Der FC Liverpool will seinen Teil zu einem englischen Finale in der Europa League mit einem glorreichen Heimsieg an der legendären Anfield Road beitragen. Dafür müssen die Reds aber die 0:1-Hinspiel Niederlage bei Atletico Madrid wettmachen. Im zweiten Spiel hat der FC Fulham nach dem 0:0 im Hinspiel in Hamburg die etwas besseren Chancen auf den Finaleinzug.
„Das sind die Spiele, die man bestreiten will, und es sind die Abende, an denen Helden geboren werden“, sagte Kapitän Steven Gerrard vor dem heutigen Halbfinal-Rückspiel gegen Atletico Madrid (21.05 Uhr).
Trainer Rafael Benitez kann voraussichtlich auf seinen angeschlagenen Angreifer Dirk Kuyt und auf David Ngog zurückgreifen. Die Reds müssen ein 0:1 aus dem Hinspiel wettmachen. „Ich habe viel Vertrauen in meine Mannschaft“, meinte Benitez.
An der Anfield werde die Menge „hinter uns stehen“, prophezeite Gerrard bereits. „Wenn wir das erste Tor schießen, wird die Hölle los sein.“ Aber auch er räumte bereits ein, dass die Madrilenen wahrscheinlich leicht favorisiert in die Begegnung gehen werden.
Zumal bei Atletico auch Sergio Agüero wieder mit von der Partie sein wird. Der Argentinier war im Hinspiel noch gesperrt. Er dürfte mit Diego Forlán, Schütze des entscheidenden Tores in Madrid, das Angriffsduo in der Mannschaft von Coach Quique Sanchez Flores bilden. Bei Liverpool fehlt indes weiter bis zum Saisonende Spaniens Europameister Fernando Torres wegen einer Knieverletzung.
Der englische Rekordmeister (zusammen mit Manchester United) gewann zuletzt 2001 den Pokal des Europa-League-Vorgängers UEFA-Cup. Dass es damals in Deutschland (Dortmund) war, könnte ein gutes Vorzeichen für den Kampf ums Finale am 12. Mai in Hamburg sein. Dort wird entweder der heimische HSV oder der Premier-League-Rivale FC Fulham Gegner sein.
Für die Hamburger ist das Erreichen des Finales im eigenen Stadion die letzte Chance, eine verkorkste Saison noch zu retten. Nachdem zu Wochenbeginn der Trainer entlassen worden war und etliche Spieler vor dem Absprung sind, sucht der HSV nach einem Weg heraus aus dem Chaos. Wohl nur mit einem Sieg im europäischen Wettbewerb kann der HSV auch für die kommende Saison international planen. Bei einem Ausscheiden in London würde die sportliche Talfahrt der vergangenen Monate im Totalabsturz enden.
„Ein Europapokal-Finale im eigenen Stadion zu spielen, ist eine historische Chance. Das muss jedem Einzelnen bewusst sein. Wir müssen rennen, als sei es unser letztes Spiel“, sagt Interimscoach Ricardo Moniz. Der Niederländer ist ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, war zuletzt Techniktrainer bei den Hanseaten und soll nach der Beurlaubung von Coach Bruno Labbadia nun für den HSV retten, was noch zu retten ist.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können