Headlines

Frischlinge fordern Weltmeister

Frischlinge fordern Weltmeister

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Fünf Weltmeister gegen fünf Frischlinge: Das Fahrerfeld der Formel 1 bietet in diesem Jahr einen ungewöhnlichen Anblick. Dabei sind vor allem die „Bezahlfahrer“ vielen ein Dorn im Auge.

Titelverteidiger Sebastian Vettel steht natürlich auf seiner Liste. Genauso wie Fernando Alonso, Jenson Button, Lewis Hamilton und sein Landsmann Kimi Räikkönen. „Einen Weltmeister zu überholen, das wäre großartig“, sagt der Finne Valtteri Bottas. Der neue Hoffnungsträger bei Williams ist einer von gleich fünf Frischlingen in der Formel 1, die es in dieser Saison mit den fünf Weltmeistern der vergangenen acht Jahre aufnehmen wollen.

Freies Training, Die Resultate

Großer Preis von Australien in Melbourne, 1. von 19 Läufen zur Weltmeisterschaft, freies Training (Kombination aus beiden Trainingssitzungen, eine Runde = 5,303 km): 1. Sebastian Vettel (Deutschland) Red-Bull-Renault 1:25,908 Minuten, 2. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:26,172, 3. Nico Rosberg (Deutschland) Mercedes 1:26,322, 4. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus-Renault 1:26, 361, 5. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus-Renault 1:26,680, 6. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:26,748, 7. Lewis Hamilton (England) Mercedes 1:26,776, 8. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1: 26,855, 9. Adrian Sutil (Deutschland) Force-India-Mercedes 1:27,435, 10. Nico Hülkenberg (Deutschland) Sauber-Ferrari 1:28,187, 11. Jenson Button (England) McLaren-Mercedes 1:28,294, 12. Paul di Resta (Schottland) Force-India-Mercedes 1:28,311, 13. Sergio Perez (Mexiko) McLaren-Mercedes 1:28,566, 14. Daniel Ricciardo (Australien) Toro-Rosso-Ferrari 1:28,627, 15. Esteban Gutierrez (Mexiko) Sauber-Ferrari 1:28,772, 16. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams-Renault 1:28,852, 17. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro-Rosso-Ferrari 1:28,968, 18. Valtteri Bottas (Finnland) Williams-Renault 1:29,386, 19. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia-Cosworth 1:29,696, 20. Charles Pic (Frankreich) Caterham-Renault 1:30,165, 21. Max Chilton (England) Marussia-Cosworth 1:30,600, 22. Giedo van der Garde (Niederlande) Caterham-Renault 1:32,388.

Wechsel-Spielchen

Zum Saisonauftakt am Wochenende im australischen Melbourne kommt es zum ersten Mal zum ungewöhnlichen Duell fünf gegen fünf. Nicht wenige Experten sehen die vergleichsweise hohe Zahl an Neulingen kritisch, zumal neben Bottas allenfalls der Mexikaner Esteban Gutierrez im Sauber als Nachfolger seines zu McLaren gewechselten Landsmannes Sergio Perez wirklich wettbewerbsfähig ist.

Giedo van der Garde (Niederlande/Caterham), Max Chilton (England/Marussia) und Jules Bianchi (Frankreich/Marussia) haftet dagegen der Makel an, nur ein Cockpit in der Königsklasse bekommen zu haben, weil sie das nötige Kleingeld ihrer Sponsoren bzw. ihrer Familie in die Waagschale werfen konnten. Bianchi verdrängte erst im letzten Moment bei Marussia den Brasilianer Luiz Razia, weil dessen Sponsoren nicht rechtzeitig zahlten.

Bezahlfahrer

Das Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel zwingt Bianchi jetzt sogar zu einer Diät. Wegen der „anderen Gewichtsverteilung“ muss der Franzose bis zum Saisonstart zwei Kilo abhungern. „Jetzt gibt’s am Mittag nur noch Salat, das sollte helfen, auch wenn ich die ganze Zeit hungrig bin“, sagte der 23-Jährige. Angesichts dieser den finanziellen Engpässen der kleinen Teams geschuldeten Personalpolitik blieb für anerkannte Racer wie Timo Glock, der in die DTM auswich, oder Heikki Kovalainen kein Platz mehr im Fahrerfeld. Welche Auswirkungen die Besetzung der Cockpits mit den sogenannten Bezahlfahrern hat, wird sich spätestens in Melbourne zeigen.

Dann muss auch ein Van der Garde, der die Frage nach seiner F1-Tauglichkeit „schwierig“ nannte und sie nicht eindeutig bejahte, im direkten Duell mit den fünf Weltmeistern zeigen, dass er auch fahrerisch das Zeug hat, auf höchstem Niveau mit den Besten seiner Zunft mitzuhalten. Nach den teilweise haarsträubenden Auftritten von „Crashkönig“ Romain Grosjean (Frankreich/Lotus) 2012 ist die Szene sensibilisiert. Viel Spielraum für Fehler bleibt den Frischlingen nicht. Fahrende Hindernisse kann im Titelkampf wirklich keiner gebrauchen. Erst recht nicht die fünf Weltmeister.