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French-Open-Sieg und Karriere-Grand-Slam

French-Open-Sieg und Karriere-Grand-Slam
(Reuters/Pascal Rossignol)

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Novak Djokovic hat die French Open gewonnen und ist in einen elitären Zirkel vorgestoßen. Mit dem Finalsieg gegen Andy Murray in Paris hält der Serbe endlich alle vier Grand-Slam-Titel zur gleichen Zeit.

Novak Djokovic ist endlich am Ziel seiner Tennis-Träume. Mit dem ersten French-Open-Sieg hat der Schützling von Boris Becker als achter Spieler den Karriere-Grand-Slam perfekt gemacht. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien machte das lang ersehnte Kunststück mit dem 3:6, 6:1, 6:2, 6:4 am Sonntag im Endspiel gegen den Schotten Andy Murray perfekt.

Zudem feierte der 29-Jährige beim vierten Final-Anlauf in Paris den «Nole Slam»: Der von Becker trainierte Djokovic ist erst der dritte Akteur, der die Titel der vier wichtigsten Turniere zur selben Zeit in seinem Besitz hat. Den sogenannten Kalender-Grand-Slam hatten zuvor nur der Amerikaner Don Budge und der Australier Rod Laver geschafft, nicht aber seine langjährigen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal.

Chance verpasst

Der Weltranglisten-Zweite Murray verpasste es, als erster Brite seit 81 Jahren im Stade Roland Garros zu triumphieren und sich den dritten Grand-Slam-Titel zu holen. Den Musketier-Cup durfte nach 3:03 Stunden Spielzeit und dem 12. Grand-Slam-Titel seiner Laufbahn verdientermaßen Djokovic in Empfang nehmen.

Nach verlorenen Endspielen gegen den spanischen Rekordsieger Nadal 2012 und 2014 sowie der letztjährigen Enttäuschung gegen den Schweizer Stan Wawrinka legte Djokovic gleich mit zwei gelungenen Stoppbällen los. Beobachtet von Becker, der das Geschehen in einer roten Trainingsjacke verfolgte, nahm er Murray sofort den Aufschlag zu Null ab – nur um dann selbst sein Service zu verlieren. Der Brite spielte im ersten Satz konstanter, Djokovic wirkte doch nervös und machte mehr Fehler als bei seinen starken Auftritten zuvor.

Steigerung im zweiten Satz

Erst ab dem zweiten Durchgang knüpfte er an diese Leistungen an. Murrays Defensivkünste reichten nicht mehr, Djokovic suchte nun häufiger den Weg nach vorn – immer angefeuert von vielen serbischen Fans mit rot-blau-weißen Fahnen, die für Davis-Cup-Atmosphäre sorgten. Insgesamt sahen die 15 000 Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier unter dem bedeckten Himmel aber nicht immer hochklassiges Tennis zwischen den besten Sandplatzspielern dieses Frühjahrs.

Beim insgesamt 34. Duell und dem dritten Finale gegeneinander binnen weniger Wochen geriet Rom-Champion Murray in Durchgang drei immer mehr ins Hintertreffen. Unter stürmischen «Nole, Nole»-Sprechhören von den Rängen sorgten ein Volleyfehler und ein zu kurzer Stoppball des London-Olympiasiegers für zwei Aufschlagverluste und eine 4:1-Führung von Madrid-Sieger Djokovic.

Zu viele Fehler

Trotzdem steckte die 29 Jahre alte Nummer zwei der Welt ihre Energie meist lieber in die langen Ballwechsel statt in seine übliche Schimpferei. Doch dabei machte er zu viele Fehler, um Djokovic wie 2012 im Endspiel der US Open oder 2013 in Wimbledon zu bezwingen.

Mit der Führung im Rücken dominierte der momentan klar beste Spieler der Welt weiter das Geschehen auf dem roten Sandplatz und startete mit dem nächsten Break in den vierten Satz. Murray wehrte sich weiter, so gut er konnte, doch am Ende jubelte Djokovic.