Genauso sehen es die beiden Trainer, wenn auch mit angezogener Handbremse. Jacques Muller (Jeunesse): „Man könnte so langsam daran glauben, aber sicher sollte sich niemand sein; es bleiben dann noch sechs Spiele. Noch haben wir den Sieg gegen den F91 nicht in der Tasche. Düdelingen ist für mich in der Favoritenrolle, sie haben nach wie vor den stärksten Kader.“
Etwas deutlicher wird hingegen sein Gegenüber Marc Grosjean: „Normal würde man sagen, dass bei einem Escher Sieg die Sache geritzt ist. ‹Les carottes sont cuites›, wie man bei uns sagt. Es wird aber erst am Schluss abgerechnet. Nur wenn mathematisch keine andere Lösung mehr möglich ist, werden wir uns ergeben. Wir sind realistisch genug zu wissen, dass ein Sieg Pflicht ist.“
Wesentlich deutlicher auseinander gehen die Meinungen zu einem F91-Erfolg: „Auch dann ist noch nicht viel passiert, wir behalten immer noch drei Punkte Vorsprung. Und der Eric Hoffmann kann spielen
Gute Nachrichten für Jeunesse Esch vor dem Duell bei F91. Gestern Abend gab Nationalspieler Eric Hoffmann – nach seinem zunächst angenommenen Muskelfaserriss – Entwarnung: „Ich habe ganz normal mittrainiert, nur die Sprints habe ich nicht ganz so intensiv bestritten. Ich könnte spielen; abwarten, was der Trainer macht. Ich hoffe, er lässt mich, ich brenne.“
CJ
BGL Ligue 20. Spieltag
Heute:
17.00: Progrès – D03 (Hin. 1:1)
18.00: G’macher – Petingen (0:2)
Morgen um 16.00 Uhr:
Fola – RFCUL (Hinspiel 2:2)
Etzella – Hesperingen (2:2)
Monnerich – Käerjeng (1:1)
F91 – Jeunesse (1:1)
RM Hamm B. – Rümelingen (6:0) Druck wird dadurch auch nicht größer. Obschon meine Spieler noch jung sind, werden sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich kenne schließlich meine Jungs“, so Muller, während Grosjean behauptet: „Natürlich wird der Druck auf Jeunesse damit größer. Die Escher wissen genau wie wir, dass sie sich danach keinen Fehltritt mehr erlauben dürfen. Darauf werden wir lauern.“
Logischerweise wird vor so einem wichtigen Spiel von beiden Seiten tiefgestapelt: „Wir werden versuchen, die Räume eng zu machen und wie immer auf eine solide Organisation achten. Und nicht allein auf Verteidigung, wie fälschlicherweise immer behauptet wird. Ich denke ohnehin, dass das Spiel im Mittelfeld entschieden wird“, so Muller, während Grosjean um den Endspiel-Charakter dieser Partie weiß: „Jeder weiß, worum es geht. Ich hoffe, dass wir ein bisschen die Situation ausnutzen können, dass wir der Angstgegner der letzten Jahre von Jeunesse sind. Die Escher haben in dieser Saison aber eine solide Leistung geboten und wir müssen unser ganzes Können aufbieten. Vor allem müssen wir an uns glauben. Auf dem Platz muss die Spielintelligenz ausschlaggebend sein.“ Wobei der Belgier die Qualitäten seines Gegners in den höchsten Tönen lobt: „Jeunesse zeichnet sich in dieser Saison durch ihren Realismus aus. Hinten stehen sie bombensicher. Ihr Vorteil ist, dass sie die gesamte Saison über fast die gleiche Elf aufbieten konnten. Damit ist die Mannschaft eingespielt und die Automatismen klappen.“
Während Jacques Muller als ehemaliger Jeunesse-Spieler die Brisanz um die Partie der beiden Rivalen kennt, sind die Banden von Marc Grosjean zwangsläufig nicht so ausgeprägt: „Ich kenne die Rivalität zwischen den Vereinen. Aber für mich persönlich zählt am Sonntag nur ein Sieg.“
Auch wenn die Unterschiede zwischen beiden Trainern offensichtlich sind, so haben sie doch etwas gemeinsam. Nicht allenthalben stieß ihre Tätigkeit auf Gegenliebe und so musste Jacques Muller zuletzt einige Kritik einstecken: „Ich denke nicht, dass ich bei vielen in der Kritik stehe, das sind nur von einigen mir bekannten Personen gelegte Störfeuer. Die Leute, die Fußball lesen können, wissen, was wir geleistet haben.“
Auch Marc Grosjean ist erbost über die ewigen Zweifler an seiner Person: „Auf keinen Fall hängt meine Zukunft in Düdelingen von diesem Spiel ab. Ich habe mit dem F91 einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, den will ich erfüllen.“
MB
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