Nach seinem Sieg beim Showdown in Texas setzte sich Lewis Hamilton lässig den Cowboy-Hut des amerikanischen Motorsport-Idols Mario Andretti auf. Der britische Mercedes-Pilot wirkte nach dem 32. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere gelöst und zufrieden. Hamilton ließ seinem Teamkollegen und WM-Widersacher Nico Rosberg beim Formel-1-Rennen in den USA keine Chance und landete mit seinem fünften Sieg in Serie Big Points auf dem Weg zu seinem zweiten Titel nach 2008. «Das ist ein unglaublicher Lauf. Diese ganze Saison ist schon unglaublich», erklärte der 29-Jährige am Sonntagabend.
Rosberg hingegen musste sich mal wieder mit Platz zwei begnügen und muss auf ein kleines Wunder hoffen. Trotz seiner 13. Pole Position schaffte es der 29-Jährige wieder nicht auf den ersten Platz, zum dritten Mal nacheinander kam der gebürtige Wiesbadener hinter Hamilton ins Ziel. «Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe», sagte Rosberg auf dem Podest in Austin. Er habe zu spät den Rhythmus gefunden. «Das ist mega enttäuschend.»
24 Punkte Rückstand hat Rosberg nun im Klassement. Immerhin kann Hamilton am kommenden Sonntag in Brasilien beim vorletzten Saisonrennen noch nicht den WM-Titel perfekt machen. «Der Ansatz bleibt der gleiche: voller Einsatz, volle Attacke, versuchen die Pole zu holen und in Interlagos zu gewinnen. Es gibt noch eine Menge Punkte zu holen und eine Menge kann passieren», sagte Rosberg. Die Entscheidung fällt erst im Finale am 23. November in Abu Dhabi, wo es doppelte Punktzahlen gibt. Und sie fällt auf jeden Fall zwischen Hamilton und Rosberg.
Hamilton hat nach seinem zehnten Sieg in dieser Saison alle Trümpfe in der Hand. Auf dem Circuit of The Americas, wo der Brite schon die Premierenauflage 2012 gewonnen hatte, kam hinter Rosberg Sebastian Vettels Red-Bull-Stallrivale Daniel Ricciardo als Dritter ins Ziel. Der Heppenheimer musste sich nach einem Start aus der Boxengasse mit Platz sieben begnügen. Immerhin. «Schade, ich dachte, dass wir ein besseres Auto haben im Rennen», bemängelte Vettel. Für Sauber-Mann Adrian Sutil nach einer Kollision in Runde eins und für Nico Hülkenberg im Force India, dessen Auto einen Defekt aufwies, war der Grand Prix der USA hingegen vorzeitig beendet.
In Richtung WM-Titel rast dagegen Hamilton. In Runde 24 kassierte der Brite den Pole-Mann, zuvor hatte er den Rückstand kontinuierlich verringert. «Zu dem Zeitpunkt, als es drauf ankam, wurde er überholt.
Er war zu dem Zeitpunkt relativ defensiv unterwegs», meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über Rosberg. Hamilton ist nun seit seinem Sieg in Italien am 7. September ungeschlagen. Und bis zum Finale in Abu Dhabi will er das auch bleiben.
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