Palsgroep (NL)
20.15, 1. Halbfinale Coupe de Luxembourg:
Berchem – Bascharage
o Sonntag:
Beneliga, 14.00:
Spiel um Platz 3; 16.15: Finale
18.45, 2. Halbfinale Coupe de Luxembourg:
Esch – Red Boys der Fusion im Juni 2001.
Der Pokal war hingegen nie die Angelegenheit der Red Boys. In ihrer Vereinsgeschichte schlossen sie zweimal das Finale als Sieger ab. Der letzte Erfolg datiert von 1989. Und bei der fünften Auflage des Final Four feiern die Rotjacken eine Premiere.
Doch die frühere Statistik wird am Sonntag in der Coque nicht über Sieg und Niederlage entscheiden. So sieht es auch der Escher Trainer Brixner: „Die Differdinger besitzen eine sehr starke Mannschaft. Wenn ihre Routiniers alle Kräfte mobilisieren, wird es für uns ein hartes Stück Arbeit.“ Obwohl der Trainerfuchs schon mit der Damenmannschaft von Bayer Leverkusen deutscher Pokalsieger wurde, ist für ihn seine erste Teilnahme am Final Four ein besonderes Erlebnis: „Erstens bin ich überrascht von der Leistungsstärke der luxemburgischen Spitzenvereine und den starken Talenten in fast allen Vereinen. Und die Atmosphäre in dieser beeindruckenden Halle hat mich während der Spiele der Nationalmannschaft fasziniert. Deshalb freue ich mich auf dieses Erlebnis. Ich bin auch überzeugt, dass meine jungen und hungrigen Spieler den Einzug ins Endspiel schaffen.“
Die Escher haben bewiesen, dass sie auch Ausfälle kompensieren können. Die beiden Nationalspieler Eric Schroeder und Martin Muller fehlen, genau wie Sacha Marzadori wegen Verletzung. Cédric Pintor fällt der internen Ausländerregelung zum Opfer. Doch Jeff Decker, Christian Bock, Sacha Pulli und Co. lassen sich davon nicht beeindrucken. Am momentan guten Lauf hat aber auch Keeper Sedin Zuzo großen Anteil.
Die Red Boys brachte er vor zwei Wochen zur Verzweiflung und sollte er diese Leistung wiederholen, wird es schwer für die Rotjacken.
Red Boys unter Druck
Besonders weil diese nach der Winterpause nicht richtig in den Tritt kamen. Drei Niederlagen in Folge werden sicherlich an der Moral zehren. Dass Damir Rezic nach einer Erkältung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, Michel Gira studienhalber und Cyril Lurkin verletzungshalber fehlten, ist eine Sache. Dass Leistungsträger wie Omer Sehovic und Keeper Patrick Buzaud nach der Winterpause völlig von der Rolle sind, eine andere.
Trainer Goran Vukcevic glaubt trotzdem an seine Mannschaft: „Rezic hat seine Grippe überwunden, Gira kommt zurück, nur Lurkin ist wegen seiner Bänderdehnung noch nicht sicher. Die Mannschaft weiß, dass der Einzug ins Endspiel die letzte Gelegenheit ist, die Saison zu retten. Deshalb wird es nicht an der nötigen Motivation fehlen. Die Teilnahme an dieser Endphase ist schon etwas Besonderes, auch für mich. Doch geht es vor allem um die Mannschaft und um den Verein mit seinen Anhängern. Wir brauchen deshalb unbedingt ein Erfolgserlebnis. Die beiden letzten Jahre haben bewiesen, dass wir gegen Esch nicht chancenlos sind.“ Vukcevic bleibt also zuversichtlich.
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