Die Einstellung des Bundesliga-Rekordes dürfte Leverkusen, das auch im 23. Saisonspiel ungeschlagen blieb, kaum trösten. Trainer Jupp Heynckes hat mit seinem Team den Startrekord von Bayern München aus der Saison 1988/1989 eingestellt. Damals hieß der Bayern-Trainer auch Heynckes.
Der Rekordmeister war am Samstag nicht über ein 1:1 in Nürnberg hinausgekommen und hatte dabei auch die Einstellung des Bundesliga-Rekordes von zehn Siegen in Folge verpasst. Einen Dämpfer hinnehmen musste auch Felix Magath mit Schalke 04, das bei Meister VfL Wolfsburg 1:2 (1:0) durch den Doppelpack von Grafite verlor. Unterdessen hat der Tabellenletzte Hertha BSC Berlin durch einen 3:0 (2:0)-Sieg beim SC Freiburg im Kampf um den Klassenerhalt wieder den Anschluss geschafft.
Bayern-Coach Louis van Gaal und Mirko Slomka hatten ihre großen Auftritte vor den Fernsehkameras. Während sich der niederländische Coach nach dem Derby in Nürnberg demonstrativ vor seine Mannschaft stellte, drosch Slomka nach der 1:4-Pleite von Hannover 96, der fünften Niederlage des Abstiegskandidaten im fünften Spiel unter seiner Regie, auf seine Verlierer ein. Der eigenwillige Van Gaal stauchte stattdessen hocherregt und mit knallrotem Kopf einen TV-Reporter zusammen, der nach dem Ende einer Serie von 13 Pflichtspielsiegen in Folge eine eher durchschnittliche Leistung des Rekordmeister ausgemacht hatte. „Sie können nicht sagen, dass wir schlecht gespielt haben. Das kann nicht wahr sein“, blaffte van Gaal: „Ich denke, dass dies eines unserer besten Spiele in dieser Saison war.“
So hilflos wie seine Mannschaft präsentierte sich derweil nach dem Abpfiff der offenbar völlig überforderte Coach Slomka. „Unprofessionell“, „nicht tauglich für die Bundesliga“ und „wie eine Schülermannschaft“ hatte der 42 Jahre alte Nachfolger von Andreas Bergmann, unter dem die Niedersachsen 16 ihrer derzeit 17 Punkte holten, seine Mannschaft aus Hannover gesehen.
Wie Van Gaal schlug auch Bruno Labbadia vom Hamburger SV nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt sanfte Töne an, obwohl seine Mannschaft zwei wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze verspielte. Schmerzlich vermisst wurde Neuzugang Van Nistelrooy, der wegen leichter Oberschenkel-Beschwerden für das Europa-League-Rückspiel gegen Eindhoven geschont wurde.
Nur noch einen Punkt trennen den HSV zudem von Verfolger Dortmund (39 Zähler), der mit dem souveränen Sieg über Hannover seine Negativserie von drei Niederlagen in Folge beendete und gleichzeitig Platz fünf festigte. Davon ist der VfB Stuttgart trotz imponierender Aufholjagd unter seinem neuen Trainer Christian Gross noch acht Punkte entfernt. Der Schweizer freute sich nach dem 5:1 beim 1. FC Köln besonders für seinen viermaligen Torschützen Cacau.
Bundesliga im Stenogramm
1899 Hoffenheim – M’Gladbach 2:2 (0:1)
Zuschauer: 30.150 (ausv.); Tore: 0:1 Daems (31., Handelfmeter), 0:2 Colautti (51.), 1:2 Ibisevic (69.), 2:2 Carlos Eduardo (89., Handelfmeter)
Hamburg – Eintracht Frankfurt 0:0
Zuschauer: 56.196
1. FC Köln – VfB Stuttgart 1:5 (1:3)
Zuschauer: 45.500; Tore: 0:1 Cacau (13.), 0:2 Cacau (31.), 0:3 Cacau (38.), 1:3 Schorch (44.), 1:4 Pogrebnjak (69.), 1:5 Cacau (74.)
Dortmund – Hannover 96 4:1 (1:0)
Zuschauer: 73.700; Tore: 1:0 Subotic (43.), 2:0 Eggimann (60., Eigentor), 3:0 Valdez (77.), 3:1 Kone (81.), 4:1 Großkreutz (88.)
FSV Mainz 05 – VfL Bochum 0:0
Zuschauer: 19.000
Nürnberg – Bayern München 1:1 (0:1)
Zuschauer: 48.548 (ausv.); Tore: 0:1 Müller (38.), 1:1 Gündogan (54.)
SC Freiburg – Hertha BSC 0:3 (0:2)
Zuschauer: 21.600; Tore: 0:1 Ramos (28.), 0:2 Cicero (35.), 0:3 Cicero (57.)
VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 2:1 (0:1)
Zuschauer: 30.000 (ausv.); Tore: 0:1 Kuranyi (30.), 1:1 Grafite (71.), 2:1 Grafite (77.)
Werder Bremen – Leverkusen 2:2 (1:1)
Zuschauer: 37.500 (ausv.); Tore: 0:1 Derdiyok (29.), 1:1 Pizarro (34.), 1:2 Kroos (57.), 2:2 Mertesacker (90.+2.)
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