Während in Luxemburg der Spielbetrieb bereits auf die Zielgerade einbiegt, startet die Tippeligaen (1. Liga) in Norwegen an diesem Wochenende. Mit dabei dann auch Lars Gerson, der Aufsteiger Kongsvinger IL dabei helfen will, den Klassenerhalt zu schaffen. / Christophe Junker
Dabei verlief das Jahr 2009 alles andere als befriedigend für den 20-jährigen Luxemburger. „Ich habe mich gleich im ersten Spiel verletzt (Knöchel), dann kamen später noch Probleme an der Fußsohle hinzu. Erst gegen August, September konnte ich wieder spielen“, erinnert sich Lars Gerson, der somit den Kontakt zu den Stammplätzen verloren hatte und nur zu sporadischen Einsätzen kam. „Die Mannschaft hat ihre Spiele meistens gewonnen, es war schwer, wieder ins Team zu kommen“, so der hoch gewachsene Mittelfeldspieler. Während der langen Verletzungspause aber war Lars Gerson nicht untätig. „Ich habe viel Krafttraining gemacht“. Nicht umsonst, wie er anfügt: „Ja, kann sein, dass mir das jetzt zugute kommt.“ Das Jetzt sieht wie folgt aus: neun Vorbereitungsspiele seit Mitte Januar, davon acht mit Lars Gerson. Bei sechs Spielen – davon die vier letzten – stand er in der Anfangsformation und erzielte insgesamt zwei Tore.LARS GERSON DIE FAKTEN
o Geboren am: 5. Februar 1990 in Luxemburg
o Position: Mittelfeld
o Fuß: beidfüßig
o Marktwert: 50.000 €
o Länderspiele: 6 (0 Tore)
o Tippeligaen (16 Klubs): Ålesund (Pokalsieger), Brann Bergen, Haugesund (Neuling), Hønefoss (N), Kongsvinger (N), Kristiansand, Lillestrøm, Molde, Valerenga Oslo, Sandefjord, Odd Grenland, Stabaek, Stavanger, Strømsgodset, Tromsø, Rosenborg Trondheim (Meister)
o Sonstiges: KIL bietet Sponsoren auf seiner Internetseite (www.kil.no) an, Spieler zu „kaufen“. Für 25.000 norwegische Kronen (ca. 3.100 Euro) bekommt man u.a. bei jedem Heimspiel Werbung garantiert (Logo auf der KIL-Seite, Programmhefte), 100 VIP-Tickets bei zwei Heimspielen (24.5.: Molde und 22.8.: Haugesund). P.S.: Gerson ist noch zu haben.
Dabei schien Ende Dezember das Kapitel KIL beendet. Der Vertrag lief am 31. Dezember aus, die Zukunft schien ungewiss. „Es sah wirklich nach Trennung aus. Konkrete Angebote gab es nicht“, erinnert sich Lars Gerson: „Ich habe mich auch mit Guy Hellers unterhalten, da er viele Kontakte hat.“ Im Raum standen Probetrainings in Straßburg und in Sedan; auch der F91 hatte seine Fühler nach ihm ausgestreckt – ehe Trond Amundsen als neuer KIL-Trainer verpflichtet wurde. Tom Nordlie hatte die Mannschaft während der letzten Saison in Richtung Fredrikstad verlassen, ehe dessen Co-Trainer das Team bis Saisonende betreute und den Aufstieg schaffte.
Amundsen ist bei KIL kein Unbekannter, auch Lars Gerson kannte den ehemaligen Juniorentrainer von KIL bereits. Jeder Spieler fing bei null an und erhielt seine Chance. So auch Gerson, der einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag erhielt und seine Chance bislang zu nutzen wusste. „Ein guter Trainer. Er kannte mich aber nicht mehr. Er sagte mir, dass er mich beobachten werde. Die ersten Wochen habe ich sehr gut trainiert und auch gut gespielt“, meint Lars Gerson ganz nüchtern.
Amundsen änderte das taktische Schema vom 4-3-3 hin zum 4-2-3-1 mit Lars Gerson im Mittelfeld. „Ich wurde überall eingesetzt. Zentral defensiv und offensiv, mal rechts, mal links. Am liebsten spiele ich aber offensiv hinter den Spitzen. Die beiden Tore, die mir gelungen sind, haben mir zusätzliches Selbstvertrauen gegeben.“
Und das wird jetzt gebraucht, denn KIL wird als Absteiger Nummer eins gehandelt, was Lars Gerson nicht stört, im Gegenteil: „Wir haben das kleinste Budget aller Klubs mit 25 Millionen Kronen (ca. 3,1 Mio. Euro). Die Erwartungen sind nicht groß und das ist nicht schlecht. Wir können nur überraschen. Wir sind recht heimstark, auswärts müssen wir versuchen, genügend Punkte zu holen.“
Anfangen damit kann Kongsvinger gleich am Sonntag, wenn es nach Strømsgodset geht. „Das erste Spiel wird schon sehr spannend werden. Der Gegner ist sehr heimstark. Allerdings haben sie uns in der Vorbereitung mit 2:0 besiegt.“ Lars Gerson spielte in dieser Partie die vollen 90 Minuten durch. Ob dem am Sonntag ebenfalls so sein wird, hängt auch von Neuzugang Mame Niang ab, der kurz vor Ende der Transferperiode verpflichtet wurde. Der gelernte Stürmer (der Senegalese bestritt für Wolfsburg vier Bundesligaspiele) kann ebenfalls die Position von Lars Gerson spielen. „Ein starker Mann. Ob ich nun von Beginn an spiele oder nicht, ist da nicht so wichtig. Wichtig ist, dass er der Mannschaft weiterhilft“, so Lars Gerson abschließend.
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