José Mourinho, erfolgreicher und abrupt entlassener Trainer des FC Chelsea (2004-2007), kehrt heute mit seinem neuen Club Inter Mailand erstmals ins West-Londoner Stadion an die Stamford Bridge zurück. Und mit dem 2:1-Hinspielsieg im Rücken kann der selbsterklärte „Special One“ seinen früheren Schützlingen den bislang vergeblich geträumten Traum vom Gewinn der Champions League diese Saison schon frühzeitig zerstören.
Wie erwartet heizte der ebenso charismatische wie großmäulige Portugiese am Montag schon mal die Stimmung an. „Es weiß doch jeder, dass Mourinho an der Stamford Bridge nicht verliert“, tönte er in der Boulevardzeitung Sun mit Verweis auf seine seinerzeit makellose Heimbilanz. „Mein Rekord ist unschlagbar.“ Chelsea-Coach Carlo Ancelotti wollte sich auf einen verbalen Schlagabtausch im Vorfeld nicht einlassen. „Die Aufregung hat keine Auswirkungen. Das hier ist Chelsea gegen Inter, nicht ich gegen Mourinho“, sagte der Italiener abgeklärt.Im Überblick
Heute um 20.45 Uhr:
FC Sevilla – ZSKA Moskau (Hinspiel 1:1)
Chelsea – Inter Mailand (1:2)
Morgen um 20.45 Uhr:
FC Barcelona – Stuttgart (1:1)
Bordeaux – Olymp. Piräus (1:0)
Bereits gespielt:
FC Arsenal – FC Porto
(Hinspiel 1:2) 5:0
Florenz – FC Bayern (1:2)3:2
Real Madrid – Lyon (0:1)1:1
ManU – AC Mailand (3:2) 4:0
Viertelfinale (Auslosung am Freitag): Hinspiele: 30./31. März; Rückspiele: 6./7. April
Auch Mourinhos Ex-Lieblinge Didier Drogba und Frank Lampard, die mit dem Portugiesen u.a. zwei englische Meistertitel gewannen, warnten vor Sentimentalitäten. „Mourinhos Rückkehr ist etwas Besonderes, aber wir müssen alles tun, um uns nicht ablenken zu lassen“, sagte Drogba. Lampard bezeichnete ein Ausscheiden „gegen José“ als „undenkbar“, warnte aber: „Wir müssen vorsichtig sein. Inter hat gute Spieler, und Mourinho ist ein sehr schlauer Trainer, der mit einem Plan anreisen wird.“
Nach einer 2:4-Heimschlappe gegen Manchester City vor zwei Wochen steuern die Blues durch das 4:1 gegen West Ham United wieder auf Titelkurs. Italiens Spitzenreiter Inter hatte sich am Freitag sogar eine seltene 1:3-Niederlage beim Abstiegskandidaten Catania geleistet – sehr zum Missfallen des wegen Schiedsrichterbeleidigung von der Bank verbannten Mourinho, der seinen Stars danach eine heftige Standpauke hielt.
Gegen Chelsea ist aber Verteidiger Walter Samuel wieder dabei, was Inters Abwehr stabilisieren dürfte. Auch der wegen einer Erkältung zuletzt geschonte Wesley Sneijder dürfte wieder mit von der Partie sein, wenn es gilt, nach dem Ausscheiden von AC Mailand (gegen Manchester United) und AC Florenz (gegen Bayern München) die Ehre des italienischen Fußballs zu retten.
Chelsea, das ManU und Arsenal ins Viertelfinale folgen will, muss wohl weiter auf den verletzten Stammtorhüter Petr Cech verzichten. Stattdessen steht „Nummer drei“ Ross Turnbull die Champions-League-Feuertaufe bevor. In der Abwehr fehlen zudem die längerfristig verletzten Ashley Cole und José Bosingwa.
Im zweiten Achtelfinale empfängt der FC Sevilla Außenseiter ZSKA Moskau. Im ersten Vergleich in Russland trennten sich beide Teams 1:1.
Hamer: Barça und Deutschland
Alain Hamer bekommt zum Abschluss seiner Schiedsrichterkarriere noch einige schöne Mannschaften vor die Pfeife. Morgen wird er mit den Assistenten François Mangen und Mark Simons (F) sowie Luc Wilmes (4. Offizieller) das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Barcelona und Stuttgart leiten.
Am Sonntag schiedsen Hamer, Mangen und die Herren Mark Simons (B) sowie Philippe Flament (B) in Belgien die Partie zwischen Cercle Bruges und Saint-Trond.
Auf Einladung des Deutschen Fußballbundes (DFB) wird Alain Hamer am 13. Mai in Aachen das Länderspiel zwischen Deutschland und Malta pfeifen.
CJ
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