Nach vier Jahren in der „Diaspora“ der zweiten Bundesliga steht mit dem vierfachen deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern einer der traditionsreichsten Fußballvereine zwischen Nordsee und Alpen unmittelbar vor der Rückkehr ins Oberhaus.
Nach dem 0:0 am Montag vor 35.000 Zuschauern beim zu Hause noch unbesiegten Aufsteiger Fortuna Düsseldorf haben die Pfälzer sieben Spieltage vor Saisonschluss mit 58 Punkten einen Vorsprung von sechs Zählern auf den Relegationsplatz (St. Pauli) und gar 13 auf den ersten Nicht-Aufstiegsplatz vier (Düsseldorf). Längst basteln Trainer Marco Kurz und FCK-Idol Stefan Kuntz als Vorstands-Vorsitzender an der „Rückkehrer-Mannschaft“. Wenn auch ganz geheim. Immer wieder aber fällt ein Name – der Name eines Mannes, der einst von Kaiserslautern auszog, die internationale Fußball-Welt zu erobern: Miroslav Klose.
„Zum Ende meiner Karriere spiele ich noch mal auf dem Betzenberg im FCK-Trikot“ – dieses Versprechen, das Deutschlands Top-Stürmer im Jahre 2004 den Fans der „Roten Teufel“ bei seinem Abschied aus der Pfalz zu Werder Bremen gab, haben sie in „Lauterns berühmtester Kurve“, in der Westkurve nämlich, wo die Treuesten der Treuen stehen, nie vergessen. Drei Jahre spielte der Mann, der in 94 Länderspielen 48 Tore für die deutsche Nationalmannschaft erzielte, für die Grün-Weißen, bevor es ihn 2008 zum „FC Hollywood“ Bayern München zog. Mittlerweile ist der kopfballstarke „Salto-Klose“ 31 Jahre alt, beim FCB unter Trainer Louis van Gaal nicht mehr erste Wahl und angesichts der aktuellen Situation erinnern sich viele der Zusage, die der Pfälzer Klose „seinem“ FCK einst gemacht hat.
Stefan Kuntz weist derweil alle Spekulationen von sich, wenngleich er auch hinter den Kulissen umtriebig daran arbeitet, bundesligataugliches Personal zu akquirieren. „Wir müssen schneller sein als die Vereine, die mit dem großen Scheckbuch wedeln können, und unsere Wunschspieler vorher an uns binden“, sagt der Kapitän der Lauterer Meistermannschaft von 1991.
Klose, ehemaliger Lauterer Topstürmer, Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2005/06, ist vertraglich bis Juni 2011 an den FC Bayern gebunden. Dass der Vater von Zwillingen in der Stürmer-Hierarchie zwischen Mario Gomez, Ivica Olic und Thomas Müller beim Bundesliga-Rekordmeister keine „Einsatzgarantie“ genießt, nährt Spekulationen um eine bevorstehende Heimkehr in die Pfalz. Dass der einstige „verlorene Sohn“ jedoch vom ruhmreichen Champions-League-Viertelfinalisten (oder mehr) zu einem Aufsteiger wechseln würde, erscheint wenig wahrscheinlich. Sollte sich jedoch der FCK – den Aufstieg vorausgesetzt – in der ersten Liga etablieren, dann dürfte mit Auslaufen des Klose-Vertrages im kommenden Jahr das Einlösen des vor sechs Jahren gegebenen Versprechens durchaus realistisch sein.
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