Der neue Geschäftsführer der Nürburgring Automotive GmbH, Karl-Josef Schmidt, ist «sehr optimistisch», die Formel 1 an der Eifel-Rennstrecke halten zu können. «Man kann sich ein Jahr ohne deutsche Formel 1 eigentlich nicht vorstellen. Ich glaube, (Formel 1-Chef Bernie Ecclestone auch nicht», sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Ein erstes Treffen mit Ecclestone zur Zukunft der Formel 1 am Ring hat es in London bereits gegeben, Schmidt rechnet damit, dass die Verhandlungen mehrere Monate dauern. Ziel eines neuen Vertrags über die Rennen in der Eifel sei ein günstigerer Kaufpreis. «Wir brauchen aber Zeit dafür. Es wird sicher Anfang nächsten Jahres werden, bis wir zu einem Ergebnis gekommen sind», sagte Schmidt, der zum 1. Juli vom Hockenheimring an den Nürburgring gewechselt war.
2012 im Hockenheimring
2012 findet der Große Preis von Deutschland turnusgemäß am badischen Hockenheimring statt. Hinter einem Rennen 2013 in der Eifel steht noch ein Fragezeichen, da es noch keinen Vertrag gibt.
Der Druck auf die Verhandlungen ist groß. Denn die rot-grüne Landesregierung in Rheinland-Pfalz will ihre Zuschüsse zur Formel 1 drastisch zurückfahren. Für das vergangene Rennen im Juli hatte die Landesregierung noch ein Minus von 13,5 Millionen Euro einkalkuliert. Klar ist: künftig wird es deutlich weniger Geld geben. Wie viel, ist noch offen. Ganz ohne Unterstützung des Landes werde es aber nicht gehen, sagte Schmidt. «Ich vermute, das würde das Aus bedeuten.»
Betrag unbekannt
Welche Summe Ecclestone bislang für ein Rennen am Nürburgring bekommen habe, wollte Schmidt nicht sagen. Ring-Generalmanager Kai Richter hatte im Sommer die Zahl von 20 Millionen Euro genannt. Auch eine Ziel-Summe, die im neuen Vertrag angestrebt werde, wollte der Schmidt nicht nennen. Er hatte 2009 bereits das Formel-1-Aus des Hockenheimrings mit Ecclestone verhindert. Nach einem neuen Vertrag gab es dort keinen Millionenverlust mehr. «Seit ich hier bin, werde ich gefragt, ob ich nicht so einen Vertrag wie in Hockenheim aushandeln kann», sagte Schmidt. Dies gehe aber nicht, weil jeder Fall verschieden sei.
«Formel 1-Rennstrecke zu sein, ist wie ein Ritterschlag und hat auch einen geldwerten Vorteil, der nicht zu unterschätzen ist», sagte der Frankfurter. Das Rennsportspektakel generiere an einem Wochenende 40 bis 50 Millionen Euro Umsatz, davon 10 Millionen Euro Reingewinn. «Das Land tut gut daran, dafür einen Obolus zu leisten.»
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