34 Minuten waren im Spiel zwischen Feyernoord und NEC Nijmegen gespielt, als Evander Sno sich schwer atmend hinknien musste. Mitspieler und Schiedsrichter riefen mit besorgter Miene nach den Ärzten. Weil Nijmegens Teamarzt nicht vor Ort war, sprang Feyernoord-Arzt Casper van Ejick ein.
Schnell war klar, was das Problem ist: Der Holländer mit surinamischen Wurzeln hatte einen Herzstillstand erlitten. Das Unglaubliche: Der defensive Mittelfeldspieler konnte nur kurze Zeit später – zur Erleichterung aller Anwesenden – das Feld eigenständig verlassen. Wie geht das? Der 25-Jährige trägt einen implantierten Defibrillator in der Brust. Dieser hat den Fussballprofi gerettet.
Bereits einmal auf dem Platz zusammengebrochen
Vor ziemlich genau zwei Jahren kollabierte Sno nämlich bereits einmal auf dem Fußballplatz. In einem Ajax-Reservespiel musste der Fussballprofi nach einem Herzstillstand mit einem externen Defibrillator wiederbelebt werden. In der Folge liess sich der Mittelfeldspieler einen «Schockauslöser» in den Brustkorb einsetzen. Denn Patienten, die einen plötzlichen Herztod durch schnelle Hilfe überlebt haben, sind stark gefährdet ein zweites Mal in eine lebensbedrohliche Lage zu kommen. Dies zeigt nun auch der Fall des holländischen Fußballers.
Der Feyernoord-Arzt meinte später zum aktuellen Kollaps von Sno: «Der Schock des Defibrillators hat ihm Angst gemacht, ich konnte das in seinen Augen sehen.» Weil das implantierte Gerät einen unregelmäßigen Herzschlag verursachte, wurde dann auch ein Spitalaufenthalt für Sno notwendig. Am nächsten Morgen durfte er aber bereits wieder nach Hause.
Fall erinnert an Fabrice Muamba
Immer wieder kommt im Fußball zu ähnlichen Vorfällen. Im Frühling starb ein Serie-B-Profi in Italien in Folge eines Herzinfarkts. Kurz zuvor hatte Boltons Fabrice Muamba nach einem Herzstillstand mehr Glück: Der 23-Jährige konnte nach über einer Stunde im Krankenhaus wiederbelebt werden.
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