Ratlos wischte sich Sebastian Vettel den Schweiß von der Stirn. «Ich bin ein bisschen enttäuscht. Keine Ahnung, warum wir den Schritt nicht mehr machen konnten», sagte der Formel-1-Weltmeister nach der verpassten Pole Position von Singapur. Mehr als eine halbe Sekunde fehlte dem Titelverteidiger am Samstag in der nächtlichen Qualifikation auf dem Marina Bay Street Circuit zum blitzschnellen Lewis Hamilton. Und dann schnappte Williams-Pilot Pastor Maldonado dem Deutschen als Zweiter überraschend auch noch den Platz in der ersten Startreihe weg.
«Es ist schade. Der Speed war da, aber es kam nicht zusammen», urteilte Vettel. Alle drei Trainingseinheiten hatte der WM-Vierte zuvor dominiert, teils mit deutlichem Abstand auf seine Rivalen. Doch als es darauf ankam, zauberte diesmal Hamilton in seinem McLaren eine perfekte Runde auf den Asphalt. «Das war großartig, ich bin echt glücklich», sagte der WM-Zweite, den die Spekulationen um einen Wechsel zu Mercedes zu beflügeln scheinen.
37 Punkte Vorsprung
Hamilton schaffte sich mit der 24. Pole seiner Karriere die beste Ausgangsposition für eine Fortsetzung seiner Aufholjagd auf den Gesamtführenden Fernando Alonso. In Singapur gewann in den vergangenen drei Jahren stets der Mann auf Startplatz eins. Ferrari-Star Alonso wurde hinter Jenson Button Fünfter und muss im Rennen nun Schadensbegrenzung betreiben. «Du hast nicht eine Sekunde, in der du dir einen Fehler erlauben kannst. Wir müssen den anderen dann gratulieren, wenn sie schneller sind», meinte der Spanier.
In den 14. von 20 Saisonläufen am Sonntag nimmt Alonso 37 Punkte Vorsprung auf Hamilton mit. Lotus-Pilot Kimi Räikkönen, der als Zwölfter startet, hat 38 Zähler Rückstand, Vettel noch einen mehr. «Es ist ein langes Rennen, da kann viel passieren», sagte der Hesse in der Hoffnung auf satte Punkte.
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