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FUSSBALL: Unnötige und durchaus vermeidbare Niederlage

FUSSBALL: Unnötige und durchaus vermeidbare Niederlage

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Test-Länderspiel: Luxemburg - Aserbaidschan 1:2 (1:2)

In einer Partie, die schwach begonnen wurde, ehe eine leichte Steigerung feststellbar war, stach bei der 1:2-Niederlage gegen Aserbaidschan leider ein Spieler auf FLF-Seiten negativ hervor. Tom Schnell hinterließ bei seiner Rückkehr, über dreieinhalb Jahre nach seinem letzten Länderspiel, bei den gegnerischen Toren einen sehr schlechten Eindruck. / Vom Spiel berichten: Philip Michel, Christophe Junker, Marc Biwer, Thierry Stoffel (Texte), Jeff Lahr (Fotos)

Die beiden Treffer dürfen aber nicht nur am RFCUL-Verteidiger festgemacht werden; vor allem nicht der zweite Gegentreffer. Dieser fiel in der 37′, beim Stande von 1:1, und war eine Aneinanderreihung von Fehlern. Im halbrechten Mittelfeld wurde zunächst der Ball vertändelt, dann brauchte Jänisch eine halbe Ewigkeit, ehe er versuchte, den flankenden Medvedev zu stören – was nicht mehr gelang –, und in der Innenverteidigung fühlte sich neben Schnell auch Blaise nicht für Mammadov verantwortlich. Sein mit dem Hinterkopf getroffener Ball senkte sich über Joubert hinweg in den Luxemburger Kasten hinein.

Das 0:1 muss sich Tom Schnell dagegen ganz alleine ans Revers heften; eine Mitschuld ist anderswo nicht zu suchen. Dabei hatte er bis zum Duell mit Guliyev eigentlich alles richtig gemacht, vergaß aber, mit letzter Konsequenz zu klären. Der aserbaidschanische Angreifer erwies sich als Schlitzohr und traf an Joubert vorbei zum 0:1 (28′).

Valiyev wieeinst Khomutvski

Wenige Minuten vor dem ersten Gegentreffer hatte sich der aserbaidschanische Keeper Aghayev ohne gegnerische Einwirkung verletzt und musste ausgewechselt werden. Auf der Tribüne wurde bereits geflachst und an den Sieg in Weißrussland erinnert, als auch dieser Torwart nicht umsonst den Nummer-2-Status innehatte. Warum, auch? Nun, weil auch Valiyev wie einst Khomutvski höchstens Kreisklassen-Niveau hatte. Nichts gegen den Freistoßtreffer von Jeff Strasser zum 1:1, unhaltbar war sein Versuch nicht. Valiyev lenkte den halbhoch geschossenen Ball ins obere Tordreieck. Für den Grasshoppers-Profi war es – nach der 1:0-Führung beim 2:1-Sieg in der Schweiz – der zweite Treffer in Folge auf Freistoß hin (28′), der siebte insgesamt. Wie unsicher Valiyev agierte, wurde nochmals in der 33′ offensichtlich, als er einen Distanzschuss von Mutsch falsch einschätze. Der Pfosten bewahrte die Vogts-Truppe vor dem Rückstand.

Dabei fielen die beiden Tore der Partie gerade in die Phase hinein, in der Luxemburg etwas besser in die Partie gefunden hatte. Die ersten 20′ nämlich offenbarte das FLF-Team im 3-5-1-1 (Gilles Bettmer agierte zwischen dem Fünfer-Mittelfeld – Eric Hoffmann spielte von Beginn an für Ben Payal – und der einzigen Spitze Joël Kitenge) Abstimmungsprobleme. Die Aserbaidschaner ließen, wie Guy Hellers im Vorfeld gemahnt hatte, den Ball besser in den eigenen Reihen laufen, ohne aber für echte Gefahr sorgen zu können. Sie profitierten optisch einfach nur von den Ungereimtheiten auf Luxemburger Seite.

Als sich der verwässerte Eindruck etwas gelegt hatte und Luxemburg deutlich höher in des Gegners Hälfte Platz fand, konnte erstmals auch eine gefährliche Aktion notiert werden. Mutsch hatte Kitenge mit einem hohen Zuspiel bedient, dem Kopfball des Fola-Angreifers aber fehlte der Druck, um wirklich gefährlich zu werden (25′). Noch eine Möglichkeite hatte Luxemburg in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Bettmer, der bei der Kopfballvorlage von Kitenge allerdings zu sehr in Rücklage war, um genauer zielen zu können.

Nicht viele, aber weitaus gefährlichere Szenen waren nach der Pause zu notieren. Zuerst zielte Hoffmann zu hoch (49′), ehe sich Strasser nach einer Ecke ein Herz fasste und volley aus spitzem Winkel draufhielt; diesmal war Valiyev auf der Hut (64′). Es war einer von vier Eckbällen in Folge, die sich Luxemburg auf den Ausgleich drängend erarbeitete. Weiter scheiterten in diesen Szenen Da Mota und Schnell. Aserbaidschan war nur noch auf Verteidigung des Resultats aus und zeigte sich nur noch durch Ramin gefährlich (72′). Alles in allem eine unnötige und durchaus vermeidbare Niederlage. 


STATISTIK

o Luxemburg: Joubert – Blaise, Schnell, Strasser – Kintziger (65′ Martino), Hoffmann (67′ Payal), Peters, Jänisch, Mutsch – Bettmer (54′ Da Mota) –
Kitenge
o Aserbaidschan: Aghayev (22′ Valiyev) – Medvedev, Sadigov, Abishov, Malikov – Abasov, Chertogsnov (46′ Yunisoglu) – Shukurov, Mammadov, Aliyev (58′ Ramin) – Guliyev
o Schiedsrichter: Kari – Alakare, Turunen (Finnland)
o Gelbe Karten: Jänisch, Payal – Medvedev, Chertoganov, Shukurov, Yunisoglu
o Torfolge: 0:1 Guliyev (28′), 1:1 Strasser (34′), 1:2 Mammadov (37′)
o Beste Spieler: Strasser, Mutsch – Medvedev, Mammadov
o Zuschauer: 874 zahlende