Kim Hermes
Es ließe sich eine Reihe Zahlen anführen. Etwa, dass Jeunesse von 20 Spielen erst zwei verloren hat, dass man trotz des 0:4 in Düdelingen immer noch die beste Abwehr hat, aber eben aufgrund dieses 0:4 kann genauso gut auf Zahlenspiele verzichtet werden. Die Frage ist: Wie haben die Escher die Klatsche gegen den Titelverteidiger verarbeitet?
Zwei Wochen hatten sie Zeit, um ihre Wunden zu lecken, zwei Wochen, in denen es aber auch in den Köpfen gearbeitet haben dürfte, während die Düdelinger im Pokal gegen Hamm gleich das nächste Erfolgserlebnis nachschoben. Jeunesse hat es zwar immer noch selbst in der Hand. Aber das Heimspiel gegen Progrès könnte tückisch werden. Die Niederkorner stehen auf dem Barrageplatz und kämpfen derzeit ums nackte Überleben. Es gibt angenehmere Heimspiele. Düdelingens Gegner Rümelingen ist jedoch in der gleichen Lage wie Niederkorn. Aber USR-Trainer Marc Thomé gibt sich furchtlos: „Wir haben nichts zu verlieren.“ Im Hinspiel trotzte man dem Titelverteidiger immerhin ein 0:0 ab.
Kampf um Europa
Hinter den beiden Spitzenreitern bleibt nur noch ein Platz für den Europacup. Und auf Verlorenkost treffen mit dem RFCUL und Hamm gleich zwei Kandidaten aufeinander. Der RFCUL hat in der BGL Ligue zuletzt am 14. Spieltag verloren (0:2 gegen Jeunesse). Hamm hingegen hat – nach elf Spielen ohne Niederlage – zuletzt zweimal in Folge den Platz als Verlierer verlassen (gegen Jeunesse und Rümelingen). Hinzu kommt das Pokal-Aus vom vergangenen Wochenende gegen Düdelingen.
Nutznießer dieses Duells könnte der CS Grevenmacher (Heimspiel gegen Schlusslicht Monnerich) sein, der nach der Niederlage gegen Petingen (0:3) vorerst vom Europapokal-Platz verdrängt wurde. Bei Monnerich kann es angesichts des Zehn-Punkte-Rückstands auf den Barrageplatz wohl nur noch darum gehen, die restliche Saison einigermaßen würdevoll über die Bühne zu kriegen. Internationale Ambitionen hegt schließlich auch noch die Escher Fola, die im akut abstiegsbedrohten Käerjeng auf eine Wiederholung des Pokalerfolgs (4:2 n.V.) gegen eben jene Käerjenger hofft.
Gefährdet sind weiterhin Hesperingen und die Ettelbrücker Etzella, für die der Glanz vergangener Tage immer mehr zu einer blassen Erinnerung wird. Beide treten mit Déifferdeng 03 (Etzella) und Petingen (Swift) bei jenen zwei Teams an, für die in dieser Saison weder Europa, noch der Abstieg ein Thema werden sollte. Ob das etwas helfen wird …?
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