Obwohl sich Bordeaux derzeit in der heimischen Ligue 1 in schwacher Form befindet und der Viertelfinal-Einzug noch nicht perfekt ist, hat der französische Meister bereits das Halbfinale im Visier. „Die vier Halbfinalisten waren zuletzt oft dieselben. Aber es kann immer eine Überraschung geben, und die kann diesmal unser Club sein“, sagte Bordeaux-Trainer Laurent Blanc. Die Griechen wollen aber trotz der 0:1-Hinspiel-Niederlage nicht klein beigeben. „Wir fahren nach Bordeaux, um zu gewinnen“, sagte der marokkanische Stürmer Jaouad Zairi.
Mit dem 2:2 gegen den Tabellenvorletzten PAS Giannina hat Piräus die Generalprobe verpatzt. Aber auch die Franzosen, die nach der Winterpause nur zehn von 24 möglichen Meisterschaftspunkten geholt haben, kamen „nur“ zu einem 0:0 in Monaco. „Wir spielen zuletzt schlechter, das ist wahr“, räumte Bordeaux-Kapitän Alou Diarra ein. In der Königsklasse hat das Blanc-Team mit sechs Siegen und einem Remis jedoch eine glänzende Bilanz, sodass Diarra sogar an den ganz großen Coup glaubt: „Warum sollten wir nicht Nachfolger von Barcelona werden?“
Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg. Denn die Katalanen gelten immer noch als aussichtsreichster Kandidat auf ihre eigene Nachfolge. Jedoch müssen sich die „Blaugranas“ vor ihrem deutschen Gegner in Acht nehmen, wurden sie doch von den Schwaben im „Ländle“ teilweise dominiert. Barça durfte sich vor zwei Wochen glücklich schätzen, dass sich ihr Gegner nicht realistischer im Umgang mit den eigenen Chancen zeigte.
Für die weißrussische Leihgabe des FC Barcelona an den VfB, Alexander Hleb, ist die Lage nicht aussichtslos: „Wir haben eine Chance – aber wir müssen lernen, unsere Torchancen zu nutzen.“ Hleb verdeutlicht aber die Schwere der Aufgabe: „Im Vergleich zu normalen Teams ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht, das sind Weltstars.“
Barcelona ist also gewarnt. Ihr Superstar Lionel Messi warnte vor einem bösen Erwachen und erinnerte an das überraschende Achtelfinal-Aus des Erzrivalen Real Madrid gegen Olympique Lyon: „Das war für uns ein Hinweis, dass wir noch nicht im Viertelfinale sind.“ Gerade Messi, der sich am Sonntag mit einem Hattrick beim 3:0 gegen Valencia schon einmal für Stuttgart warm geschossen hat, hebt also den Zeigefinger.
Nach der Messi-Gala geriet selbst Stuttgarts Trainer Christian Gross ins Schwärmen. „Er ist ein wunderbarer Fußballer“, sagte der Schweizer, „es wäre nur hilfreich, wenn er nicht gleich am Mittwoch gegen uns wieder drei Tore erzielen würde.“ Selbst wenn der Argentinier torlos bleiben sollte, stünden andere Hochkaräter bei Barça wie Xavi, Andres Iniesta oder Zlatan Ibrahimovic zur Verfügung.
Trotz all dieser großen Namen will Stuttgart seine kleine Chance nutzen und bereitet sich daher auch akribisch vor. Sogar Elfmeterschießen ließ Christian Gross üben: „Wir wollen uns später nicht den Vorwurf machen lassen, nicht an jedes Detail gedacht zu haben.“
Das Spiel im Camp Nou wird geleitet vom Luxemburger FIFA-Schiedsrichter Alain Hamer, assistiert an der Linie u.a. von François Mangen.
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