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Fußball / Wettskandal: Ein Millionen-Schaden droht

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Der Europäischen Fußball-Union (UEFA) droht aufgrund des ausgedehnten Wettskandals möglicherweise ein Millionenschaden.

Es könnte wegen der vermuteteten Verschiebung von Spielen der Champions-League- und der Europa-League-Qualifikation millionenschwere Einbußen durch Schadenersatzforderungen der Sponsoren geben.
Denn laut den Verträgen, die der europäische Verband für seine Wettbewerbe mit den Exklusiv-Sponsoren eingegangen ist, dürfen diese Regressansprüche stellen, wenn die UEFA nicht für die „Sauberkeit“ ihrer Wettbewerbe garantieren kann. Ein anonymer Sponsor-Vertreter wird in der französischen Sport-Tageszeitung L’Equipe zitiert: „In diesem Fall kann es Schadenersatzansprüche geben. Aber sWETTSKANDAL TICKER

o In Deutschland wurden zwei U23-Spieler des Regionalligisten Düsseldorf von der Polizei verhört. In Bremen wurde bei einer Hausdurchsuchung (laut Medienberichten beim Torwart des Goslaer Regionalligisten GSC 08) Geld in Höhe einer Bestechungssumme gefunden.

o In China kam es laut Medienberichten zu 16 Festnahmen.
o In Italien sitzen neun Personen derzeit in Haft, darunter Manager und Präsident des Drittligisten Potenza, dessen Partie gegen Salernitana in der Saison 2007/2008 angeblich manipuliert wurde.

o In Albanien hat der Fußballverband angekündigt, alle verwickelten Vereine hart zu bestrafen  o weit sind wir noch nicht.“ Nach Angaben der UEFA vom Mittwoch stehen derzeit sieben Qualifikationsspiele zu den Europacup-Wettbewerben (Champions League und Europa League) unter dem Verdacht, verschoben worden zu sein. Die UEFA hatte außerdem fünf Klubs, gegen die ermittelt wird, namentlich genannt (siehe „T“ von gestern).

Brisante Details

Unterdessen werden immer brisantere Details des Skandals bekannt. Nach Einsicht in die Ermittlungsunterlagen seines Mandanten Deniz C. sagte Rechtsanwalt Burkhard Benecken der Deutschen Presse-Agentur dpa, dass es nach Erkenntnissen der Ermittler auch Einwirkungen auf Mannschaftsärzte und Köche von Luxushotels gegeben haben soll. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum seien diese angewiesen worden, „einzelne Spieler im Sinne russischer Methoden zu vergiften, damit diese für einzelne Partien ausfallen“, sagte Benecken. Laut Ermittlungsakten sei die Wettaffäre ein Fall für die Abteilung „Organisierte Kriminalität“, da die Verdächtigen sich nicht wie andere Wett-Betrüger zuvor darauf beschränkt hätten, mit List und Täuschung vorzugehen. Das entscheidende Kriterium dieses weltweiten Netzwerks sei die Gewalt. Man schrecke nicht mehr davor zurück, Leute in Keller einzusperren oder Spieler zu betäuben. Es seien Geldflüsse von zig Millionen Euro im Spiel, so dass auch Vermögenswerte verschleiert werden sollten.
Beneckens seit vergangenem Donnerstag in Deutschland in Untersuchungshaft sitzendem Mandanten wird erpresserischer Menschenraub und gewerbsmäßiger Bandenbetrug in acht Fällen vorgeworfen. Laut Ermittlungsakten soll der Mann eine der zentralen Figuren der europaweit tätigen Wettmafia sein.