Insgesamt kämpfen an diesem Wochenende an sechs weiteren Schauplätzen in Europa 23 Mannschaften, aufgeteilt in sieben Gruppen, um jeweils den ersten Platz.
Die sieben Gruppengewinner sind nämlich berechtigt, Mitte Juni an den Play-off-Spielen gegen die im Ranking höher eingestuften Handball-Nationen teilzunehmen. Neben Titelverteidiger Frankreich und Gastgeber Schweden werden noch vierzehn weitere europäische Länder bei der WM-Endphase in Skandinavien vertreten sein.
Luxemburg trifft in einem von diesen sieben Qualifikationsturnieren auf Portugal und Lettland; im Übrigen zwei Gegner, gegen die man bereits in der letzten EM-Kampagne antrat (Resultate: siehe nebenstehend).
In den vergangenen fünfzehn Monaten gab es gegen Olympiasieger Frankreich, Tschechien, Portugal und Lettland in Hin- und Rückspielen ausschließlich Niederlagen zu vermelden. Heute Freitag soll gegen Lettland aber endlich wieder ein Sieg in einer WM- bzw. EM-Ausscheidungsrunde her.
Den letzten Erfolg feierten Majerus, Ley und Co. zuletzt vor fast genau vier Jahren, als man unter Trainer Dominique Gradoux, dem jetzigen DTN des Verbandes, in der WM-Qualifikation in der Coque gegen Lettland knapp mit 31:30 die Oberhand behielt. Von der damals siegreichen Mannschaft stehen mit Keeper Majerus, Decker, Ley, Link und Scholten erstaunlicherweise nur noch fünf Akteure im aktuellen Aufgebot.
FLH-Coach Adrian Stot verfügt für die beiden bevorstehenden Aufgaben allerdings über einen ganz kompetitiven Spielerkader. Wie bei jeder Kampagne gibt es zwar den einen oder anderen Verletzten oder unabkömmlichen Spieler zu beklagen, insgesamt sind die wichtigsten Leistungsträger aber alle an Bord. Und genau diese gute Nachricht lässt die Hoffnung aufkommen, dass insbesondere heute gegen Lettland endlich wieder ein Sieg gelingen könnte.
„Die Mannschaft und das gesamte Umfeld, mich eingeschlossen, strahlen vor den zwei bevorstehenden Begegnungen viel Zuversicht aus. Insbesondere für das heutige Match gegen Lettland sind die Erwartungen recht hoch gesteckt. Die Letten haben aber ebenfalls Fortschritte gemacht und sind außerdem gewarnt. Im letzten Aufeinandertreffen in Riga waren wir nur ganz knapp mit 29:31 unterlegen“, so der Luxemburger Nationaltrainer Adrian Stot.
„Uns bietet sich bei dieser WM-Kampagne jedoch eine einzigartige Chance. Wir genießen Heimvorteil, absolvieren zwei Spiele binnen kurzer Zeit gegen zwei Gegner, die nicht unbedingt zur europäischen Spitze gehören. Demnach darf man zumindest mal in den kühnsten Gedanken von einer Qualifikation träumen“, so Stot weiter.
Die Vorbereitung verlief ebenfalls recht vielversprechend, obwohl studienhalber und wegen beruflicher Verpflichtungen nicht immer alle Spieler bei allen Trainingseinheiten präsent waren.
Nach der schwachen Vorstellung und der glasklaren Auftaktniederlage am 4. Januar gegen Estland folgte tags darauf eine ganz starke Leistung und ein erstaunlicher 25:23-Sieg gegen den gleichen Gegner. Am letzten Sonntag gegen Nancy konnte sich die FLH-Selektion erneut behaupten.
Dan Ley und seine Teamkollegen haben in den zwei letzten Begegnungen jedenfalls eine Menge Selbstvertrauen getankt. Trainer Stot hat mit M. Majerus, Link, Decker, Bock, Poeckes, Scholten und Ley seine Stammformation gefunden und verfügt mit Hensen, Muller, Ostrihon, Schroeder, Sarac, Ronny und Andy Mauruschatt außerdem über zahlreiche Alternativen.
Das Team ist jedenfalls voll motiviert, Lettland und Portugal werden sich aber wohl kaum von den Luxemburgern beeindrucken lassen.
In der Formation vom Baltikum spielen fast ausschließlich Akteure, die im Ausland – hauptsächlich in Deutschland – tätig sind. Lettland reist nach Luxemburg mit der Empfehlung, vor rund sechs Monaten in einem bedeutungslosen EM-Qualifikationsspiel eine zweite Garnitur von Weltmeister Frankreich geschlagen zu haben.
Favorit auf den Gesamtsieg in Gruppe sechs ist aber Portugal. In den letzten zwölf Monaten gewannen die Südländer zweimal gegen Luxemburg und Lettland und bezwangen zum Abschluss sogar Tschechien. Die Portugiesen können außerdem heute in aller Ruhe ihre beiden Gegner zunächst einmal genauestens unter die Lupe nehmen.
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