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Gruppe HGhana sinnt auf Rache an Suarez: „Ganz Afrika hasst ihn“

Gruppe H / Ghana sinnt auf Rache an Suarez: „Ganz Afrika hasst ihn“
In der letzten Minute der Verlängerung verhinderte Suarez 2010 regelwidrig den 2:1-Siegtreffer von Ghana Foto: Roberto Schmidt/AFP

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Rache an Luis Suarez, Vergeltung für 2010: In Ghana gibt es vor dem Finale in Gruppe H gegen Uruguay nur ein Thema. Dieses eine Handspiel.

Luis Suarez riss die Arme in die Luft, pritschte den Kopfball von Dominic Adiyiah irgendwie von der Torlinie – und wurde in nur einer Sekunde zum Erzfeind eines ganzen Kontinents. Zwölf lange Jahre quälte die Erinnerung an das legendäre Handspiel des uruguayischen Star-Stürmers, an das auf dramatische Art verlorene WM-Viertelfinale, die ghanaische Fußball-Seele. Doch jetzt stehen die Zeichen auf Rache, Suarez soll endlich bezahlen.

„Ganz Ghana hasst ihn, und ganz Afrika hasst ihn“, sagte der frühere Nationalspieler Ibrahim Ayew dem Portal The Athletic und fügte mit einem Lächeln an: „Und wir wollen uns rächen.“

Die Gelegenheit dafür war nie günstiger, das Schicksal führt sie wieder in einem Spiel zusammen, in dem es um alles geht. Mit einem Sieg beim Finale der Gruppe H am Freitag (16.00 Uhr) könnte Ghana Suarez und Co. aus dem Turnier schießen – und selbst ins Achtelfinale von Katar stürmen.

Ayew, der Bruder von Jordan und André, die zum aktuellen Kader gehören, stand am 2. Juli 2010 in Johannesburg als Ersatzspieler am Rand, als Suarez Ghanas Fußball-Welt erschütterte.

„Der Teufel höchstpersönlich“

In der letzten Minute der Verlängerung verhinderte der berüchtigte Angreifer regelwidrig den 2:1-Siegtreffer, sah die Rote Karte und freute sich auf dem Weg in die Katakomben wie wild über den Fehlschuss von Asamoah Gyan, der den folgenden Elfmeter an die Latte nagelte. Entschuldigt habe er sich für seine Aktion nicht, sagte Suarez: „Es war nicht mein Fehler, weil ich den Strafstoß nicht verschossen habe.“ Doch Ghana war gebrochen und unterlag im Elfmeterschießen.

Manche mögen sagen, er sei „der Teufel höchstpersönlich“, sagte Suarez. Aber vor dem erneuten Duell könne man sich „nicht auf die Rache konzentrieren, das könnte kontraproduktiv sein“.

Doch der Schmerz darüber, damals nicht als erstes afrikanisches Team ins WM-Halbfinale eingezogen zu sein, sitzt so tief, dass sich sogar Ghanas Präsident vor dem großen Wiedersehen im Al-Janoub-Stadion zu einem Statement berufen sah. „Wir haben zwölf Jahre auf eine Revanche gegen Uruguay warten müssen – und wir versichern ihnen, dass die Hand von Suarez sie dieses Mal nicht gegen die Black Stars von Ghana retten wird“, betonte Nana Akufo-Addo und sagte voraus: „Sie werden untergehen!“

So würde sich Otto Addo nie äußern. „Der Vorfall ist lange her“, sagte Ghanas Interimstrainer, von seinen Spielern als Motor des aktuellen WM-Erfolgs gepriesen: „Ich glaube, dass man mehr Segen erhält, wenn man nicht nach Rache trachtet.“ Er „gehe das Spiel wie jedes andere auch an“.

Ähnlich klang auch Addos Kapitän André Ayew, der als einziger Spieler von 2010 noch dabei ist. Natürlich hätten sich damals „alle schlecht gefühlt, aber ich will einfach nur die nächste Runde erreichen, also ist es für mich keine Rache, nein“.

Uruguays Nationalmannschaft um die alternden und bislang schwachen Suarez und Edinson Cavani, die nicht gerade bekannt dafür sind, zimperlich mit ihren Gegnern umzugehen, müssen zwingend gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen – und sind dann trotzdem noch vom Parallelspiel der Portugiesen gegen Südkorea abhängig.