Nach dem VC Diekirch, wo die Titel letztes Jahr vergeben wurden, ist diesmal der LC Tetingen anlässlich seines 110-jährigen Bestehens Organisator des nationalen Saisonhöhepunktes.
Traditionsgemäß steht zunächst das Zeitfahren auf dem Programm. Am Samstag werden dann die Titelträger in den Jugendklassen sowie bei den Damen ermittelt. Tags darauf sind die Junioren, Espoirs und Elite-Fahrer an der Reihe.
Zwei Elite-Fahrer
Beim Zeitfahren der Profis über zwei Runden zu je 13 km sind mit Joël Zangerlé (Leopard Trek) und Ben Gastauer lediglich zwei Elite-Fahrer mit Kontrakt gemeldet. Andy Schleck (RadioShack-Nissan) war bekanntlich beim Zeitfahren des „Critérium du Dauphiné“ so unglücklich gestürzt, dass er sich einen Beckenknochen gebrochen hat. Sein Bruder Frank, der den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse nur knapp verpasst hat, gönnt sich eine kleine Verschnaufpause, um dann am Sonntag bei Kräften zu sein, um seinen Titel zu verteidigen.
Teamkollege Laurent Didier verzichtet ebenfalls auf einen Start beim Zeitfahren: „Ich habe immer noch Schmerzen am Knie und am Becken nach meinem Sturz in der Schweiz. Für Sonntag müsste es dann normalerweise gehen“, so der Zweite des letzten Jahres. Damals musste der Dippacher Christian Poos (CCI Differdingen) den Vortritt lassen. Dieser wird nicht an der Meisterschaft teilnehmen, da er sich dazu entschlossen hat, im Radsport etwas langsamer zu treten.
Jempy Drucker (Accent.Jobs), der nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder zur gewohnten Form gefunden hat, startet lediglich beim Straßenrennen, wo er im Falle einer Sprintentscheidung die besten Karten in der Hand hat.
Spannung
Für wesentlich mehr Spannung ist bei der Elite ohne Kontrakt gesorgt. Vor Jahresfrist gewann Ralph Diseviscourt (LC Kayl) relativ deutlich vor Christian Helmig (Elbowz Racing), den damals keiner auf der Rechnung hatte und drei Tage später vor Diseviscourt das Straßenrennen sogar gewinnen konnte. „Ich bin guter Dinge. Meine Form stimmt. Ich hoffe nur, dass das Wetter noch etwas besser wird. Zwar bin ich kein Zeitfahrspezialist, werde jedoch wie immer mein Bestes geben“, so der Vizemeister im Cyclocross optimistisch.
Was seine ärgsten Konkurrenten anbelangt, meint Diseviscourt, „dass Christian Helmig und Pascal Triebel gut drauf sind. Auf dem nicht allzu schweren Parcours muss ich mich ebenfalls vor Dan Bintz und Tom Flammang in Acht nehmen“, so der sympathische Titelverteidiger.
Nur eine Frage
Bei den Espoirs stellt sich eigentlich nur die Frage: Wer kommt hinter Bob Jungels (Leopard Trek) auf die Ehrenplätze? Der ehemalige Junioren-Weltmeister im Zeitfahren hat in seiner ersten Saison bei den U23 eingeschlagen wie eine Bombe. Als erster Luxemburger seit Andy Schleck 2004 konnte sich Jungels ins Palmarès der Flèche du Sud eintragen, nicht zuletzt wegen seiner Dominanz beim Zeitfahren. Tom Thill (CCI Differdingen) und Pit Schlechter (Leopard Trek) dürften erneut beste Chancen auf einen Podestplatz haben.
Eine Topfavoritin
Mit Christine Majerus (GSD Gestion) gibt es bei den Damen ebenfalls eine Topfavoritin. Nathalie Lamborelle (Kleo Ladies Team) und Anne-Marie Schmitt (GSD Gestion) werden die Olympiateilnehmerin wohl kaum an einem weiteren Titel hindern können.
Master Dan Dethier (LC Tetingen) wird versuchen, vor eigenem Publikum erneut Gold zu gewinnen. Seine stärksten Konkurrenten sind die beiden Kayler Enzo Mezzapesa und Mich Kohnen.
Schwierig ist es, einen Favoriten bei den Junioren auszumachen. Lex Losch (SaF Zéisseng), Ken Boltz, Christophe Braun (beide UC Dippach) und Sven Fritsch (Tooltime Préizerdaul) müssen sich vor dem ein Jahr jüngeren Dippacher David Klein in Acht nehmen.
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